Bullet am 17. Mai im Kubana, Siegburg

“Schweden-Combo im Sauna-Club“

Eventname: Dust To Gold Tour

Headliner: Bullet

Vorband(s): Screamer, Jesus Chrüsler Supercar

Ort: Kubana, Siegburg

Datum: 17. Mai 2018

Kosten: 16,00€ Vorverkauf, 19,00€ Abendkasse

Genre: Heavy Metal, Hard Rock

Besucher: ca. 150 Besucher

Veranstalter: Dragon Productions

Link: Kubana

Setlist:

  1. Screamer
  2. On My Way
  3. Lady Of The Night
  4. Adrenaline Distractions
  5. Can You Hear Me
  6. Demon Rider
  7. Keep On Walking
  8. Monte Carlo Nights
  9. Rock Bottom

  1. Speed And Attack
  2. Ain’t Enough
  3. Rogue Soldier
  4. Wildfire
  5. Riding High
  6. Rolling Home
  7. Storm Of Blades (+ Uprising Intro)
  8. Stay Wild
  9. Dusk Til Dawn
  10. One Deal With The Devil
  11. Fuel The Fire
  12. Highway Love
  13. Dust to Gold
  14. Pay The Price
  15. Heading For The Top
  16. Turn It Up Loud
  17. Bite The Bullet


An diesem sonnigen Maiabend folgt im gut durchgewärmten Saunaclub Kubana in Siegburg auf den Opener Jesus Chrüsler Supercar das Schweden Quintett Screamer. Leider haben sich für das Konzert nur circa 150 Zuschauer eingefunden, den routinierten Schweden macht das aber gar nichts aus. Sie feuern einen Klassiker nach dem anderen raus und erfüllen die recht klein wirkende Bühne mit aller Energie, die sie zu bieten haben. Die Band versteht es, animierende Aufgaben gekonnt auf die vielen Schultern zu verteilen, sodass nicht alles am Sänger hängen bleibt. Im Gegenteil, die Hauptarbeit scheinen bei Screamer von Bassist Frederik Svensson Carlström und Gitarrist Dejan Rosic zu übernehmen. Das neun Songs lange Set ist ein bunter Mix aus den drei Alben der Band und wird vom Publikum äußerst positiv aufgenommen. Vor Allem beim letzten Song Rock Bottom geben Band und Publikum nochmal alles. Im Zuschauerraum ist die Stimmung gut, auf Grund der Beschaffenheit des Clubs aber eher gemütlich – der erste Stehtisch ist nur gut 5 Meter von der Bühne entfernt. Sehr sympathisch sind auch die beiden Banner mit den Aufschriten ‚Heavy‘ und ‚Metal‘, die die Band jeweils rechts und links auf der Bühne positioniert haben und die die Musiker ein ums andere Mal unter sich begraben. Der stimmungsvolle und professionelle Auftritt wird von den Zuschauern positiv aufgenommen, hier und da machen sich allerdings Stimmen breit, dass der neue Sänger Andreas Wikström  ein Bisschen zu glatt poliert klingt – das Stichwort Hammerfall bzw. Jocaim Canskann man am heutigen Abend ein ums andere Mal aufschnappen.

Die Schweden bilden dennoch den perfekten Vorgeschmack auf das andere Schweden-Quintett des Abends: Bullet. Die Band, die vor kurzem ihr neues Album Dust To Gold veröffentlicht hat, das mal wieder genauso klingt wie die fünf Alben zu vor und bei der jeder das Gefühl hat, sie schon 10 Mal live gesehen zu haben. So negativ das auch klingen mag, am Ende jedes Albumdurchlaufs und jeder Live-Show schaffen Bullet es trotzdem, Begeisterung in allen Anwesenden auszulösen. So geht man auch am heutigen Abend mit wenig Erwartungen ins Konzert und wird von der puren Rock ‘n‘ Roll-Attitüde der Band verzaubert.

Die Stimmung im Publikum ist nochmal eine Spur besser als bei Screamerals die ersten Songs des Sets zu hören sind. Die Band legt gleich mit vier Songs der neuen Platte los, wobei vor Allem die schnelleren Songs wie Speed And Attack großen Anklang finden. Midtempo-Titel wie Wildfire werden eher mäßig gut aufgenommen. Die Songs werden im Verlauf der Show älter und die Stimmung besser. Spätestens in der Mitte des Sets bei Songs wie Stay Wild oder Dusk Til Dawn hat die Stimmung ihren vermeindlichen Höhepunkt erreicht – die letzten vier Songs des Sets setzen dem ganzen nochmal die Krone auf und so sind fast alle anwesenden bei Bite the Bullet ein Bisschen traurig, dass der Abend schon vorbei ist.

Wieder einmal zeigen Bullet wie man eine handfeste Rock ‘n‘ Roll-Show aufzieht: gute Songs mit eingängigen Rythmen, simple und prägnante Riffs, Gitarren-Soli soweit das Auge reicht – gerne auch mit Harmonien und beiden Gitarrsten auf den Knien – und einer der charismatischsten und athentischsten Frontmänner der Szene. Eigentlich ein überschaubares Rezept für einen wieder einmal gelungenen Gig.