Darkthrone – Eternal Hails

Befinden sich weiter auf Abwegen

Artist: Darkthrone

Herkunft: Kolbotn, Norwegen

Album: Eternal Hails

Spiellänge: 42:02 Minuten

Genre: Black Metal, Old School Black Metal, Doom Metal

Release: 25.06.2021

Label: Peaceville Records

Link: https://www.facebook.com/Darkthrone-101075189934422/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Bass – Ted „Nocturno Culto“ Skjellum
Schlagzeug – Gylve „Fenriz“ Nagell

Tracklist:

  1. His Master’s Voice
  2. Hate Cloak
  3. Wake Of The Awakened
  4. Voyage To A North Pole Adrift
  5. Lost Arcane City Of Uppakra

Ted „Nocturno Culto“ Skjellum und Gylve „Fenriz“ Nagell stehen für einen Wüstensound und brachiale Sounds in allen Lebenslagen. In Kombination tragen sie gemeinsam das Darkthrone Zepter, welches sie seit Jahren hochhalten und für atmosphärischen Old School Black Metal stehen. Fans der Szene sind stets verzückt, wenn das norwegische Duo zum neuen Angriff bläst. War dies auch beim aktuellen Langeisen Eternal Hails der Fall? Dieser Frage werden wir in den nächsten Zeilen auf den Grund gehen. Erschienen ist die neunzehnte Platte bereits am 25.06.2021 über Peaceville Records. In über 40 Minuten werden gerade einmal fünf Kompositionen angestimmt, die nur zu gerne an der Zehn-Minuten-Marke kratzen. Das Artwork zeigt den Blick aus einer Höhle am Meer, mit dem Blick in die tiefschwarze Nacht. Einzige Lichtblicke sind die kleinen Sterne weit entfernt im unendlichen Kosmos.

His Master’s Voice schiebt die Wolken in etwas über sieben Minuten beiseite. Gefangen in der Dunkelheit, arbeiten Nocturno Culto und Fenriz einen bösartigen Sound auf. Viel ist von den frühen Neunzigern mit glorreichen Alben wie A Blaze In The Northern Sky, Under A Funeral Moon oder Transilvanian Hunger nicht übergeblieben und trotzdem hört man Darkthrone immer noch aus dem Projekt heraus. Neben Death und Black Ergüssen zelebrieren die beiden Skandinavier im Jahr 2021 nur zu gerne Doom und Stoner Klänge. Abgedriftet in langsame, zermürbende Stücke wollen sie niemandem was beweisen, sondern einfach nur den Scheiß spielen, auf den sie Bock haben. Kompromisse bleiben Fehlanzeige. Wenn die Truppe eins nicht muss, dann anderen gefallen. Trotz der Haltung stieg Eternal Hails bei uns in Deutschland auf Platz fünf in den Albumcharts ein, die höchste Platzierung überhaupt in ihrer Laufbahn. Das wiederum zeigt, wie verrückt es manchmal sein kann. Die neue Handschrift spaltet das Lager anscheinend nur bedingt und bringt neue Anhänger des Extreme Metal dazu, zuzugreifen. Die tiefen Wolken werden mit Hate Cloak endgültig beiseitegeschoben. Der Anblick ist imposant, die See liegt ruhig, dunkel und bösartig vor einem. Stampfende Riffs und die Vocals von Nocturno Culto drücken den Hörer an die Wand. Von Raserei und blinder Wut ist nichts zu sehen, dafür überlegter wie durchdachter Hass. Egal wie Darkthrone agieren, es geht nur durch den Fleischwolf. Für Wake Of The Awakened braucht man ein dickes Fell – das gilt für die ganze Platte, die neben vielen auf den ersten Blick einfachen Handschriften interessante Höhepunkte ausspuckt. Durch die vielen gemeinsamen Jahre funktionieren die Protagonisten blind wie ein Uhrwerk und greifen in Zahnräder, in die andere nicht greifen könnten. Einen richtigen Aufhänger sucht man vergebens. Die fünf Sequenzen leben von der kompakten Ader und könnten auch als ein Großes und Ganzes durchgehen, welches sein Finale in Voyage To A North Pole Adrift und Lost Arcane City Of Uppakra findet.

Darkthrone – Eternal Hails
Fazit
Trotz der hörbaren Abwege spürt man noch den Spirit von Darkthrone, der jetzt eben in einem pechschwarzen Doom Stoner Gewand daherkommt. Abwertend, ablehnend und kompromisslos - diese Tugenden wurden nicht vergessen oder beiseitegeschoben. Es dürfte dennoch noch viel über Eternal Hails gesprochen werden. Die Meinungen dürften in alle Richtungen gehen. Mein persönliches Fazit sieht noch recht durchwachsen aus und geht nur stückweise in eine positive Schiene. Unter die Top Veröffentlichungen von Nocturno Culto und Fenriz kommen die neuen Nackenbrecher nicht. Wie schon mehrfach gesagt: Ein eigenes Bild ist die einfachste Lösung, um festzustellen, ob euch die Band auch 2021 noch erreicht.

Anspieltipps: Hate Cloak und Voyage To A North Pole Adrift
René W.
7
Leser Bewertung2 Bewertungen
7.9
7
Punkte