Svalbard – The Weight Of The Mask  

Kontroverse Gefühlswelten

Artist: Svalbard

Herkunft: Bristol, Großbritannien 

Album: The Weight Of The Mask 

Spiellänge: 44:16 Minuten  

Genre: Post-Hardcore 

Release: 06.10.2023 

Label: Nuclear Blast Records 

Link: https://svalbard.bandcamp.com/

Bandmitglieder:  

Gesang und Gitarre– Serena Cherry 
Gitarre, Gesang und Geige – Liam Phelan 
Bassgitarre – Matt Francis 
Schlagzeug – Mark Lilley 

Tracklist:  

  1. Faking It 
  2. Eternal Spirit  
  3. Defiance 
  4. November 
  5. Lights Out  
  6. How To Swim Down 
  7. Be My Tomb 
  8. Pillar In The Sand 
  9. To Beneath The Weight  

Svalbard tummeln sich schon seit einigen Jahren in der Metal-Szene herum und werden aktuell auch als absoluter Geheimtipp gehandelt. Die vierköpfige Band, die im Jahr 2011 gegründet wurde, hat bisher sechs Alben auf den Markt gebracht und schon mit dem Vorgänger des neuen Langeisens When I Die, Will It Get Better für deutlichen Gesprächsstoff gesorgt. Grund hierfür sind die sehr ehrlichen Texte, die von Serena Cherry geschrieben werden. So sind auch auf dem neuen Silberling The Weight Of The Mask sehr starke, aber auch nachdenkliche Themen zu finden, wie unter anderem Depression oder Verlustsorgen. Themen, die in der Gesellschaft heutzutage häufig in den Hintergrund gerückt werden. Nuclear Blast Records hat diese musikalische Stärke gesehen und das Quartett im Jahr 2022 unter Vertrag genommen, einen neuen Silberling produziert, der dann im Oktober 2023 auf den Markt kam. The Weight Of The Mask beinhaltet neun Tracks, vollgepackt mit Energie, tiefgründigen Gedanken und fast 45 Minuten Spielzeit. 

Faking It ist der Opener der neuen Platte und gibt schon mal eine klare Richtung vor. Ein druckvoller und schneller Song, mit flinken Gitarrenriffs und kräftigen Shouts von Serena Cherry und Liam Phelan. Der Kontrast der beiden Stimmlagen kommt sehr gut rüber, wobei Serena die tieferen Töne heraus shoutet. Hier geht es kurz und knapp gesagt um einen Menschen, der in seiner Depressivität verfallen ist, es der Welt aber nicht zeigen möchte und sich oft fragt, wie er dies überstehen soll.
Mit Eternal Spirit drücken Svalbard auf das Gaspedal. Sehr druckvoller Gitarrensound, schnelles Drumplaying und Shouts, die dem Hörer das Blut in den Adern gefrieren lässt. Das Serena Cherry nicht nur shouten kann, zeigt sie bei diesem Titel, indem sie auch einfach mal kurze Stücke mit Clean Vocals versieht. Zum Ende des Titels gibt es noch einen groovigen Part, der die Aufmerksamkeit der vollen Haarpacht in Anspruch nimmt, er endet mit einem druckvollen …You Will Always Be Alive In Us!

 Melodiös und mit deutlich mehr Clean Vocals geht es bei dem nächsten Titel Defiance weiter, wo auch die ruhige und angenehme Stimme von Gitarristen Liam Phelen herauszuhören ist. Trotz, dass der Titel um Längen melodiöser als die beiden vorherigen ist, ist er druckvoll, aber auch sehr schwer zugleich und lässt eine Ernsthaftigkeit und Last wahrnehmen. Die erste Hälfte von November zeigt auch nochmal, dass die Band in vielerlei Hinsicht Abwechslung einbauen kann. Er startet mit ruhigeren Gitarrenklängen, ohne den Verzerrer einzuschalten. Ruhiger, klarer Gesang wird eingebaut und geht zur Mitte des Titels in einen Gewittersturm aus verzerrten Gitarrenriffs, Schlagzeug-Salven und ordentlichem Basssound über. Auch Lights Out ist eher ein Titel mit einer gesunden Mischung aus dröhnenden Gitarrenriffs und schnellem Drumplaying. Hier ist der ruhige mittlere Part das Highlight hinter dem Album, der sich langsam einspielt und zum Ende hin das große, brachiale und schnell gespielte Finale einläutet. Als Ballade des Albums lässt sich How To Swim Down bezeichnen, da hier die ruhigsten Töne angeschlagen werden und Serena noch mal klar zeigt, dass Sie nicht nur shouten kann, sondern eine Stimme hat, die dem Hörer auch eine Gänsehaut bereitet. Zudem gibt es sehr wenig verzerrte Gitarren, die nur vereinzelt vorkommen. Ein Highlight auf der Scheibe. Der Titel Be My Tomb, Pillar In The Sand und der Finale Titel To Beneath The Weight zeigen jeweils noch einmal eine komplette Zusammenstellung aus den vorherigen Titeln, mit ruhigen Tönen, schnellen Riffs, druckvollen Sound und bieten nicht mehr viel Neues.  

Svalbard – The Weight Of The Mask  
Fazit
Ich wurde nur durch das Musikvideo von Eternal Spirit auf Svalbard so richtig aufmerksam und nach einigen Recherchen war ich sehr interessiert an The Weight Of The Maskund muss sagen, dass sich hier mehr als nur ein Geheimtipp hinter dem Bandnamen und Album versteckt. Bewundernswert sind alleine die Texte, die nachdenklich machen, während man die Titel mit vollgeladenen Emotionen hört. Der Mut offen Themen wie Depressivität, Verlustängste oder das Verstecken hinter einer Maske so offen in Kompositionen herunterzuschreiben, es aber zugleich zu schaffen, das Ganze mit so einer Energie dem Hörer nahezubringen ist wahrlich nicht leicht und wahre Kunst. Es gibt von extrem druckvollen Tracks über einzelne ruhige Parts, bis hin zu einem schon als Ballade zu bezeichnender Track wirklich viel Abwechslung, wobei man vor allem bei den letzten Tracks die Wiederholung etwas heraushört. Meines Erachtens wird man noch viel von der Band hören, denn mit Weight Of The Maskist ein sehr ordentliches Album auf den Markt gebracht worden und ich kann die Platte nur weiterempfehlen.  

   Anspieltipps: Eternal Spirits, Lights Out und How To Swim Down 
Stefan S.
9
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