Artist: Deserted Fear
Herkunft: Eisenberg (Thüringen), Deutschland
Album: Doomsday
Spiellänge: 41:21 Minuten (Spielzeit im Ltd. Digipack 48:48)
Genre: Death Metal
Release: 04.03.2022
Label: Century Media Records
Links: https://www.desertedfear.de/
https://www.facebook.com/desertedfear
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Manuel „Mahne“ Glatter
Schlagzeug – Simon Mengs
Gitarre – Fabian Hildebrandt
Tracklist:
- Intro
- Part Of The End
- Idols Of Triumph
- Follow The Light That Blinds
- Fall From Grace
- At Its End
- Reborn Paradise
- The One Desire
- Call Of Emptiness
- Voices Of Fire
- Doomsday
- Funeral Of The Earth (Nur Ltd. Digipak)
- Artifacts Of The Black Rain (Cover Version, nur Ltd. Digipak)
Kaum eine andere deutsche Band hat in den letzten Jahren eine so steile Karriere hingelegt wie Deserted Fear. Angefangen hat alles mit der My Empire von 2012, das den Grundstein gelegt hat. Der Stil der Thüringer Jungs ist Death Metal mit einem schwedischen Einschlag. Allerdings kann man nicht genau sagen, wo genau der schwedische Fokus liegt, und somit war es doch auch irgendwie was Eigenständiges von Deserted Fear. Was im Anbetracht der Menge an Death Metal Bands und jährlichen Releases schon eine beeindruckende Leistung ist.
Alle zwei, spätestens drei, Jahre erscheint eine neue Platte von Deserted Fear. Somit wurde es wieder Zeit und ich kann jetzt schon sagen: Das Warten hat sich gelohnt!
Die Eisenberger haben ein musikalisches Death Metal Meisterwerk hingelegt, das sowohl in Hinsicht von Songwriting, Videos und dem Sound perfekt ist.
Das Intro der Platte ist ein orchestrales Epos, welches extrem fett produziert ist und den Zuhörer gleich einnordet. Ohne Verlust von Energie steigen die Jungs mit Part Of The End in den ersten Song ein. Durchgeschredderte Gitarren, eine Melodie (die den Refrain ausmacht) und ein durchgängiger Bassdrum-Teppich laden zum Kopfnicken ein. Damit die Strophe auch noch etwas Abwechslung bekommt, wird hier eine zweite Gitarrenstimme aufgemacht, die dem Ganzen noch ordentlich Power gibt.
Und mit viel Power machen Deserted Fear auch weiter. So geht es nach dem Opener in den pumpenden Idols Of Triumph, der durch einen erstaunlich melodischen Refrain besticht.
Die drei Musiker machen auf der Doomsday einen hervorragenden Job und fügen sich zu einer symbiontischen Einheit. Bei Simon klingelt es immer zwischendurch auf den Becken oder bestimmte Akzente, wie Wirbel, verleihen den Songs Variationen.
Die beiden Gitarristen Fabian und Mahne ergänzen sich ebenfalls. Ob nun bei zweistimmigen Gitarrenriffs oder Soli, hier ist alles direkt auf den Punkt.
Natürlich sei hier noch Mahne erwähnt, der einem powervoll und schön rotzig aus den Lautsprechermembranen Follow The Light That Blinds entgegenfeuert. Das holt einen direkt ab und leitet den Song mit einem ordentlichen Knall ein.
Wenn man jetzt auf die Suche gehen will, um was Negatives zu finden, muss man lange Ausschau halten. Mir persönlich würde nur einfallen, dass sich bestimmte Songstrukturen (mit Strophe und Refrain sowie Sonderparts) wiederholen. Da die Songs aber durch die Riffs und Add-ons wie Melodien genug Abwechslung bekommen, ist das für mich nicht relevant. Im Gegenteil, wenn Deserted Fear mit undurchsichtigeren Strukturen arbeiten würden, wäre man als Zuhörer schnell überfordert.
Natürlich gibt es zu der Doomsday auch Musikvideos. Dieses Mal sind es, wenn ich mich nicht verzählt habe, vier Stück an der Zahl. Dabei möchte ich nur kurz auf Part Of The End und Reborn Paradise eingehen. Deserted Fear haben in der Vergangenheit schon ziemlich fette Videos gemacht, aber jetzt haben sie es auf die Spitze getrieben. Wie schon früher, haben sie sich mit unterschiedlichen Punkten (z.B. das Video zum Song Welcome To Reality) auseinandergesetzt. Bei den beiden genannten Songs geht es einmal um die Grenzer der DDR und um die Kumpel aus dem Bergbau. In Anbetracht der Tatsache, dass die Jungs aus Thüringen kommen, finde ich das eine gelungene historische Aufarbeitung und wirft einen interessanten Blick auf die Situation. Lohnt sich definitiv anzugucken!