Dark Tranquillity – Endtime Signals

Können Dark Tranquillity auf "Endtime Signals" an ihre Erfolge anknüpfen?

Artist: Dark Tranquillity

Herkunft: Göteborg, Schweden

Album: Endtime Signals

Spiellänge: 50:25 Minuten

Genre: Melodic Death Metal

Release: 16.08.2024

Label: Century Media Records / Sony Music

Format: CD, Vinyl, Download

Link: Dark Tranquillity

Bandmitglieder:

Gesang – Mikael Stanne
Gitarre – Johan Reinholdz
Keyboards – Martin Brändström
Bass – Christian Jansson
Schlagzeug – Joakim Strandberg Nilsson

Tracklist:

  1. Shivers And Voids
  2. Unforgivable
  3. Neuronal Fire
  4. Not Nothing
  5. Drowned Out Voices
  6. One Of Us Is Gone
  7. The Last Imagination
  8. Enforced Perspective
  9. Our Disconnect
  10. Wayward Eyes
  11. A Bleaker Sun
  12. False Reflection

Am 16.08. erscheint mit Endtime Signal das bereits 13. Album der Melodic Death Band Dark Tranquillity der Göteborger Schule. Zwölf Songs befinden sich auf dem Album, das es in unterschiedlich ausgestatteten CDs und diversen Vinylformaten geben wird. Vier Jahre nach Moment haben es die Urgesteine des Melodic Death Metal geschafft, ein neues Album zu produzieren. Das ist sicherlich bei den ganzen Nebenbeschäftigungen des Mikael Stanne nicht so ganz einfach gewesen. The Halo Effect haben sich zu einem megaerfolgreichen Akt gemausert und verschlingen viel Zeit und auch das in den Startlöchern stehende Projekt Cemetery Skyline benötigt Zeit. Trotzdem haben es DT geschafft und zwölf neue Songs geschrieben, aufgenommen und veröffentlichen diese nun.

Die letzten beiden Alben Moment und Atoma waren zwar klasse, kamen allerdings nicht ganz an den Erfolg der davor liegenden Alben ran, aber trotzdem bewegen die sich auf einem hohen Niveau. Wieder gab es Besetzungswechsel, und auch der frühe Tod des ehemaligen Gitarristen Frederic Johannsen setzte der Band zu. Trotzdem haben sie ein Album geschaffen, das etwas düsterer als der Vorgänger daherkommt. Der Opener Shivers And Voids kommt mit kräftigen Riffs und ordentlich Growling von Stanne und einer ordentlichen Portion Melodie aus den Boxen. Die Gitarre von Johan Reinholdz schwingt sich immer weiter hoch und versucht in schwindelerregende Höhen vorzudringen. Guter Einstieg. Auch Unforgivable geht voran und wieder ist es gerade Reinholdz, der für den Schwung nach vorne sorgt. Manchmal kommen proggigere Einflüsse zum Tragen, aber im Großen und Ganzen ist es schon kräftiger Death mit melodischen Einschlüssen. Genau wie der noch folgende Not Nothing wurde er als Single ausgekoppelt, mit gutem Grund. Bevor mein Lieblingssong auf der Scheibe kommt, ist noch Neuronal Fire zu hören. Einfach mal auf die im Hintergrund schon fast geniale Melodie achten. Das ist schon großes Kino.

Not Nothing beginnt mit Klargesang und nicht ganz so schnell wie die Vorgänger, besticht aber durch seine typischen göteborgschen Einflüsse. Drowned Out Voices und One Of Us Is Gone sind wieder Klargesang-bestimmt. Gerade letztere könnte Frederic gewidmet sein. Leicht melancholisch geht es durch den Track, der an dieser Stelle aber nicht so ganz in die bisherige Linie passt. Die ansonsten starken Songs werden hier leicht ausgebremst. Versöhnung kommt mit The Last Imagination. Typischer Dark Tranquillity Song mit einem interessanten Rhythmus sorgt für Spannung. Enforced Perspektive und Wayward Eyes setzen auf Altbewährtes. Stärken, wie sie bei früheren Dark Tranquillity Alben bereits zu hören waren, ohne dabei für Überraschungen zu sorgen. Gut, aber nicht herausragend, auch wenn die Gitarre wieder geniale Momente hat. Dazwischen ist ein weiteres Schmankerl. Our Disconnect gehört neben Not Nothing Unforgivable und The Last Imagination zu den besten auf der Scheibe. Es ist wieder die Melodie, verpackt in treibenden Rhythmus. Die letzten beiden Songs sind A Bleaker Sun, ein ordentlicher Rocksong, und die Ballade False Reflection. Die hätte ich vielleicht nicht als Outro gewählt, auch wenn sie ansprechend ist. Am Ende hätte sich ein schnellerer Track bestimmt gut gemacht. Trotzdem ist er gelungen. Ich bin gespannt auf die Livetour im kommenden Jahr.

Dark Tranquillity – Endtime Signals
Fazit
Mit dem 13. Album geht es bei Dark Tranquillity wieder in die bekannte Richtung, auch wenn sich von den Vorgängern noch nicht gänzlich gelöst werden kann. Die gute Produktion von Brändström, das Cover Artwork von Sundin und die teilweise außerordentlichen Songs lassen das neue Album von Dark Tranquillity gut dastehen. Die Platte kann in drei Kategorien eingeteilt werden. Vier Top-Tracks, vier sehr gute Songs und vier eher mittelmäßige Tracks, die aber noch immer stark sind, lassen die gewählte Punktzahl zustande kommen.

Anspieltipps: Not Nothing, Unforgivable und Our Disconnect
Kay L.
8.8
Leserbewertung13 Bewertungen
6.7
8.8
Punkte