Fiddler’s Green und The Manky Melters am 13.12.2024 im Substage in Karlsruhe

Die Fiedel brennt

Eventname: The Green Machine Tour 2024 Part II

Headliner: Fiddler’s Green

Vorband: The Manky Melters

Ort: Substage, Karlsruhe

Datum: 13.12.2024

Genre: Folk Rock, Folk Punk, Celtic Folk Punk

Besucher: ca. 500 Besucher

Veranstalter: Beispiel Entertainment (http://www.beispiel-entertainment.de)

Link: https://substage.de/programm/3590/

Setlisten:

  1. Adrift
  2. Yolo
  3. Par Dessus Bord
  4. Carry On (Red Flags)
  5. GTTW
  6. Star Of The County Down
  7. Gins My Sin
  8. This Wandering Day
  9. Shenanigans
  10. Yes Haa
  11. Guinnesss Boys
  12. Bro Hymn

  1. Shanghaied In Portsmouth
  2. The More The Merrier
  3. Perfect Gang
  4. A Night In Dublin
  5. Down
  6. My Fairy Of The West
  7. Ready For The Ball
  8. Greens An Fellows
  9. Instrumental Medley
  10. I Need A Volunteer
  11. Bottoms Up
  12. A Good Old Irish Bar
  13. A Fleecy Cloud
  14. The Bog
  15. My The Road Rise Up To Meet You
  16. I Donut Like Alcohol
  17. Old Dun C ow
  18. Yindy
  19. Victor And His Demons

The Green Machine treibt wieder ihr Unwesen durch die Lande. Zum zweiten Mal sind Fiddler’s Green dieses Jahr on Tour. Die Vorbands variieren je nach Konzertstandort. Heute dürfen The Manky Melters aus Frankreich Gas geben. Das Quintett aus Sélestat im Elsass stürmt sofort die Bühne und nimmt in gewohnter Folk-Punk Manier die Bühne auseinander. Die quirlige Frontsängerin Giada springt und tanzt, was das Zeug hält! Im Vergleich zum schnellen Rhythmus des Folk-Punk der Band ist das Publikum zu Anfang noch etwas starr. Wahrscheinlich muss sich die Menge erst mal von der Kälte draußen aufwärmen, bevor die Tassen fliegen können.

The Manky Melters – 2024 -Substage by Steven L.

Davon unbeeindruckt heizen The Manky Melters ordentlich ein und nach kurzer Zeit geht es so richtig ab! Eine Band, die aus Frankreich kommt, lässt es sich natürlich nicht nehmen, zumindest einen Song auf Französisch zu singen. Im Folk-Punk meines Wissens eher untypisch, da generell eher auf Englisch gesungen wird, kommt der französische Einfluss sehr gut an. Die Performance der Band passt einfach perfekt, das Zusammenspiel und die Interaktion innerhalb des Quintetts und natürlich die Interaktion mit dem Publikum lassen nicht erahnen, dass The Manky Melters noch recht neu im Business des Folk-Rock sind. Frontfrau Giada legt sich so richtig ins Zeug und animiert die Menge, sie per Crowdsurf-Express an die Bar zu transportieren. Kurz gesagt, und schon springt Giada in die Menge. Geübtes Publikum, wie es scheint, erreicht sie kurzerhand die Bar und erobert sich zunächst ein Bier, auf das mit manchem Zuschauer ordentlich angestoßen wird. Zurück an die Bühne geht es dann ab durch die Mitte, tanzend und freudestrahlend zieht sie die umstehende Zuhörerschaft in ihren Bann und fordert mehr und mehr zum Tanz auf! Spätestens jetzt sind wohl alle auf Betriebstemperatur und ordentlich aufgeheizt für die Hauptakteure Fiddler’s Green am heutigen Abend. Bevor es dazu kommt, legen The Manky Melters noch einen Zahn zu! Die Frauenquote auf der Bühne, so bemängelt Sängerin Giada, ist noch zu niedrig und fordert daher die Zuschauerinnen auf, die Bühne zu stürmen! Einen kurzen Moment dauert es, bis einige tanzfreudige Zuschauerinnen über den „Wellenbrecher“ klettern, um dann mit der Band einen gebührenden Abschluss zu feiern! Nach ca. 55 Minuten Spielzeit geht es in die Pause.

Fiddler’s Green – 2024 -Substage by Steven L.

Eifrig wird die Bühne für Fiddler’s Green vorbereitet, während man sich noch kurz eine Erfrischung gönnt. Schneller als erwartet geht es gefühlt nach zehn Minuten Pause wieder weiter. Das Intro wird angestimmt und eine Steampunk-Spielorgel, verziert mit großen Zahnrädern, spuckt mächtig Dampf aus. Mit ordentlich Dampf stimmen Fiddler’s Green zum Folk-Tanz an und legen direkt mit dem Song Shanghaier In Portsmouth los. Die 1990 gegründete Folk-Rock-Band aus Erlangen füllt die Bühne im Substage komplett aus. Vom Akkordeon über die Geige zur klassischen E-Gitarre bis hin zum Bodhrán und Schlagzeug, finden am heutigen Abend einige der verschiedenen Instrumente ihren Platz. Zum gemeinsamen Singen geht es bei Perfect Gang direkt zur Sache. Frontmann Albi zückt die Akustikgitarre und weckt den Song A Night In Dublin zum Leben, welcher wie so viele Songs der Band zum Mitsingen und Mittanzen perfekt einlädt. Fiddler’s Green lassen bei My Fairy Of The West riesige Luftballons durch das Substage segeln. Nur leider platzen zu Anfang direkt einige der großen Ballons und so können nur die zwei übriggebliebenen ihren Tanz in der Luft fortführen. Bevor Geiger Tobi zu seinem Solo kommt, gibt es Verstärkung an den Flanken. Zwei Fahnenschwenkerinnen sorgen für ein gelungenes Showelement. Der Fiedelmeister gibt mühelos sein Bestes und polarisiert auf der Bühne wie kein zweiter. Insgesamt legt sich die Band mächtig ins Zeug und lässt kein Guinnessglas auf dem Tresen stehen. Da fliegt einem Zuschauer sogar die Brille weg!

Fiddler’s Green – 2024 -Substage by Steven L.

Fast schon wie bei der Blue Man Group kommt Schlagzeuger Frank Jooss in den vorderen Bereich der Bühne. Zusammen mit Stefan Klug, welcher die Stempunk-Spielorgel bedient. Das blaue Bühnenlicht unterstreicht die ganze Szenerie und beide geben vollen Einsatz an den Percussions. Mehrere Minuten stimmen beide die Trommeln an und laden zum rhythmischen Tanz ein. Frank Jooss vollendet die Performance noch auf einem Bierfass, welche den Übergang zu weiterem Schunkeln, typisch Irish-Folk „Saufliedern“ einlädt. Bei so viel guter Laune lässt es sich Geiger Tobi nicht nehmen, sein nächstes Instrumentalstück direkt im Publikum zu absolvieren! „Macht mal Platz!“, ruft Albi in die Menge. Mit einer Holzleiter bepackt, gibt Tobias Heindl inmitten der Menge alles. Die Fiedel brennt und das Publikum ist außer Rand und Band. Ein Circlepit um den Virtuosen entsteht und die zwei Backliner an der Leiter geben ihr Bestes, dass nichts passiert. Gesanglich haben die Spielleute den Song Victor And His Demons etwas verkackt, zumindest einige Parts des Textes finden live keinen Platz und der Song endet schneller als üblich. Mittlerweile in der Zugabe angekommen reißen Fiddler’s Green mit Song wie Folks Not Dead noch mal alles ab. Natürlich darf The Wild Rover im Repertoire nicht fehlen und stimmt das Finale an. Lautstark verabschiedet das Publikum die Band in den verdienten Feierabend. Nach einer ordentlich langen Setliste geht es gut gelaunt und vom Tanz ermüdet nach Hause.