Castrofate – The Space Agency Scam

Der Weltraum ist voller Death Metal

Artist: Castrofate

Herkunft: USA

Album: The Space Agency Scam

Spiellänge: 34:21 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 31.10.2020

Label: Eigenproduktion

Link: https://castrofate.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Bassgitarre  – Dan L. Castrogiovanni
Gitarre – Pat Reilly
Schlagzeug – Dmitriy Shnaydman

Tracklist:

  1. The Space Agency Scam
  2. COVID-1984 (Realm-Wide Plandemic)
  3. Planned Economic Collapse
  4. The Ventilator Murders
  5. Bubbles In Space
  6. Model Ship Cartoons That You Think Are Real
  7. Tin Foil Wire Hanger Tweeker Shelter (The Lunar Lander)
  8. Staged Alien Invasion
  9. Space Farce
  10. Civilization Reset

Die Amis von Castrofate sind auch schon seit Ewigkeiten dabei, waren mir aber nur kurz ein Begriff und auch nur aufgrund der Tatsache, dass Drummer Kevin Talley von 2015 – 2916 dort aktiv war. Sei es drum. Die Band hat von 2007 bis 2014 fünf Alben rausgehauen, aber dann wurde es irgendwie sehr ruhig um sie. Von 2016 – 2019 brachte man vier Singles raus, 2019 und 2020 je ein EP. Merkwürdige Herangehensweise, möchte man meinen. 2020 wurde es aber für das Trio Zeit, Album Nummer fünf hinterherzujagen. Here we go.

The Space Agency Scam böllert schon einmal geil aus den Boxen. Thrashiges Riffing, kombiniert mit Death Metal Elementen. Der Part schleppt sich und am Ende des Riffs wird geballert. Sehr schön. Weiter geht es mit gutem Riffing, man groovt im Midtempo, liefert dann ein feines Solo ab und die Drums betonen dieses wechselhaft. Das Tempo wird dann schön erhöht, Uptempo mit kurzen Eruptionen, um dann wieder im Midtempo zu grooven. Und dann ist auch schon irgendwie der Spaß zu Ende. Ja, doch, kommt geil.

Covid-1984 (Realm-Wide Plandemic) kommt zu Beginn mit einem langsamen Part, das Tempo wird ein wenig erhöht. Dann erfolgt ein technisches, progressives Gitarrenriff. Um dieses Riffing wird ein Death Metal Midtempopart gebaut, wobei besonders die Doublebass mich überzeugen kann. Der zweite Gesang, der screamig vorgetragen wird, klingt für mich nicht sehr passend. Irgendwie dunkel – quiekend. Kann ich gar nicht so richtig beschreiben. Der Song treibt dann so vor sich hin, ein Solo darf natürlich nicht fehlen und kommt ganz geil rüber, ohne einen jetzt völlig zu flashen.

The Ventilator Murders zeigt, dass die Burschen ihre Instrumente durchaus beherrschen, sehr progressiv und technisch, mit wechselhaftem Riffing und Tempoverschärfungen. Teilweise wird der Gesang schnell vorgetragen. Klingt ganz geil, da sehr aggressiv und brutal. Der groovige Teil macht auch Laune. Nach zwei Minuten holt man ein progressives Solo raus, macht daraus einen echt fetten Part und wechselt dann wieder ins Midtempo. Sehr druckvoll, obwohl man sich hier für meine Ohren ein wenig verzettelt. Kleine Zwischenparts sind mir zu technisch, aber das ist ja Geschmackssache. Ansonsten aber ein gelungenes musikalisches Werk.

Bubbles In Space ist eher ein heaviger und rockiger Song, erinnert vom Riffing eher an Heavy Metal und kommt dann auch ein wenig thrashig aus den Boxen. Hier gehen sie sehr direkt und nachvollziehbar zu Werke. Man nennt das dann wohl Crossover. Zwar eine gelungene Abwechslung, die auch Spaß macht, aber irgendwie nicht ins Gesamtbild passt. Der Gesang bleibt aber Death Metal lastig.

Model Ship Cartoons That You Think Are Real ist dann schwere Kost. Der Beginn ist sehr verspielt und technisch auf hohem Niveau. Hier wird sehr oft gewechselt und sehr progressiv zu Werke gegangen. Die Hooks und die Leadgitarre dringen sehr durch, sind mir aber dann zu viel des Guten.

Staged Alien Invasion kommt mit einem kurzen Riffing daher. Das Tempo und auch die Rhythmen werden ständig gewechselt. Man wird irgendwie eingelullt, aber dann kommt ein geiler, abgedrehter Part und auch das Solo sitzt.

Space Farce kommt auch mit abgedrehtem Riffing ums Eck. Diese werden dann aber im Uptempo niedergeballert und man setzt danach einen druckvollen Groove. So langsam hat man sich an den zweiten Gesang gewöhnt, klingt für mich aber immer noch komisch. Er folgt ein Heavy Metal Solo, bevor man dann wieder in dieses abgespacte Riffing wechselt – Break und der Song wird quasi neu aufgebaut. Vorspieler, langsamer Aufbau, Tempoverschärfung, heaviges Riffing und dann nimmt man wieder das Hauptthema auf. Deathiger Groove mit Wechsel zum spacigen Riff und dem Uptempo.

Aufgrund des Covers hätte ich irgendwie ganz andere Musik erwartet, aber diese Art der Abwechslung kommt ganz fett, obwohl mir das an einigen Stellen dann doch eben zu viel ist.

Castrofate – The Space Agency Scam
Fazit
Castrofate haben eine eigene Art, den Death Metal zu präsentieren. Mit vielen progressiven Elementen und technischen Spielereien versehen, aber es bleibt immer Death Metal. Viele Wechsel im Bezug auf Tempo und Rhythmen sind vorhanden, die meisten Hooks knallen und das Riffing ist innovativ und aggressiv. Ausflüge in den Heavy Metal und Thrash Metal sind vorhanden und erlaubt. Ganz gutes Album, auch wenn man es hier und da übertreibt, wie ich finde.

Anspieltipps: The Space Agency Scam und Space Farce
Michael E.
7.5
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
7.5
Punkte