Artist: DevilDriver
Herkunft: Santa Barbara, USA
Album: Dealing With Demons I
Spiellänge: 39:33 Minuten
Genre: Groove Metal, Modern Metal
Release: 02.10.2020
Label: Napalm Records
Link: https://www.facebook.com/devildriver
Bandmitglieder:
Gesang – Dez Fafara
Gitarre – Mike Spreitzer
Gitarre – Neal Tiemann
Bassgitarre – Diego Ibarra
Schlagzeug – Austin D’Amond
Tracklist:
- Keep Away From Me
- Vengeance Is Clear
- Nest Of Vipers
- Iona
- Wishing
- You Give Me A Reason To Drink
- Witches
- Dealing With Demons
- The Damned Don´t Cry
- Scars Me Forever
Album Nummer elf steht bei den Amerikanern DevilDriver auf dem Programm. Seit Anfang Oktober kann man die nächste Machtdemonstration begutachten. Die aus Santa Barbara stammenden Musiker um Mastermind Dez Fafara zelebrieren einen feinen modernen Groove Metal, der an den Grundmauern der Gesellschaft rüttelt. Unter der Flagge von Napalm Records segeln sie seit einigen Jahren erfolgreich und konnten ihren Status in der Szene weiter zementieren. Die nächste teuflische Antwort lautet Dealing With Demons I und kommt auf gut 40 Minuten, in den zehn Stücke ihr Können zeigen dürfen. Das Artwork stellt bereits klar, dass die fünf Protagonisten keinesfalls Interesse haben, Gefangene zu machen, viel lieber stapeln sie die toten Fratzen aufeinander, sodass der Reaper das Werk in aller Seelenruhe begutachten kann.
Startprobleme gibt es keine – Keep Away From Me und Vengeance Is Clear gleiten scheppernd in den Silberling. Stampfend treten die Nordamerikaner immer wieder auf der Stelle und erdrücken dadurch jegliches Wachstum im Untergrund. Dez Fafara wird im Gesang technisch unterstützt, dadurch werden weitere moderne Möglichkeiten mit einbezogen. Bei Fans des Old School Extreme Metal dürften die vielen Facetten daher die Stirn in Falten legen. Der konsequente Weg von DevilDriver liegt eben auf dem anderen Ufer und bedient hauptsächlich Freunde moderner groovender Klänge, die dem Death Metal wie auch Metalcore zugeordnet werden können. Nest Of Vipers und Iona ziehen mehr Melodiebögen an den regenverhangenen Himmel. Richtig bunt wird es dennoch nicht und nur die Intensität der Dunkelheit macht die einzelnen Streifen sichtbar. Die Balance aus zerfleischenden Riffs, hinterhältigen Attacken von hinten und feinen Atmosphären-Einwürfen macht die Platte sehr hörenswert. Doch wo bleibt ein Hit wie Sail oder Clouds Of California? In diese Riege könnte Wishing aufsteigen. Für mich der fetteste Track auf dem neuen Langeisen, auch wenn Sail Komponenten deutlich auf der Hand liegen. Die Beats sitzen, die ruhigen Passagen bringen Tiefe und der explosive Refrain reißt heilende Narben ohne Gegenwehr wieder auf. Nach diesem Höhepunkt, den ich mir gleich mehrfach gegeben habe, braucht man ein paar Minuten, um in Dealing With Demons I erneut Fuß zu fassen. You Give Me A Reason To Drink zündet trotzdem schnell wieder und geht eher zurück zu den beiden Openern des Albums. So viel kann man schon mal sagen, das elfte Output besitzt viele Vorzüge und hätte nur noch ein bis zwei Kompositionen wie Wishing für einen Überflieger gebraucht. Auf hohem Niveau geht es auf die Zielgrade. Witches läutet die zweite Hälfte ein und kommt wieder mit einem nackenbrechenden Rhythmus um die Ecke. Der Titeltrack Dealing With Demons greift in die emotionale Schublade und zieht den Hansdampf weiter humorlos durch die steinigen Gassen. Humorlos trift es ganz gut, wenn Mike Spreitzer und Neal Tiemann nicht nur bei The Damned Don´t Cry die Äxte anschmeißen. Ich mag Dez Fafara – auch wenn er nicht immer zu hundert Prozent zwingend den Tod heraufbeschwört, kann er in diesem Geschoss bis zum abschließenden Scars Me Forever durch die Bank weg positive Akzente setzen.