Godslave – Out Of The Ashes / Into The Black (Re-Release)

Bringen alte Steine neu zum Rollen

Artist: Godslave

Herkunft: Saarbrücken, Deutschland

Album: Out Of The Ashes / Into The Black (Re-Release)

Spiellänge: ca 71:10 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 03.04.2020

Label: Green Zone Music

Link: https://www.facebook.com/godslaveband/

Aktuelle Bandmitglieder:

Gesang – Thommy
Gitarre – Bernie
Gitarre – Manni
Bassgitarre – Mika
Schlagzeug – Tobi

Tracklist Out Of The Ashes:

  1. Out Of The Ashes
  2. Slaves To The Black
  3. Wings Of Wrath
  4. Dead Reckoning
  5. Where The Sun Sleeps

Tracklist Into The Black:

  1. Thrashed
  2. Anvilised
  3. Insomniaddict
  4. Unleash The Slaves
  5. Slippery When Dead
  6. Blood Of The Innocent
  7. Why I Hate
  8. A Shot In The Dark
  9. Scholar Eclipse
  10. Uncut, Unseen, Unrated
  11. Zombie Panic Holocaust
  12. Into The Black

Godslave, die Thrasher aus Saarbrücken, bringen das vergriffene Material ihrer ersten Tage zurück ins Rampenlicht. Gegründet wurden sie 2008, haben seitdem gut aufgedreht und konnten ihren Bekanntheitsgrad ordentlich steigern. Über Green Zone Music gibt es nun seit Anfang April Out Of The Ashes / Into The Black als schickes Digipack für alle Anhänger, die vor gut zehn Jahren nicht früh genug zugegriffen haben. Wie so oft bei noch frischen Projekten, wird in den ersten Tagen limitiert produziert – und schwups steht man mit leeren Händen da. Dieses Jahr ist der beste Zeitpunkt, um altes Material in die vier Wände der Headbanger zu bringen, die eh nur einen geringen Freilauf genießen dürfen bzw. durften. Mit über 70 Minuten gibt es ordentlich was von den fünf Jungs auf die Mütze. Passend zu unserem aktuell gestarteten Time For Metal Podcast – Leise War Gestern, kann man das Motto auch auf Godslave projektieren. Vielleicht können wir beides in der Zukunft für euch mal zusammenführen. Zurück zur Re-Release Produktion mit insgesamt 17 Titeln.

Den Anfang macht Out Of The Ashes vom gleichnamigen, fünf Hits starken Debüt aus dem Gründungsjahr. Mit einer guten Portion Professionalität ausgestattet, lassen die Musiker nicht erahnen, dass hier gerade erst eine neue Formation geformt wurde. Nach der kurzen Intro-Sequenz im Titel läuft der Song flink los. Old School as Fuck könnte man dem ersten Gehversuch ohne Problem auf die Stirn tätowieren. Die Breaks hingegen bringen Godslave in den Groove Metal und verkörpern dort eher moderne Ansichten. Vielseitig ausgestattet stampfen die unerschrockenen Mosher voran. Slaves To The Black weist typische Riffs auf, die jeden Genre-Narr die Kappe aufsetzen. Viel machen brauchen die Deutschen da gar nicht. Das Rad wird zwar nicht neu erfunden, dafür die ersten Tracks auf einem gesunden Fundament aufgebaut. Ausreißer nach oben und unten findet man auf Out Of The Ashes nicht, welches einem soliden schnörkellosen Schmiedeeisen gleichkommt.

Ebenfalls ein leichter Einstieg: Thrashed, der Opener von Into The Black, brachte 2011 schnell ins Rotieren. Das Niveau sowie die Handschrift sind ähnlich, mit der einzigen Tatsache, dass Godslave schnell dazugelernt haben. Selbstständiger, pulsierender und hartnäckiger bringen sie ihren 80er/ frühen 90erThrash in die längst überladenen Ohren. Das Genre ist wie alle Subbereiche vollgepackt mit Nachwuchsbands und Quereinsteigern. Da muss man einen schon gucken lassen, um nachhaltig bei den Fans im Kopf zu bleiben. Das haben sie alleine auf dem Metal Frenzy Online Festival am Wochenende bewiesen. Live die Sau rauslassen bleibt unausweichlich – auch wenn das gerade kaum möglich ist, um auf neue Ohren zu treffen. Stücke wie Anvilised, Blood Of The Innocent oder Why I hate hätten es jedenfalls verdient. Mit rauchiger Stimme kann Thommy die Brücke zwischen den Frontmännern von Sodom und Kreator schlagen. Parallelen auch zu internationalen Acts bleiben vorhanden. Die Suicidal Angels klingen da genauso mit, wobei Godslave mehr den Schulterschluss zum kernigen Underground suchen. Genau da kann man die beiden Gitarristen perfekt hineinschieben, die dort zusammen mit dem oft gradlinigen Grundgerüst versehenen Drumming hingehören. Auf einer dunklen Stage eines jeden siffigen Konzertraums, den eingefleischte Überzeugungstäter ihr Zuhause nennen, können sie die Puppen tanzen lassen. Mit technisch höher angesetzten Gitarrenriffs und mehr Selbstvertrauen haut Into The Black noch deutlich mehr Kerben in den gepanzerten Betonsockel, als noch Out Of The Ashes. Wer seit Jahren im Thrash Metal zu Hause ist, sollte spätestens in diesem Jahr mal bei Thommy und Co. hereinhören.

Godslave – Out Of The Ashes / Into The Black (Re-Release)
Fazit
Hier macht man nichts falsch. Das Material ist lange vergriffen, was die Re-Release Entscheidung rechtfertig. Mit ca. 15 Euro für über 70 Minuten Spielzeit kann man eh nicht von Abzocke sprechen, vor allem nicht dann, wenn für viele die Kompositionen Neuland sind. Von Godslave dürften wir dieses und nächstes Jahr noch einiges hören, da sie gekonnt die schnelllebige Zeit für sich nutzen können.

Anspieltipps: Out Of Ashes und Into The Black
Rene W.
8
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