My Dying Bride – A Mortal Binding

Neues Album trotz Stress - kann das gut gehen?

Artist: My Dying Bride

Herkunft: Halifax, England

Album: A Mortal Binding

Spiellänge: 54:00 Minuten

Genre: Doom Metal, Death Metal, Folk Metal

Release: 19.04.2024

Label: Nuclear Blast Records

Links: http://mydyingbride.net/
https://de-de.facebook.com/MyDyingBrideOfficial/

Bandmitglieder:

Gesang – Aaron Stainthorpe
Gitarre – Neil Blanchett (Live Support)
Gitarre – Andrew Craighan
Bassgitarre – Lena Abé
Keyboard, Geige – Shaun Macgowan
Schlagzeug – Jeff Singer

Tracklist:

  1. Her Dominion
  2. Thornwyck Hymn
  3. The 2nd Of Three Bells
  4. Unthroned Creed
  5. The Apocalyptist
  6. A Starving Heart
  7. Crushed Embers

Gerüchten zufolge soll es zu Spannungen und Brüchen in der Band gekommen sein. Seit den zwei letzten Veröffentlichungen The Ghost Of Orion und Macabre Cabret soll es bereits während Corona zwischen den Bandmitgliedern gekriselt haben, da die Produktion sehr viel Stress verursacht hat. Dennoch hat sich die englische Band an ein neues Album gewagt.

A Mortal Binding von My Dying Bride bietet eine klassische Doom Metal-Ästhetik mit schweren Gitarrenriffs, düsteren Atmosphären und melancholischen Texten. Die Band liefert gute Leistungen in Bezug auf Instrumentierung und Gesang, wobei Aaron Stainthorpes unverwechselbare Stimme die Stimmung perfekt abrundet.

Meiner Meinung nach fehlt es dem Album dennoch an Innovation und frischen Ideen. Die Songs klingen oft ähnlich und es mangelt an Abwechslung in Tempo und Struktur. Dadurch kann das Album nach mehrmaligem Hören etwas monoton wirken.

Jedoch hebt sich das Lied Thornwyck Hymn etwas von den anderen Stücken ab. Es ist ein eindringlicher Song. Das Lied beginnt mit langsamen, düsteren Gitarrenriffs, die eine beklemmende Atmosphäre schaffen und den Hörer sofort in die düstere Welt der Band ziehen. Die Gitarrenarbeit ist mit schweren Akkorden und gelegentlichen melodischen Einsprengseln versetzt, die die Stimmung verstärken.
Stainthorpes Gesang setzt ein, und seine markante, tiefe Stimme verleiht dem Lied eine zusätzliche Schwere und Emotionalität.
Die Instrumentierung bleibt während des gesamten Liedes düster und schwer, wobei die Drums eine langsame, aber kraftvolle Dynamik beibehalten. Gelegentliche melodische Einschübe oder atmosphärische Elemente sorgen dafür, dass der Song nicht monoton wird, sondern dem Hörer eine gewisse Abwechslung bietet.

Der Song ist ein typisches Beispiel für das Können von My Dying Bride, das ihre Fähigkeit zeigt, intensive und emotionale Musik zu kreieren, die die Dunkelheit des Doom Metal perfekt einfängt. Es ist ein Lied, das sowohl atmosphärisch als auch kraftvoll ist und den Hörer in seinen Bann zieht, während er sich durch seine düsteren Klanglandschaften bewegt.

Insgesamt ist das Album solide, aber es fehlt ihm der gewisse Kick, um sich von anderen Veröffentlichungen im Genre abzuheben. Fans von My Dying Bride und Doom Metal im Allgemeinen werden wahrscheinlich zufrieden sein, aber es könnte sie nicht unbedingt vom Hocker reißen.

My Dying Bride – A Mortal Binding
Fazit
Ich würde das Album als gut produziertes, aber leider sehr eintöniges Album bezeichnen. Es ist nicht schlecht, man kann es sich gut anhören, dennoch könnte es für „Nicht-Doom-Metal-Fans“ schnell langweilig werden. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass sich die Band mit einem neuen Album unter Druck gesetzt hat, obwohl sie schon im Jahr 2020 einen Cut hätte setzen müssen. Ich wünsche der Band, dass sie alles wieder in den Griff bekommt und wieder abwechslungsreiche Songs aufnehmen wird, die wir in einem zukünftigen Album hören werden.

Anspieltipps: Thornwyck Hymn und The 2nd Of Three Bells
Lena P.
6.5
Leser Bewertung3 Bewertungen
5.1
6.5
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