Artist: Ascian
Herkunft: Braunschweig / Würzburg, Deutschland
Album: Sing To Me, Sweet Void
Genre: Doom Metal, Post Metal
Spiellänge: 64:28 Minuten
Release: 28.09.2024
Label: Independent
Link: https://www.facebook.com/AscianDoom
Bandmitglieder:
Gesang – S.
Gitarre, Gesang – P
Gitarre – T.
Schlagzeug – A.
Tracklist:
- Follow The Serpent
- The Odium Palace (feat. Dima Dudko, White Ward)
- The Golden Queen
- Cold Sun
- Threnody Spirals (feat. Judith Ehreke, Unsoulicited)
- Fra Lyset
- Deathwish
Vor fast genau vier Jahren brachte die Doom/Post (Black) Metal Band Ascian ihr Debüt Elysion über Black Sunset heraus. Eine Vinylausgabe fehlte damals leider. Nun bringen sie ihr Zweitwerk Sing To Me, Sweet Void heraus und da machen sie es anders. In Eigenvertrieb gibt es dieses Mal eine CD, eine Kassette und eine Vinylausgabe (auf 100 Stück extrem limitiert). Da sollten die Sammler schnell zuschlagen.
Das Quartett besteht aus Musikern aus Braunschweig und Würzburg. Die räumliche Distanz scheint der Kreativität allerdings nichts anzuhaben. Sie schaffen es innerhalb dieser räumlichen Distanz, einen musikalischen Spannungsbogen voller melancholischer Hoffnungslosigkeit und Düsternis zu erschaffen.
Sing To Me, Sweet Void ist also der Titel des Nachfolgers von Elysion. Das Debüt Elysion hatte mich ja bereits richtig beeindruckt und mit grenzenloser doomiger Glückseligkeit beseelt. Vier Jahre später toppen Ascian dies mit Sing To Me, Sweet Void aus meiner Sicht noch einmal. Neben doomiger Glückseligkeit bringen sie nun noch die süße Leere zum himmelhochjauchzenden Mitsingen 😉 Nein im Ernst, ich hätte nicht erwartet, dass die vier Protagonisten ihr Debüt noch einmal so toppen können.
Ganz langsam schlängelt sich die Schlange auf dem Opener Follow The Serpent dahin. Sie verführt Eva im Paradies des Doom und sorgt für den doomigen Sündenfall über eine Länge von 12 ½ Minuten. Allein dieser Opener ist schon eine Klasse für sich. Erste Death/Doom Klänge und Stimme nach drei Minuten ziehen den Hörer in den Bann des Songs.
An dem Album haben zwei Gastmusiker mitgewirkt. Wahrscheinlich am eindrucksvollsten geschieht das beim zweiten Song The Odium Palace. Hier wirkt Dima Dudko (White Ward) am Saxofon mit und macht aus dem Song Saxodoom. Der Song wirkt dadurch extrem irre geil. Auch nach 10 ½ Minuten möchte man The Odium Palace nicht verlassen.
Ascian setzen das Wechselspiel zwischen kehligem und klarem Gesang wieder als Stilmittel ein. Dadurch geben sie den einzelnen Songs erneut diesen besonderen Touch, der es mir bereits beim Debüt Elysion angetan hatte. Dieses Vorhandensein der Elemente aus (Death) Doom und Post (Black) Metal machen jeden Song zu etwas stilistisch Besonderem. Teilweise haben die Songs eine sakrale Stimmung, die plötzlich von einer Brutalität aufs Neue unterbrochen wird. Ein gutes Beispiel ist hier Cold Sun. Die kalte Sonne scheint nur so vor sich hin zu zerfließen, bevor es eine gewaltige Death Doom Eruption gibt, diese Eruption erlischt allerdings dann wieder und die Strahlen geben erneut kaltes Licht in aller Ruhe ab.
Auf Threnody Spirals haben wir den zweiten Gastauftritt. Dieses Mal ist es Judith Ehreke, die Frontfrau der Braunschweiger Symphonic Metaller Unsoulicited, die mit ihrer Stimme zu diesem episch melancholischen Song beiträgt und eine weitere Nuance in das Spektrum von Ascian hineinbringt. Fast wehmütig süß klingt das rein instrumentale Fra Lyset. Keine Bitternis, keine harshen Klänge, einfach nur ein „Dahinflirren“ sechs Minuten in der süßen Leere. Und dieses Mal singt niemand mit, hätte ich fast gesagt, allerdings vernimmt man am Schluss noch zaghaft ein paar liebliche Stimmen. Ob dieser Song zu einem Deathwish geführt hat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall werden in dem letzten Song noch einmal alle Register gezogen. Die Stimme schwere Flüche ausstoßend, verfliegt die süße Stimmung.