Event: Eclipse – Megalomanium Tour 2025
Bands: Eclipse, Andy And The Rockets
Ort: Logo Hamburg, Grindelallee 5, 20146 Hamburg
Datum: 17.11.2025
Kosten: VVK 35 € plus Gebühren, AK 40 €
Zuschauer: ca. 400
Genre: Melodic Rock, AOR, Classic Rock, Hard Rock
Link: https://www.logohamburg.de/
Setlist Eclipse:
- Roses On Your Grave
- All I Want
- Run For Cover
- Runaways
- Dive Into You
- The Downfall Of Eden
- Blood Enemies
- Falling To My Knees
- High Road (Victor Crusner on vocals)
- Saturday Night (Hallelujah)
- Stand On Your Feet
- Black Rain
- The Hardest Part Is Losing You
- Twilight
- I Don’t Wanna Say I’m Sorry
- Anthem
- Viva La Victoria
Melodische Rockmusik wird oft mit verstaubten Bands, bei denen je nach Variante noch ein Gründungsmitglied auf der Bühne steht, aber kaum die Instrumente halten kann, in Verbindung gebracht. Dass Skandinavien, allen voran Schweden, mit Bands wie H.e.a.t., Crazy Lixx, Backyard Babies oder auch The Hellacopters eine große Welle an neuen Rockbands hervorbrachte, zu denen auch Eclipse aus Stockholm gehören, wird dabei gerne übersehen. Jede dieser Bands hat einen unterschiedlichen Schwerpunkt. The Hellacopters legen eher die schnelle Sohle aufs Parkett, H.e.a.t. sind Melodiemonster und setzen vor allem auf AOR, Eclipse mischen die verschiedenen Ansätze. Die Melodie und der Mitsingrefrain sind ebenfalls im Fokus, aber auch die Saitenarbeit mit dem bockstarken Duo Erik Mårtensson und Magnus Henriksson bekommt genügend Freiraum. Hard Rock, AOR gewürzt mit einer leichten metallischen Note, steht heute auf dem Programm im Hamburger Logo. Die Qualität von Eclipse hat sich bis nach Hamburg herumgesprochen. Bis auf einige wenige Restkarten meldet die Location ein volles Haus.

Den Auftakt um 20 Uhr bestreiten Andy And The Rockets aus der schwedischen Region Dalarna, die international bisher nahezu unbekannt sind. Der Gewinn des schwedischen Radiopreises 2022 macht bereits klar, dass auch hier entsprechende Qualität auf der Bühne steht. Grundsätzlich gibt es Hard Rock auf die Ohren, was die Herren aber geschickt mit einer Rockabilly-Note versehen. Bereits vier Alben haben die Herren veröffentlicht und sind beim Label Dalapop. Das klingt zunächst nicht nach etwas Besonderem. Das Besondere an diesem Label ist die Fokussierung auf ausschließlich regionale Bands. Stoner-Rock-Fans werden Gaupa kennen, die Anhängerschaft von progressivem Death Metal dürfte bei In Mourning mit der Zunge schnalzen. Bezüglich Musik ist Schweden in vielerlei Hinsicht ein Paradies.
Die Performance des Quartetts passt auch am heutigen Abend und viele Fans vor der Bühne erfreuen sich am starken Auftritt der Truppe. Mit Cyanide, Wild Ones oder I’m Alive als Schlusspunkt gibt es diverse Kostproben vom aktuellen Album Casino. Produziert wurde das Album von Erik Mårtensson. Der Kreis schließt sich und in der schwedischen Musikszene gilt noch immer, jeder ist mit jedem irgendwie vernetzt. Nach circa 45 Minuten werden die Herren mit großem Applaus in den Feierabend entlassen. Wer auf eingängige Rockmusik steht, sollte mal ein Ohr bei Andy And The Rockets riskieren.

Circa eine knappe halbe Stunde Umbaupause, dann stehen Eclipse auf der Bühne und legen mit Roses On Your Grave vom starken 2021er-Release Wired los. Die Ohrwurmparty nimmt mit All I Want ihren Lauf und findet bei Run For Cover ihren ersten Höhepunkt. Nein, auch wenn die Tour Megalomanium heißt – es gibt nicht nur Nummern von den beiden Scheiben aus dem Jahr 2023 und 2024. Ein bunter Mix über die reichhaltige Diskografie der vergangenen zehn Jahre steht auf der Speisekarte. Runaway und Blood Enemies von der 2015er-LP Armageddonize sind genauso im Set wie Black Rain und The Downfall Of Eden von der Monumentum (2017).
Der Schlusspunkt steht selbstverständlich auch fest. Ohne Viva La Victoria, aus dem Sänger und Gitarrist Mårtensson kurzfristig ein Viva La Hamburg macht, geht niemand nach Hause. Eclipse setzen den Punkt auf das i. Was für ein Auftritt an einem Montagabend. Wer mit melodischer und klassischer Rockmusik etwas anfangen kann, wird bei Eclipse auf seine Kosten kommen. Warum es für die Truppe noch nicht für die großen Bühnen reicht, ist ein Rätsel. Die Platten und Songs haben alles, um große Festivals und Clubs in Wallung zu bringen. Über die handwerklichen Fähigkeiten müssen wir nicht diskutieren. Den Ausfall von Stammdrummer Philip Crusner, dem Bruder von Bassist Victor Crusner, kompensieren Eclipse spielend. Mit Magnus „Adde“ Andreasson sitzen 25 Jahre Erfahrung bei Hardcore Superstars an den Fellen und sorgen für den richtigen Rhythmus.




















