“Melodic Death Metal in Perfektion!“
Artist: Dawn Of Disease
Herkunft: Osnabrück, Deutschland
Album: Ascension Gate
Spiellänge: 50:10 Minuten
Genre: Melodic Death Metal, Death Metal
Release: 11.08.2017
Label: Napalm Records
Link: http://www.dawnofdisease.com/
Produktion: Unisound Studio, Stockholm von Dan Swanö
Bandmitglieder:
Gesang – Tomasz Wisniewski
Gitarre – Lukas Kerk
Gitarre – Oliver Kirchner
Bassgitarre – Christian Wösten
Schlagzeug – Mathias Blässe
Tracklist:
- Passage
- Perimortal
- Leprous Thoughts
- Beneath The Waters
- Ascension Gate
- Akephalos
- Fleshless Journey
- The Growing Emptiness
- Lucid
- Mundus Inversus
Nach dem Release des 2016er-Überfliegers Worship The Grave, welches nicht nur von der gesamten Szene, sondern sogar von Trevor (The Black Dahlia Murder) mit Lob überschüttet wurde, ist nun seit knapp einem Monat der neue Silberling Ascension Gate auf dem Markt. Ob nach solch einem Hammer noch nachgelegt werden konnte und in einem Jahr genügend Ideen gesammelt wurden, um die Mischung aus typischem Death Metal und wundervoll in Szene gesetzten Melodien noch mehr auszubauen, kann ich nach etlichen Durchläufen nur bestätigen. Was Dawn Of Disease uns mit Ascension Gate zu Gemüte führen, ist Melodic Death Metal in Perfektion.
Ging es in Worship The Grave noch etwas roher zu, leitet Passage die Platte erst mal schön melodisch ein. Der erste „wirkliche“ Track Perimortal fährt dann mit melodischer Gitarre fort und weist eine sehr eingängige Hook auf. Doch bereits bei dem Track ist klar, welchem Rezept Dawn Of Disease hier nachgehen – neben dem fetten Sound und vielen gut platzierten Melodien, sind die Songs strukturierter und wirken dadurch schon beim ersten Durchgang zugänglicher. Genau das zeigt auch Leprous Thoughts – mit dem sehr an In Flames erinnerten Riff entwickelt sich das Stück als Ohrwurm und verliert trotzdem keineswegs an Härte. Mir persönlich gefällt genau diese Mischung sehr gut. Beneath The Waters macht ebenfalls alles richtig – hier und da ein paar Tempowechsel, schnelle Riffs und obendrein knallt das Gegrowle von Sänger Tomasz immer wieder auf einen ein.
Der Titeltrack, welcher zudem einer der bereits zuvor veröffentlichten Singleauskopplungen war, weiß auch im Gesamtbild des Albums zu überzeugen und entpuppt sich mit seiner sehr dunklen Atmosphäre als echter Knaller. Wer auf Bands wie Insomnium steht, wird auch dieses Stück lieben. Mit Nummer sechs wird dann wieder Vollgas gegeben, bevor es einem anschließend mit Fleshless Journey warm ums Herz wird. Und da ist es wieder, was ich an der Platte lieben gelernt habe – diese Melodien stehen dem Quintett sowas von gut und entpuppen sich als Sahnehäubchen in jedem Lied.
Doch jetzt kommt erst mein absoluter Favorit der Scheibe – Nummer acht The Growing Emptiness hat mich schon beim ersten Hören in seinen Bann gezogen. Das Stück ist durch die eingängige Hook sehr catchy und auch das Solo inmitten des Songs wirkt gekonnt in Szene gesetzt. Im Gesamten scheint gerade diese Komposition wie ein Mix aus allen zuvor genannten Eigenschaften zu sein, mit denen es geschafft wurde, ein für jedermann zugängliches Stück zu erschaffen. Auch Lucid kann zum Ende hin noch einmal voll überzeugen. Doch das letzte und mit neun Minuten gleichzeitig längste Stück kommt irgendwie nicht ganz an mich ran. Zwar ist der sich aufbauende Riff in den ersten zwei Minuten durchaus markant, kann man die Gesamtlaufzeit durchaus einmal infrage stellen – hat das Stück genug Spannung und/oder gar genügend musikalische Höhepunkte, um den Hörer neun Minuten zu fesseln? Wie auch immer, nach irgendeinem Fehler suchen wir doch immer.