Michael Romeo – War Of The Worlds Part. 2

Epischer Sience-Fiction Metal

Artist: Michael Romeo

Herkunft: USA

Album: War Of The Worlds Part 2

Spiellänge: 66:30 Minuten

Genre: Symphonic Metal, Power Metal, Epic Metal, Prog

Release: 25.03.2022

Label: InsideOut Music

Link: https://www.facebook.com/MichaelJRomeo

Bandmitglieder:

Gitarre, Keyboard/Orchester, Cello, Saz – Michael Romeo
Gesang – Dino Jelusić
Bass – John ‚JD‘ DeServio
Schlagzeug – John Macaluso

Tracklist:

1. Introduction – Part II
2. Divide & Conquer
3. Destroyer
4. Metamorphosis
5. Mothership
6. Just Before The Dawn
7. Hybrids
8. Hunted
9. Maschinenmensch
10. Parasite
11. Brave New World (Outro)
Bonustracks:
12. The Perfect Weapon
13. Alien DeathRay

Wer den amerikanischen Symphony X Mastermind, Songwriter und Ausnahmegitarristen Michael Romeo bisher als bloßen Shred-Gitarristen und Flitzefinger wahrgenommen hatte (was sicher keine zutreffende Beschreibung dieses vielseitigen Künstlers wäre), der wird spätestens durch dessen hier und heute präsentiertem Solowerk (genauer gesagt Teil 2 dessen) War Of The Worlds Part 2 eines Besseren belehrt! Der von Axtgöttern wie Randy Rhoads, Yngwie Malmsteen, Dimebag Darrell und Uli Jon Roth nach eigenen Aussagen beeinflusste Gitarrist und Tausendsassa, thematisiert und interpretiert mit seinem Projekt War Of The Worlds Part 1 und 2 eine klassische Geschichte der Weltliteratur, nämlich die des bekannten Autors H. G. Wells, mit seinem Epos über den Angriff der Marsianer auf die Erde.

Nun, was erwartet uns auf dieser Scheibe? Michael Romeo beweist mit seinem Solowerk die Fähigkeit, sich klassischer Komponisten wie Beethoven, Ravel und Strawinsky anzunähern und gleichzeitig einen Bogen zu den filmischen Komponisten der Neuzeit zu spannen. Soundtrack-Größen wie Bernard Herrmann, John Williams, Danny Elfman und Hans Zimmer sind hier zu benennen, welche maßgeblich im Songwriting des Musikers eine Rolle gespielt haben. Michael Romeo beginnt bereits mit dem Intro der Platte, Indroduction Part 2, das Gefühl eines mächtigen, ja, gar epischen Kinoerlebnisses aufkommen zu lassen, welches seinen hier genannten musikalischen Meistern der Movie-Töne in nichts nachsteht!

Ein weiterer sehr gewichtiger Aspekt, welcher die Qualität dieses sehr aufwendigen Werkes fett, doppelt unterstreicht, ist der Job am Mikro, welcher durch den herausragenden Sänger Dino Jelusic mehr als perfekt erledigt wird! Jelusic, ebenfalls Allround-Musiker (inzwischen auch Tour-Mitglieder bei Whitesnake!) bringt die allesamt ausgetüftelten und kurzweilig, spannenden Stücke dieses Gesamtkunstwerkes auf den berühmten Punkt und kann ohne jede Einschränkung als 100%iger Zugewinn für War Of The Worlds Part 2 gewertet werden! Dessen irgendwo zwischen Dio und Tony Martin (Ex-Black Sabbath) angesiedeltes Organ, veredelt jeden Tonträger und zeigt, welch unglaubliches Talent in diesem kroatischen Musiker schlummert, den man zu den wohl beachtenswertesten Neuentdeckungen unserer Zeit dieses Genres zählen darf!

Die gesamte Scheibe enthält eine Songauswahl, die sowohl dem oben sehr ausführlich beschriebenem, professionellem Soundtrack-Modus wie auch allen Formen des epischen Bombast-Metal, der progressiven Welt von Symphony X und vor allem vordergründig dem klassischen Power-Metal, Tribut zollt! Es bleiben keine Wünsche offen und kein Auge trocken! Durch die manchmal übermenschlichen Fähigkeiten des Gitarristen, nicht nur an der Sechssaitigen, sondern auch an den Keyboards und anderen untypischen Instrumenten (z. B. das Cello), werden so viele Finessen auf War Of The Worlds Part 2 nach mehrmaligem Durchhören deutlich, dass diese Veröffentlichung tatsächlich als Meilenstein des Musikers gedeutet werden darf!

Michael Romeo schafft es mit seinem Spiel auf der Gitarre, supportet durch mächtige Keyboards und orchestrale Arrangements, ein Gefühl aufkommen zu lassen, das den Zuhörer fesselt und in dessen Soli und Spannungsbögen mit ganzem Herzen eintauchen lässt. Sein Spiel erzählt Geschichten, auch in Anteilen ohne jeglichen Gesang. Während der sphärischen, instrumentalen Parts des Albums hat der Zuhörer das Gefühl, auf eine Reise in Welten mitgenommen zu werden, die sich einst ein Schriftsteller zu Beginn des letzten Jahrhunderts ersonnen hat. Vintage-Feeling garantiert!

Sicherlich handelt es sich hierbei um ein Konzeptalbum, ein Epos, eine Geschichte für sich, gar eine Rockoper! Doch die Stücke stellen in ihrer Eigenart, jedes für sich, eine eigene Welt dar, die mit dem Gesamtgebilde zu einer Einheit verschmelzen. Hier an dieser Stelle einzelne Songs herauszustellen, oder noch besser, zu beschreiben, wäre ein heilloses Unterfangen, denn zu komplex ist das Arrangement dieser Scheibe. Ich empfehle jedem Freund bombastischer Sounds und experimentierfreudiger Metal-Varianten, sich diese Veröffentlichung ausführlich zu Gemüte zu führen. Es lohnt sich! Zudem kommt die Spielzeit auf über 66 Minuten, die ihr Geld in jeder Minute wert ist!

Michael Romeo – War Of The Worlds Part. 2
Fazit
Michael Romeo schafft mit War Of The Worlds Part 2 ein Metal-Kunstwerk und sich ein verdientes Denkmal, welche das Können und die Kreativität dieses Musikers offenbaren. Es gibt an dieser Scheibe tatsächlich so viele kleinteilige Facetten zu entdecken, welche sich erst bei mehrmaligem Durchlauf jedem der Hörer in die Ohrmuscheln schleichen werden, die sich auf dieses Metal-Symphonic Feuerwerk bereitwillig einlassen! Wow!

Anspieltipps: Introduction, Divide & Conquer, Destoyer und Mothership
Stefan L.
9
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
9
Punkte