Evoke – Seeds Of Death

Norweger im Südamerikarausch

Artist: Evoke

Herkunft: Norwegen

Album: Seeds Of Death

Spiellänge: 33:11 Minuten

Genre: Thrash Metal, Black Metal

Release: 18.09.2020

Label: Pulverized Records

Link: https://www.facebook.com/EvokeOslo/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Kato Marchant
Bassgitarre – Hans Magnus
Schlagzeug – Wilson Urrustarazu

Tracklist:

  1. Deadly Revenge
  2. Seeds Of Death
  3. Souls Of The Night
  4. Leviathan’s Victory
  5. Wrathcurse
  6. Demons Of War
  7. Satanic Rebirth

Hans, Wilson und Kato gründeten im Jahre 2016 Evoke, kannten sich aber schon vom gemeinsamen Musizieren bei der Band Nuclear Genocide. In 2016 und 2018 schmiss man zwei Demos auf dem Markt, ergatterte einen Deal mit Pulverised Records und da sind wir nun mit dem Debütalbum. Norweger, die nach Südamerika schauen anstatt nach Skandinavien, gibt es auch nicht so oft, aber bei Evoke ist es der Fall.

Der Teufel wird uns alle mit dem Schwert holen (man beachte das Cover) und Evoke liefern dazu den passenden Soundtrack.

Der Opener Deadly Revenge macht nun wirklich keinen christlichen Anschein, so vernichtend zieht der Song an einem vorbei. Wie schon beschrieben, hat man die Augen und Ohren gen Südamerika gerichtet. Da mag man es gerne Old School thrashig und speedig, hat meistens einen altbackenen Sound am Start und kombiniert diesen mit blackigen Anleihen. So auch Evoke, die von der ersten bis zur letzten Sekunde Vollgas geben. Alte Sepultura und Holocausto hört man überall heraus, so auch beim Opener. Die Produktion ist dabei gut und drückend und bringt ein Old School Feeling hervor. Neben der Geschwindigkeit wartet man mit einem richtig geilen Riff auf. Fetter Song.

Damit ist eigentlich irgendwie auch schon alles gesagt, denn die Burschen bleiben ihre Linie absolut treu. Der Gesang ist Aggression pur, schön mit Hall versehen.

Der Song Seeds Of Death geht auch so los. Kurzer Vorspieler, Tomwirbel auf den Drums und ab in den Thrash Metal. Produktionsmäßig klingt man wie Kreator zu Anfangszeiten. Einfach nur Gute- Laune-Musik. Auch hier warten sie mit recht gutem Riffing auf. Nach 01:50 wird dann mal das Tempo rausgenommen und es wird thrashig gegroovt. Erhöhtes Midtempo. Hinzu kommt ein fettes Solo. Danach folgt natürlich wieder eine Thrash Attacke. Neu ist das Ganze natürlich nicht, aber Nostalgiker werden ihre Freude daran haben.

Mit Wrathcurse und Satanic Rebirth versucht man ein wenig Abwechslung in die Geschicht zu bringen, begrenzt sich aber weiterhin auf seine Stilmittel. Das können sie, das sitzt. Die Burschen wissen, was sie wollen und lassen kaum Platz für eigene Ideen, überzeugen aber mit spielerischem Können. Bei Wrathcurse liefert man das eine oder andere NWOBHM Zitat ab und bei Satanic Rebirth legt man mit einem langen Intro los, fängt langsam an und baut den Song förmlich auf. Die Geschwindigkeit steigt und auch der Gesang klingt ein wenig anders wie sonst. Man fährt nachher wieder runter, kleines Gelächter und wieder langsamer Aufbau.

Hier und da klingt man dann wie alte Possessed, was durchaus Laune macht.

30 Minuten lang geht es im D-Zug Format durch das Wohnzimmer und wer den Bahnhof verpasst, drückt die Repeattaste. Irgendwann wird man wohl ankommen. Patrick Engel (Temple of Disharmony Studios) hat einen passenden Sound abgeliefert. 30 Minuten reichen für diese Art von Musik auch aus.

Allerdings war das alles auch schon einmal da. Sie überzeugen mit ihren geilen Riffs und der Kompromisslosigkeit. Evoke sind Energie pur, von der ersten bis zur letzten Sekunde an. Allerdings fehlt ein wenig die Frische, der Drang nach was Neuem und eigene Ideen. So klingt man halt retro, aber sehr fett gemacht. Live würde ich sie mir auf jeden Fall ansehen und abfeiern.

Evoke – Seeds Of Death
Fazit
Evoke aus Norwegen bieten 30 Minuten lang kompromisslosen, energiegeladenen, schnellen und schwarz angehauchten Thrash Metal, der an alte Zeiten und an Bands wie Sepultura, Holocausto, Celtic Frost oder Possessed erinnert. Musik von Fans für Nostalgiker, denn eigene Ideen werden nicht verbraten. Gutes Zeug, aber da geht noch mehr.

Anspieltipps: Deadly Revenge und Satanic Rebirth
Michael E.
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