Chotzä – Pächschwarz

29.04.2024 - Black 'n' Roll / Black Metal - Folter Records - 40:17 Minuten

Vor elf Jahren mit ihrem Demo Hass Musig in Bern gestartet, gelten die Schweizer Chotzä in der Szene durchaus als ein interessanter Act, den man auf dem Zettel haben darf. Mit Pächschwarz steht seit Ende April der fünfte Longplayer parat und dringt in melodische Black Metal Strukturen, die von klassischen Elementen leben, sich aber auch an Black ’n‘ Roll Handschriften bereichert. Deutlich komplexer, als man vermuten würde, bringt Pächschwarz einen abwechslungsreichen Cocktail von 40 Minuten auf den Silberling. Weg von den punkigen und schroffen Anfängen führt der Weg über die Jahre zu einem kalten, gar skandinavischen Sound, der auf eine starke Basis und drückende Atmosphären setzt. Mittendrin ist Frontmann Szivilizs, der bedacht und trotzdem dominant die Vocals in die Klänge mischt.

Mit Gottvergässä startet der Höllenritt durch Pächschwarz. Das Quintett schmiedet einen dichten Teppich und nimmt mit dem Opener einen völlig unaufgeregten Start in die Platte. Abgeklärt, zielstrebig und mit einer durchaus beeindruckenden Konstanz schieben sie sich durch die acht Tracks. Im Schnitt sind die Titel mit vier Minuten gar nicht mal so lang, nur der Rausschmeißer Wundgang schraubt die Spielzeit nach oben. Technisch geschickt blasen sie dem Hörer einen Bastard aus melodischen Tiefen und griffigen Riffs um die Ohren. Dass sie auch mit geringen Blast Beats schwere Treffer landen können, beweisen sie mit dem Titeltrack Pächschwarz. Die gut eingestreuten Power Parts öffnen die Türen und setzen Höhepunkte. Die Balance passt gut, lockert das Geschehen das Longplayers auf und spuckt zudem coole Werke wie Löutschä aus, der zu meinen Favoriten gehört. Ebenfalls beachtlich ist die Dichte der Kompositionen, die keinerlei Abfall der Leistungskurve offenbart. Mit Hass gespeist und Vernunft gesegnet bringen sie alle tragenden Aspekte zur Geltung, ohne sich einer Nische zu sehr hinzuwenden. Für mich die bislang stärkste Veröffentlichung von Chotzä, die damit mehr als konkurrenzfähig sind.

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Chotzä – Pächschwarz
René W.
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