Beyond The Black und Amaranthe auf European Co-Headline Tour am 28.10.2022 in Geiselwind

Female fronted Metal pur in der Eventhalle in Geiselwind – neben Beyond The Black sorgen auch Amaranthe sowie zwei weitere Vorgruppen für eine gute Stimmung bei 1.500 Besuchern

Event: Beyond The Black & Amaranthe – Co-Headline Tour 2022

Bands: Ad Infinitum, Butcher Babies, Amaranthe, Beyond The Black

Ort: Eventhalle Geiselwind

Datum: 30.10.2022

Kosten: ca. 47

Genre: Symphonic Metal, Melodic Death Metal

Besucher: ca. 1.500

Veranstalter: Eventzentrum Strohofer

Links: https://beyond-the-black.com/
http://www.eventzentrum-geiselwind.de/

Im Rahmen ihrer European Co-Headline Tour führt es die erfolgreiche Symphonic Metal Band Beyond The Black am 28. Oktober mal wieder nach Geiselwind, dieses Mal aber wegen der großen Nachfrage in die Eventhalle.

Da ein Teil der Band fränkische Wurzeln hat, ist es für die Jungs um Sängerin Jennifer Haben schon fast ein Heimspiel, wenn sie in Geiselwind zu Gast sind. Aber nicht nur der Heimvorteil macht es der Band um ihre charismatische Sängerin so einfach, das Publikum zu begeistern. Vor allem besticht die Combo mit ihrer illustren Songauswahl aus alten und neuen Liedern sowie einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm, das dieses Mal von Leuchtstäben, diversen Lichtelementen, der typischen Trommeleinlage und den Kostümwechsel der Sängerin bestimmt war.

Beyond The Black

Natürlich dürfen Songs wie der Opener Is There Anybody Out There? nicht fehlen sowie Lost In Forever, Dancing In The Dark und In The Shadows. Einen Vorgeschmack auf das neue Album im Januar gibt es mit der aktuellen Single Winter Is Coming – der erste Vorbote auf die kalte Jahreszeit, die uns bald erwartet?

Doch bei den rund 1.500 Besuchern und Besucherinnen in Geiselwind ist man bei den Temperaturen vom Winter weit entfernt. Das meist weibliche Publikum singt textsicher mit und feiert die Band, die “drei Jahre warten musste, bis sie die laufende Tour spielen konnte”. Der Headliner schließt mit einem fulminanten Ende und dem obligatorischen Gruppenbild nach eineinhalb Stunden um 22:30 Uhr den Konzertabend, der vordergründig von Female fronted Metal geprägt ist.

Vorher sorgt schon die schwedisch/dänische Melodic Death Metal Band Amaranthe um Frontfrau Elize Ryd für beste Stimmung unter den 1.500 Metalfans. Während sie mit glasklarem Gesang und roughen Einschlägen begeistert, sorgen gleich drei Männer in ihrer Band für den Growl- und Tiefgesang – die perfekte Mischung einfach. Die Schweden kommen auch ohne viel Schnickschnack auf der Bühne aus und bestechen eher mit Songs wie Digital World, Helix, Maximize und Amaranthine. Die Zugabe, die es nach einem kurzen Break gibt, ist Drop Dead Cynical – die zugleich auch das Ende nach einer guten Stunde Spielzeit einläutet. Elize, im Glitzeranzug, mit wallenden Haaren und Overkneestiefeln, kann beim Headbangen mit den Jungs locker mithalten und sprüht, wie auch der Rest der Band, vor Spielfreude. “It ‘s amazing to playing in Germany – everytime” sind ihre Worte über den herausragenden Auftritt, den die Fans mit tosendem Beifall quittieren.

Amaranthe

Mir persönlich haben die Schweden fast noch besser gefallen als Beyond The Black – fränkische Wurzeln hin oder her.

Vor Amaranthe feiere ich die US-Metalband Butcher Babies – für mich DER Abräumer des Abends! Mir vorher völlig fremd, liefern sie ein energiegeladenes Metal/Nu Rock Programm ab, das es in sich hat. Die zwei Sängerinnen Heidi und Carla springen singend, moshend und crawlend über die Bühne und der Rest der Band kann froh sein, dass er nicht über den Haufen gerannt wird. Stets in Bewegung, mit viel Action und Power kann die Band auch die letzten Zuschauer zum Tanzen und Hüpfen animieren! Zwar passen die Amerikaner aus L.A. musikalisch gesehen nicht in die mehr melodische Richtung des Abends, aber ich freue mich total über die willkommene Abwechslung! Die Band werde ich mir auf jeden Fall merken und die Spielzeit von 35 Minuten ist definitiv zu kurz! Später am Autogrammstand sind Heidi und Carla dann auch gerne für ein Schwätzchen und ein Foto zu haben.

Butcher Babies

Auch die Opener des Abends, die Symphonic Metaller von Ad Infinitum, die bereits um 18:15 Uhr für eine halbe Stunde den Abend eröffnen, haben ein denkbar ungünstiges Zeitfenster – machen aber trotzdem das Beste aus ihrem Auftritt. Für mich persönlich ist die Schweizer Band, die nach dem Soloprojekt der Sängerin zu einem Kollaborationsprojekt verschiedenster Musiker zusammengewachsen ist, eher die schwächste Band an diesen Abend, obwohl Sängerin Melissa Bonny zum einen sehr hoch und klar singt und zum anderen auch die Growlparts gut beherrscht. Insgesamt ist mir die Band zu ruhig und sticht, im Gegensatz zu den anderen Gruppen, nicht so aus der Menge heraus. Schade, da sie sich musiktechnisch gut an Amaranthe und Beyond The Black anreihen können. Doch da die Schweizer erst am Anfang stehen und sich, wie man es auch am Autogrammstand sieht, schon recht großer Beliebtheit erfreuen, darf man gespannt sein, was man von Ad Infinitum noch erwarten kann.

Der frauengeladene Symphonic Metal Abend, mit einem kleinen Abstecher in andere Gefilde, ist trotz allem sehr gelungen und die Bands können in musikalischer Hinsicht zeigen, was in ihnen steckt. Und keine der Damen braucht sich hinter den Männern zu verstecken – im Gegenteil. Ich würde mir mehr solche Abende mit Frauenpower wünschen!

Die Bands sind im Rahmen ihrer Tour noch eine Zeit lang unterwegs – wer die Chance hat, sie zu sehen, sollte sich Beyond The Black, Amaranthe und Co. nicht entgehen lassen!