Artist: Ascian
Herkunft: Braunschweig / Würzburg, Deutschland
Genre: Doom Metal, Post Metal
Label: Independent
Link: https://www.facebook.com/AscianDoom
Bandmitglieder:
Gesang – S.
Gitarre, Gesang – P.
Gitarre – T.
Schlagzeug – A.
Time For Metal / René W.:
Hallo P., ihr habt am 28.09.2024 euer neues Album Sing To Me, Sweet Void veröffentlicht (Review hier), über das wir heute sprechen wollen. Vor sechs Jahren habt ihr euch gegründet, das ist noch nicht also lange her, deshalb würde ich gerne mit euch zunächst zur Gründungsphase von Ascian zurückspringen. Ihr stammt aus Braunschweig und Würzburg, da liegen schon ein paar Kilometer dazwischen, wie kam es zur Zusammenarbeit und Gründung?
Ascian / P.:
Unser Gitarrist T. und Sänger S. haben vor einigen Jahren bereits zusammen bei Vigilia Septima in Berlin gespielt, bis diese sich auflösten. Alle Mitglieder von Ascian haben bis zum Zeitpunkt der Gründung in anderen Bands gespielt und den Wunsch nach kreativer Neuausrichtung geteilt. Heutzutage ist es ja ohne Weiteres möglich, sich online über Musikideen auszutauschen und jeder kann zu Hause seinen Input als Demo aufnehmen und herumschicken. So ist die Entfernung kein Problem mehr. Zum Finalisieren der Songs treffen wir uns dann im Proberaum in Braunschweig.
Time For Metal / René W.:
Ihr spielt einen Doom Metal mit Post Metal Einflüssen. Musik voller Hoffnungslosigkeit und Düsternis und doch erfüllt von einem Hauch Melancholie, die durch die Dunkelheit leuchtet. Wie hat sich diese Handschrift entwickelt?
Ascian / P.:
T. und S. kommen vorrangig aus dem Doom Metal. Drummer A. bring viel Black Metal Einfluss in die Band und Gitarrist P. hat seine Einflüsse in sämtlichen Post-Bereichen (Post-Black, Post-Rock, Post-Metal, etc.). Die Mischung dieser Einflüsse ergibt unseren einzigartigen Stil.
Time For Metal / René W.:
Euer Debüt Elysion ist sehr gut in der Szene angekommen. Hättet ihr mit so einem euphorischen Feedback gerechnet und wie hat sich dieses auf die weiteren Aufnahmeprozesse von Sing To Me, Sweet Void ausgewirkt?
Ascian / P.:
Wir hatten uns für unser Debüt Elysion gar keine Gedanken über das Feedback gemacht. Wir wollten einfach nur unsere Musik aufnehmen und für uns selbst veröffentlichen. Dementsprechend hat sich das auch nicht auf das neue Material ausgewirkt. Wir haben versucht, bessere Songs zu schreiben, unseren Stil weiter auszubauen und einfach genau das weiter machen, was wir angefangen haben: Die Musik schreiben und veröffentlichen, die wir selber gerne hören wollen. Und über das erneute sehr positive Feedback von allen Seiten freuen wir uns natürlich sehr!
Time For Metal / René W.:
Mit sieben neuen Tracks und einer Spielzeit von über einer Stunde steht ihr im Proberaum beim Einspielen von Sing To Me, Sweet Void ganz sicher nicht mit der Stoppuhr, um auf die Länge der Tracks zu achten. Ein bewusster Weg in bombastischen Tracks, um eine intensive Geschichte zu erzählen oder ein Ergebnis aus kreativen Sessions?
Ascian / P.:
Das hast du schon ganz richtig benannt. Wir achten beim Schreiben der Songs nicht auf die Länge der Tracks. Ein Song ist so lang, wie er eben sein muss. Bei so langsamer Musik ist es ja quasi unvermeidbar, dass die Songs länger sind. Aber wenn bei einem Song nach vier Minuten alles gesagt ist, würden wir den auch so lassen und nicht künstlich verlängern, nur weil das vielleicht in das Erwartungsbild einer Doom Band passt. Wir spielen die Songs im Proberaum immer wieder durch und ändern auch immer wieder etwas an der Länge, nur um letztendlich vielleicht doch wieder beim Ursprung zu landen. Jeder Song muss sich beim Spielen und auch beim Hören für uns einfach richtig anfühlen.
Time For Metal / René W.:
Elysion ist jetzt vier Jahre alt. Fast auf den Tag genau veröffentlicht ihr jetzt das zweite Album. Ein durchaus langer Zeitraum für den Start. Habt ihr euch bewusst Zeit gelassen oder war die Covid-Pandemie noch ein Grund für die vier Jahre zwischen den beiden Werken?
Ascian / P.:
Wir haben uns bewusst Zeit gelassen. Wir haben keinerlei vertragliche Deadlines oder Ähnliches. Und da wir alle Vollzeit arbeiten und die Band nur in unserer Freizeit betreiben, stehen der Spaß und das kreative Ausleben im Vordergrund. Es dauert eben alles so lang, wie es dauert. Wir sind aber auch sehr froh, dass der Prozess sein Ende gefunden hat und wir endlich loslassen können und die Platte endlich herauskommt.
Time For Metal / René W.:
Was auffällt, ist der Releasezeitpunkt. Passend zum Herbst schickt ihr dunkle wie drückende Klänge in die Welt. Nutzt ihr die schwermütige Jahreszeit oder interpretiere ich einfach was in die Situation rein?
Ascian / P.:
Ich glaube, da interpretierst du zu viel rein. Wir hätten das Album auch gerne früher veröffentlicht, aber der Aufnahmeprozess und vor allem die Produktion der Tonträger haben einfach länger gedauert als ursprünglich gedacht. Die geografische Distanz zu unserem Sänger S. macht es auch nicht leichter, Termine zu finden, um gemeinsam ins Tonstudio zu fahren, beispielsweise. Im Nachhinein ist ein Release zum Herbst aber natürlich sehr passend.
Time For Metal / René W.:
Ihr habt zwei Gäste auf Sing To Me, Sweet Void. Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Dima Dudko von White Ward und Judith Ehreke von der Band Unsoulicited ergeben?
Ascian / P.:
Gitarrist T. hatte zum Song The Odium Palace schon immer ein Saxofon im Kopf. Die Idee hat uns allen gut gefallen und das Saxofon kann sehr getragen und melancholisch klingen. Genau so was wollten wir erreichen. Dann haben wir uns einfach zusammengesetzt und überlegt, wer uns dabei unterstützen kann. Da wir alle große Fans vom White Ward sind, haben wir uns entschieden, Dima einfach zu fragen. Wir haben ihm den Song geschickt und gefragt, ob er es sich das vorstellen kann, dazu etwas einzuspielen. Er war auch sofort davon begeistert und hat uns nur zwei Tage später schon die erste Version seiner Aufnahme geschickt. Die Zusammenarbeit mit Dima war superentspannt und er hat ein absolut perfektes Ergebnis für den Track abgeliefert.
Judith kennen wir schon eine Weile. Unser Drummer A. hat für Unsoulicited das Schlagzeug eingespielt und deren Platte gemischt. Da kam der Kontakt ursprünglich zustande. Judith ist eine sehr gute Freundin von uns geworden und wir wollten sie unbedingt auf dem neuen Album haben. Ihre Stimme passt perfekt zum Song Threnody Spirals und hat den Track auf eine neue Ebene gehoben.
Time For Metal / René W.:
Am 28.09.2024 habt ihr eine Show in Braunschweig, passend zum Release des zweiten Albums gespielt. Hattet ihr euch für den Auftritt was Besonderes überlegt und wie hat das Set am Abend zusammengesetzt?
Ascian / P.:
Wir haben ein ausgedehntes Set gespielt und fast alle Songs vom neuen Album präsentiert. Auch hatte uns Judith live unterstützt und unsere Show bereichert. Wie bei allen Konzerten haben wir wieder eine auf uns zugeschnittene Licht-Show vorbereitet und wollten die Zuschauer mit in die Atmosphäre hineinziehen.
Time For Metal / René W.:
Habt ihr neben der Releaseshow weitere Konzerte für diesen Herbst und Winter geplant?
Ascian / P.:
Wir spielen ja generell nicht so viele Konzerte. Aber haben nach der Show in Braunschweig noch am 02.10. in Göttingen gespielt. Da supporteten wir unsere Freunde von Ophis und Dread Sovereign. Am 26.10. werden wir zu Gast beim legendären Borsig Amp Fest sein und können dort noch einmal das neue Album präsentieren. Für den Winter sind noch ein oder zwei Konzerte geplant, aber da können wir noch nichts Genaueres zu sagen.
Time For Metal / René W.:
Danke für eure Zeit, ich wünsche euch viel Erfolg mit Sing To Me, Sweet Void und übergebe das abschließende Wort an euch.
Ascian / P.:
Vielen Dank für deine Zeit und dein Interesse! Und vielen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen und in unsere Musik reinhören. Wir hoffen, es gefällt euch und vielleicht sehen wir uns auf einem der kommenden Konzerte.