Event: Stadtpark Open Air 2022
Bands: Foreigner, The Dead Daisies
Ort: Freilichtbühne Stadtpark, Hamburg
Datum: 03.06.2022
Kosten: VVK/AK 65,00 €
Zuschauer: ca. 4.000
Genre: Classic Rock, Hard Rock
Link: https://www.foreigneronline.com/
Setlisten:
- Unspoken
- Mexico
- Bustle And Flow
- Radiance
- Chosen And Justified
- Long Way To Go
- Burn
- Double Vision
- Head Games
- Cold As Ice
- Waiting For A Girl Like You
- That Was Yesterday
- Dirty White Boy
- Feels Like The First Time
- Urgent
- Juke Box Hero
- Long, Long Way From Home
- I Want To Know What Love Is
- Hot Blooded
Nahezu ausverkauft! Nahezu 4.000 Zuschauer warten nun schon seit zwei Jahren auf dieses Classic Rock Highlight bei strahlendem Sonnenschein im Hamburger Stadtpark. Es gab nur wenige Tickets an der Abendkasse, die heute immer mal wieder Schwierigkeiten mit Self-Tickets hat. Weit vor dem Einlass um 18 Uhr bildet sich eine lange Schlange durch den Stadtpark, viele haben sich schon ein Plätzchen neben dem Gelände der Freilichtbühne gesichert. Hier gibt es zwar keine Sicht auf die Stars, aber hören kann man sie trotzdem sehr gut.
Bereits zehn Minuten vor der Zeit beginnen die The Dead Daisies ihren Support-Gig. Das lässt auf einen längeren Konzertabend hoffen. Schlagzeuger Brian Tichy (Whitesnake, Foreigner) kehrt zu den Daisies zurück und verstärkt die Band um Glenn Hughes (Deep Purple, Black Country Communion), Doug Aldrich (Whitesnake, Dio) und David Lowy (MINK, Red Phoenix), die in der prallen Sonne die Bühne mit Präsenz füllen. Allein die Präsenz von Deep Purple Legende Glenn Hughes ist das Kommen wert. Dazu wuseln die Gitarristen Doug Aldrich und David Lowy ständig auf der Bühne hin und her, zeigen sich aber auch auf dem Rasenstück zwischen Bühne und Graben. Nach nicht ganz 40 Minuten verlassen die Musiklegenden in der Superband die Bühne. Fragende Blicke überall, denn im Vorprogramm in England durften sie ein komplettes Set von 90 Minuten spielen. Immerhin erleben wir das Live-Debüt des neuen Songs Radiance aus dem neuen The Dead Daisies Album, das im August erscheint. Radiance gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was im Metaversum Daisyland auf uns zukommen wird. Es ist ein Song, den es so von den Daisies noch nicht gegeben hat. Zumindest so, wie es viele im Publikum erwartet haben, endet das Set mit Burn, einem Deep Purple Cover. Fazit: Ein lautes, fulminantes Kurzset, das nicht alle im Publikum überzeugt hat.
Pünktlich um 20 Uhr betreten die nächsten Legenden das Spielfeld. Hamburg ist der Anfang des deutschen Blocks der Foreigner-Tour. Nachdem im vergangenen Jahr die 40-Jahre Anniversary-Tour auf dem Programm stand und verschoben werden musste, heißt die heutige Tour schlicht Gratest Hits Tour. So kommt es auch. „Are you ready for Rock?“, fragt Sänger und Frontmann Kelly Hansen die Hamburger Fans. Im allgemeinen Jubel legt seine Truppe los. Double Vision, Head Games und Cold As Ice werden ohne Unterbrechung am Stück präsentiert. Nach Dirty White Boy folgt eine Bandvorstellung, in der auch Neuzugang Luis Maldonado vorgestellt wird. Er tourte unter anderem auch schon mit Glenn Hughes. Es folgt Urgent in einer extremen, sechs Minuten dauernden Langversion inklusive einem langen Gitarrenintro von Bruce Watson sowie einem Extended Ending mit Solo von Keyboarder Michael Bluestein. Bluesteins Ending und/oder Solo geht in ein Drumsolo von Chris Frazier über. Unterstützt werden sie im Hintergrund am Bass von Jeff Pilson, der auch schon bei Dokken und Dio gespielt hat. Michael und Chris liefern sich ein Soundduell von über acht Minuten und unterstreichen damit ihre persönliche Klasse. Eine weitere, zehn Minuten dauernde Extended-Show folgt bei Juke Box Hero.
Nach gerade einmal 75 Minuten und neun Songs verlassen die Protagonisten die Bühne. Nach nur kurzen Zugabeforderungen kommen sie wieder. Leider ohne das 77-jährige Gründungsmitglied Mick Jones, der in Vergangenheit und auch im England-Block zumindest für die Zugaben auf die Bühne kam. Aber auch so werden die Zugaben genossen. Long, Long Way From Home, nach langer Einleitung I Want To Know What Love Is mit Handy und Feuerzeuglicht sowie Hot Blooded mit einem weiteren Extended-Ende lassen dann doch die Zuschauer verzückt zurück. Bereits um 21:30 Uhr ist der Konzertabend vorbei.
Fazit: Foreigner verstehen es, sich und die Musik auf höchstem Niveau zu feiern. Ein bisschen mehr als 90 Minuten hätten es aber gerne sein dürfen.