Artist: Death Kommander
Herkunft: Schottland
Album: Never To Grow Old
Spiellänge: 31:23 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 30.05.2025
Label: FDA Records
Link: https://www.facebook.com/deathkommander
Bandmitglieder:
Gesang – Kruxator
Gitarre – Ben
Gitarre – Oli
Bassgitarre – Hardy
Schlagzeug – Matt
Tracklist:
1. Bayonet Drill
2. Through The Chest
3. Bazentin Wood
4. Yellow Cross
5. Aftermath
6. Memories
7. Never To Grow Old
8. Where Is The Front
Das Vernichtungskommando Death Kommander aus Schottland besteht aus den vier Protagonisten Oli, Hardy, Krüxator, Ben und Matt, die bis dato gar nicht oder kaum in Erscheinung getreten sind. Die Band aus Edinburgh (zumindest offiziell, die Member stammen aber auch aus Deutschland oder aus der Schweiz) existiert seit dem Jahre 2018 und haute gleich ein Demo namens Summer Offensive ’18 heraus. Dieses ließ schon einmal tief blicken. Auch das Debütalbum Pro Patria Mori aus dem Jahre 2021 haute in die gleiche Kerbe. Nun haben sie ihren Schutzbunker verlassen und ballern uns ihr zweites Überfallkommando um die Ohren.
Wenn einen ein Panzer auf einem Cover anlächelt, denkt man natürlich sofort an Bands wie Bolt Thrower, Hail Of Bullets oder Weak Aside. Und ja, da liegt man hier auch nicht ganz falsch, logisch. Mittlerweile gibt es ja echt gute Bolt Thrower Coverbands, wie zum Beispiel meine Kumpels von For Victory oder die Bands Spearhead oder Realm Of Chaos, aber es ist schon interessanter, wenn es Bands gibt, die sich von den Engländern beeinflussen lassen und eigenes Material abfeuern.
Los geht die Kampfhandlung mit dem Song Bayonet Drill. Langsam, schleppend und drückend beginnt man und holt sofort die Bolt Thrower Fans auf seine Seite. Die Gitarre heult auf, man behält das Tempo bei und lässt die Doublebass agieren. Ja, klar, kennt man schon, macht aber Laune. Das Tempo wird geringfügig erhöht, um dann das Tempo ganz herauszunehmen. Eine kleine Melodie erklingt und die tiefen Vocals verfeinern das Geschehen. Kleine Eruption und zurück zu dem Part. Ebenso wie ihre Vorbilder agiert man eher im Midtempo und hält die Sache einfach. Und so ist auch kurz danach Feierabend, denkt man zumindest, aber das Geschleppe geht noch weiter. Ein dreckiges Geschrei aus dem Hintergrund und weiter geht das Gedrücke. Klaro, erzeugt man nicht so viel Energie wie seine Vorbilder, aber wer kann das schon von sich behaupten? Ein Lead wird dann vorgetragen und das Tempo kurz angezogen, aber wirklich nur kurz, denn man möchte doch bitte weiter im Midtempo die Haftungscreme verteilen. Die Riffs sind dabei recht einfach gehalten, aber gut und so lässt man dann den Song auch austrudeln. Fast fünf Minuten reichen aber auch.
Auch Through The Chest geht gleich so los, hier ist man aber ein wenig zügiger unterwegs zu Beginn, baut ein heulendes Solo mit ein und zeigt sich auch ein wenig verspielter, zumindest was die Gitarrenarbeit angeht. Im Grunde beim ganzen Songwriting. Der Song hat auch wieder die typischen Trademarks, wartet dann auch mit schnelleren Momenten auf, wobei wir hier dann immer noch von Midtempo reden. Ein echt cooles Riff ist dabei, ein gutes Solo, aber irgendwie fliegt der Song so an mir vorbei. Nach einem Break holen sie dann zum typischen Groove aus. Ja, hat was, aber so richtig will der Funke nicht überspringen.
Bazentin Wood erfüllt im Gegensatz meine Erwartungen komplett, denn hier gibt es auch einmal kurzweiliges Midtempo-Geballer mit Zwischenbeatmung in Form eines langsamen und atmosphärischen Part. Ja, das sitzt und schockt. Natürlich muss auch ein Solo her, und dieses ist simpel, aber sehr effektiv. Man schleppt sich danach durch die schottische Einöde und baut diesen Part mit einer Melodie weiter aus. Macht Laune. Geht immer weiter und weiter und man kann sich eigentlich schön zurücklehnen und dem Ende entgegenfiebern. Kann man so machen.
Yellow Cross startet in typischer, langsamer Midtempo-Manier, kann aber mit dem dabei vorhandenen Riffing und dem typischen Rhythmus an den Drums absolut punkten. Textlich beschäftigt man sich ja mit dem Ersten Weltkrieg. Hier geht es um die grausame Realität, insbesondere die Giftgasangriffe werden thematisiert und welche Auswirkungen diese Angriffe für die Soldaten hatten. Ein trauriges Kapitel menschlicher Abscheulichkeiten, wie ich finde. Musikalisch ist natürlich alles beim Alten, da machen sie auch keine Gefangenen. Das würde hier sicherlich auch überhaupt nicht passen, würde ich mal sagen, hehe. Man bleibt sich treu und bleibt beim massiven Sound, der teilweise sehr apokalyptisch rüberkommt. Massive Riffs und ein niederschmetternder Groove bestimmen den old schooligen Death Metal, der durchaus schockt.
Ein Song wie Memories fliegt dann leider wieder so an mir vorbei, dafür kann ich dann den Titeltrack Never To Grow Old absolut abfeiern. Sehr geile Riffs, welche ja beim Midtempo-Death-Metal noch eine größere Rolle spielen.