“Klischee? Gut möglich, aber…“
Artist: Evil Warriors
Herkunft: Leipzig, Deutschland
Album: Fall From Reality
Spiellänge: 46:35 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 19.01.2018
Label: War Anthem Records
Link: https://evilwarriors.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gitarre und Gesang – Beast
Gitarre – Alastor
Bassgitarre – Vent
Schlagzeug – Exesor
Tracklist:
- Fall From Reality
- Excess
- Pillow Of Cold Water
- Reincarnation
- Idleness and Doom
- Mania And Passion
- Worthless Wretch
- All The Stars
Eine weitere Underground-Perle und ein Geheimtipp bei den Neuerscheinungen aus dem Black Metal-Bereich sollte das Quartett Evil Warriors, laut eines Verkäufers aus einem Metal-Laden aus Dortmund sein. Über seine Worte musste ich dann doch noch kurz schmunzeln: „Der Name ist schon ziemlich klischeehaft, oder? Warum müssen die alle ein Evil in dem Bandnamen haben?“ Auch wenn ich mir die Namen der Musiker durchlese, kommt mir das Wort Klischee wieder in den Sinn. Egal, kaum war die CD gekauft, um diese eher blind anzutesten, liegt sie schon für mich zur Rezension bereit. Zufälle gibt es. Die in Leipzig ansässige Black Metal-Truppe bringt über War Anthem Records ihren zweiten Silberling, der auf den Namen Fall From Reality hört, auf den Markt.
Kaum angelaufen, zieht der gleichnamige Opener zum Album Fall From Reality über den Hörer mit einer Geschwindigkeit hinweg wie ein eiskalter Windsturm. Allein schon der Gesang von Gitarrist Beast hat das gewisse Etwas, um herauszustechen. Sein Gesang ist klassisch im Black Metal-Stil gehalten, aber hallt etwas in die Ferne und erinnert auch ein wenig an die älteren Immortal-Zeiten. Ein guter Start.
Auch die Riffs sind auf dem gesamten Album zum größten Teil extrem schnell und aggressiv, zum Teil erwarten den Hörer aber auch leicht melodische Parts. Gut bemerkt man diese Kombi auch beim Track Idleness And Doom, der zwar größtenteils wie ein eisiger Blizzard in den tiefsten Wäldern Norwegens klingt, dann aber doch kurzzeitig etwas ruhigere Parts durch die wie klirrendes Eis klingenden Gitarren einbringt. Sehr schön ist, dass der Bass auch in vielen Songs eine wichtige Rolle spielt, gut in Szene gesetzt wird und deutlich herauszuhören ist.
Abwechslungsreich ist Fall From Reality auch, denn kein Song klingt so richtig wie der andere, es gibt immer neue Klangbilder, die herauszuhören sind. Man kann sagen, es wechselt ab und an zwischen bahnbrechender Aggressivität und kurzen ruhigen Parts, und das wirklich immer wieder anders. Auch von der Produktion her gibt es nichts groß zu bemängeln, denn alleine hierdurch gibt es ein klares Black Metal-Feeling und man fühlt sich, als wenn man in einer Finsternis umherirrt und eine furchterregende Stimme einen verfolgt.