Commander – Angstridden

Eine barbarische Allianz aus wütenden Blastbeats und groovenden Walzmomenten

Artist: Commander

Herkunft: Deutschland

Album: Angstridden

Spiellänge: 43:43 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 27.06.2024

Label: MDD Records

Link: https://www.facebook.com/commandermetalmunich/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Nick Kolar
Gitarre – Steffen Augstein
Bassgitarre – Toby Brandl
Schlagzeug – Flo Puchert

Tracklist:

1. Dawn Of Fear
2. Angstridden
3. Astrayed
4. Deviate From Our Vision
5. Not My War
6. Worlds Upon Worlds
7. Scaremongers
8. Scorched Earth
9. Vanity Is The Death Of Decency
10. No Compulsion To Live

Die Münchener Formation Commander dürfte, zumindest im deutschsprachigen Underground, wohl jeder kennen, sofern er sich ein wenig mit Death Metal beschäftigt. Seit 1999 sind sie schon dabei. Zwar hält man sich mit Veröffentlichungen ein wenig zurück, aber dafür liefert man dann immer ordentliche Qualität ab. Nach zwei Demos erschien im Jahre 2006 das erste Album und 2008 folgte Album Nummer zwei, aber dann wurde es ein wenig ruhig um die Band. Erst 2018 folgte das dritte Werk namens Fatalis (The Unbroken Circle) und nun lässt man Album Nummer vier folgen. Das Quartett zockt in dieser Konstellation seit 2015 zusammen, mittlerweile ist man beim Label MDD Records gelandet.

Mit dem Intro Dawn Of Fear lässt man die Spiele beginnen. Ein typisches Intro zu Beginn, bis dann eine Gitarre einsetzt und donnernde Drumklänge diese langsam begleiten. Nach 100 Sekunden ist die Einleitung gelungen und man kann mit Angstridden den Tag schön verdunkeln, denn es kommt einem schöner brachialer Death Metal entgegen. So muss das sein. Die Produktion setzt alles deutlich in Szene. Die Gitarre darf einfach mal vorspielen, dann wird mit einem geilen Break ordentlich geholzt, es folgt ein Break und das Gewitter geht weiter. Die geilen, tiefen Vocals setzen ein und es wird geblastet. Wieder die Gitarre kurz vorweg und der Ballerpart wird wiederholt. Ein Häch erklingt und weiter geht’s. Wieder kurzes Break, ab in einen schnellen Uftata-Part und erneut das Geballer. Das ist schon straight forward, da gibt es nichts zu meckern. Am Ende nimmt man das Tempo heraus, lässt den Bass kurz regieren und holt dann einen absolut geilen Groovepart heraus. Dieser wird live so was von funktionieren, gar keine Frage. Die Gitarre noch einmal vorweg und wieder Gemetzel. Herrlich. Und Ende.

Im langsamen Tempo marschiert man bei Astrayed los. Ein schon beinah melodisches Lead folgt und das Tempo bleibt langsam. Trotzdem erzeugt man ordentlich Druck. Das Ganze wird wiederholt, um dann ein schnelles Riff zu spielen, welches ordentlich und fachgerecht zerballert wird. Im Uptempo knattert man jetzt weiter, während die Gitarre ein feiles Solo hinlegt. Die tiefen Vocals kommen hier sehr gut zur Geltung. Der Anfang wird dann wiederholt, ein wenig verändert und dann ist auch schon Feierabend. Zündet nicht ganz so wie der Opener, aber ist an sich auch recht geil.

Druckvoll, mit einem Gelächter zum Anfang, geht man beim Song Deviate From Our Vison vor. Ja, das ist kraftvoll und knallt, auch wenn der Part nicht schnell vorgetragen wird. Ein feines, melancholisch angehauchtes Riff folgt und dann wird die Kelle herausgeholt und geballert. Schon wieder dieses Häch. Das mag der Sänger wohl, hehe. Kommt aber auch wirklich richtig gut und vor allem zur rechten Zeit. Und so wechselt man zwischen groovenden Momenten und Ballerparts hin und her. Das Schöne ist, dass die groovenden Parts auch mit richtiger Wucht vorgetragen werden. Die hervorragende Drumarbeit wird durch den Sound noch einmal verfeinert.

Not My War kommt mit einem sehr langen Vorspiel um die Ecke. Eine geile Melodie wird erst clean vorgetragen und dann von der Gitarre weitergetragen, bis man dann nach neunzig Sekunden richtig in den Song einsteigt und blastet, bis der Notarzt kommt und wieder geht. Schönes Ding. Der Song kommt zwar ganz anständig um die Ecke, kann mich aber jetzt nicht wirklich vom Hocker reißen, auch wenn man wieder sehr abwechslungsreich zu Werke geht.

Worlds Upon Worlds ist für mich so ein Paradesong von Commander. Wütende Blastbeat Attacken gehen mit groovenden Momenten eine unheimliche barbarische Allianz ein. Guter Songaufbau mit guten Riffs, fettem Drumming und absolut kräftigen Vocals. Schönes Ding, zugleich noch sehr abwechslungsreich, da am Ende noch eine Melodie hinzugefügt wird. Zusammen mit dem Opener mein Lieblingssong auf dem Album.

Das Album endet dann mit dem Song No Compulsion To Live. Ein feines, melodisches Intermezzo und der Song wird dann ordentlich aufgebaut und geht über zehn Minuten. Ungewöhnlich für eine Death Metal Combo, aber sehr interessant, da der Song in einem wahren Growl Chor aus zehn verschiedenen Growlern/Screamern mündet. Sehr geile Idee und gut umgesetzt, aber mir ist der Song dann doch zu lang, aber das ist ja auch Geschmackssache.

Commander – Angstridden
Fazit
Wer auf brachialen Death Metal abfährt, macht mit dem Erwerb dieses Tonträgers definitiv nichts verkehrt. Eine gelungene Mischung aus Blastbeat Attacken und groovende Walzmomenten. Old schoolig und vor allem sehr druckvoll. Die geile Produktion unterstützt das wuchtige und gute Songwriting. Von den Bayern habe ich auch nichts anderes erwartet.

Anspieltipps: Angstridden und Worlds Upon Worlds
Michael E.
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