Miehala – Sons Of Alaheim (EP)

Finnische Altgenossen lassen das Dreschen nicht

Artist: Miehala

Herkunft: Finnland

Album: Sons Of Alaheim (EP)

Spiellänge: 17:19 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 14.03.2024

Label: Inverse Records

Link: https://miehala.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Schlagzeug – Elias Lepistö
Gitarre – Tuomas Lepistö
Gitarre – Mika Kähärä
Bassgitarre – Jarkko Pesonen

Tracklist:

1. Torch The Children
2. War
3. Into The Void
4. Altar
5. Vision Of Violent Death

Nicht nur in Schweden gab es die Band Carnage, sondern auch in Finnland. Wir reden vom Jahr 1989. Mehrere Namensänderungen gab es dann und irgendwann war man nicht mehr aktiv. Eventuell sind sie noch unter dem Namen Desmodus unterwegs, aber so genau weiß man es nicht, hehe. Was man weiß, ist, dass zwei der Members, und zwar die Brüder Tuomas und Elias Lepistö im Jahre 2021 die Band Miehala gründeten. Das Quartett knallte dann auch gleich 2022 ihr Debütalbum heraus, veröffentlichte danach noch zwei Singles und legt jetzt noch einmal mit dieser EP und einem Deal mit Inverse Records nach.

Die Gitarren spielen schnell vorweg und dann setzen die dreschenden Drums ein. Ja, so kann man doch mal ein Album beginnen. Hier wird gleich zu Beginn von Torch The Children Gas gegeben. Der garstige Gesang gesellt sich dazu und im Ganzen hat man ein gutes, thrashiges Gefühl bei der Sache. Dann lässt man das Midtempo agieren, groovt ein wenig, aber bleibt druckvoll. Klaro, die Riffs sind nicht neu. Hat man irgendwie schon einmal gehört, aber die Zusammensetzung macht schon Laune. So geht es dann hin und her, bevor man sich überlegt, dass man ja im Prinzip einen Song nicht so enden lassen kann. Was macht man da? Genau, den Anfangspart wiederholen und ab auf die Zwölf. Ja, das klingt alles gewohnt, das klingt alles nach alter Thrash Schule, aber vor allem klingt das alles nach ganz viel Spaß und Enthusiasmus bei den Protagonisten.

Mit Kriegssirenen und Fliegeralarm beginnt der Song War, der dann aber nicht gleich mit einer speedigen Attacke um die Ecke kommt, sondern erst einmal groovig und dann ein wenig schneller im Midtempo wird. Danach groovt man nur noch. Hier legt man Wert auf den Refrain, welcher mit einer heulenden Gitarre daherkommt und mit doppeltem Gesang. Das Tempo bleibt aber nicht so, sondern man geht wieder ins schnelle Midtempo und variiert ein wenig, um dann den Refrainpart erneut herauszuholen. Man zeigt sich eingängig und abwechslungsreich. Ein langes War erschallt und es geht treibend weiter. Nicht schlecht und dann ist das Stück, begleitet mit Bombengeräusche am Ende, auch schon wieder zu Ende. Wie gesagt, nicht schlecht, aber so richtig kommt der Song nicht bei mir an.

Into The Void kommt mit einem druckvollen Midtempogroove aus den Boxen gekracht. Der Kopf des Zuhörers kann rauf und runter gehen. Irgendwie werden hier Gedanken an Metallica laut in meinem Kopf, ohne die Qualität der Amerikaner zu erreichen, aber die Parts lassen schon eine Verbindung zu, keine Frage. Ansonsten wird der Song nicht schnell, kombiniert aber gut Aggression und melodische Härte. Der cleane Part kommt auch ganz geil. Gute Idee und bringt Stimmung in die ganze Geschichte. Der Song wird dann auch noch recht emotionell aufgebaut. Klingt wie zwei Songs in einem. Nicht übel, besonders die zweite Hälfte des Songs.

Altar beginnt mit Riffing, welches wie One von Metallica im Stakkato-Stil daherkommt und geht dann in groovige Gefilde. So geht es eigentlich immer weiter hin und her, ziemlich druckvoll und intensiv.

Das kurze Vergnügen dieser EP endet dann auch schon, und zwar mit dem Song Vision Of Violent Death. Eine feine Melodie zu Beginn und dann geht die Post ab. Schnelle Thrashattacken laufen rauf und runter. Fiese Screams verdunkeln den Himmel über Finnland und lassen die Sauna erfrieren. Hier wird richtig Gummi gegeben. Ja, so mag ich das. Geile Riffs dazu und der Drummer, der nur Gummi gibt. Das ist Gedresche, wie ich es mag. Hinzu ein geiler Mitgröl-Refrainpart. Man kann vor der Anlage schön einen Moshpit bilden und Vision Of Violent Death bölken. Bester Song der EP. Knappe 140 Sekunden Vollgas. Jawohl!

Miehala – Sons Of Alaheim (EP)
Fazit
Miehala aus Finnland haben zwei alte Carnage (Finnland) Member in den Reihen und das hört man, denn den alten Thrash bekommt man aus den Musikern halt nicht heraus und das ist auch gut so. Neue Einflüsse lasse sie überhaupt nicht zu und wechseln zwischen schnellen Songs, groovigen Stücken und melodischen Momenten hin und her. Natürlich alles im Namen des Thrash Metals, beeinflusst von Slayer, Metallica und sonstigen Dreschkameraden amerikanischer Natur. Natürlich kommt einem so einiges bekannt vor, aber die EP macht durchaus Laune.

Anspieltipps: Torch The Children und Vision of Violent Death
Michael E.
7.3
Leser Bewertung3 Bewertungen
9.1
7.3
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