Grin – Phantom Knocks

Die Berliner Grin sind weiter auf einem gespenstischen Trip

Artist: Grin

Herkunft: Berlin, Deutschland

Album: Phantom Knocks

Genre: Heavy Psych Doom

Spiellänge: 33:30 Minuten

Release: 14.10.2022

Label: The Lasting Dose Records

Link: https://www.facebook.com/GRINCULT/

Bandmitglieder:

Bass – Sabine Oberg
Gitarre, Schlagzeug, Gesang, Soundscapes – Jan Oberg

Gastmusiker

Hammondorgel – René Noçon (Arcane)

Tracklist:

  1. Transcendence
  2. Shiver
  3. Aporia
  4. Arcane
  5. Apex
  6. Rivulets
  7. Servants
  8. Spectral

Fast durchgegangen wäre mir das vorliegende neue Album Phantom Knocks der Berliner Grin. Bereits am 14.10.2022 erschienen auf dem bandeigenem Label The Lasting Dose Records, ist es als CD und in den limitierten Vinylvarianten Crystal Clear (200 Stück) und Black (100 Stück) erhältlich.

Bei Grin handelt es sich um das Berliner Duo/Ehepaar Sabine und Jan Oberg. Den beiden sympathischen Menschen bin ich das erste Mal auf einem Konzert im Kesselhaus in Wiesbaden begegnet, allerdings waren sie dort mit ihrer anderen Band unterwegs: Earth Ship. Dort werden sie zum Trio und aktuell durch André Klein am Schlagzeug ergänzt. Damit nicht genug, denn das Ehepaar Oberg ist auch noch unter dem Bandnamen Slowshine (ebenfalls mit André Klein am Schlagzeug) unterwegs. Mit Earth Ship und Slowshine habe ich sie die letzten beiden Jahre auf dem Hoflärm Festival in Marienthal live gesehen und dieses Jahr dann wohl erstmalig mit Grin, wie mir Veranstalter Caspar in einem Interview bereits verraten hat.

Mit Grin sind Sabine und Jan seit 2018 unterwegs. Nach dem Debütalbum Revenant im selben Jahr folgte mit Transluscent Blades bereits zwei Jahre später 2020, kurz vor der Coronakrise, der Nachfolger. Nun also mit Phantom Knocks, erneut zwei Jahre später, das dritte Album von Grin.

Die Obergs servieren auf Phantom Knocks einen erstklassigen gespenstischen Heavy Psych Doom. Ein schweres, übernatürliches, atmosphärisches Soundgebilde umhüllt die einzelnen Songs. Das ist sicherlich nichts für jedermann/jederfrau, die Fans des Dooms, speziell des Psych Dooms, werden hier ihre Freude haben.

Verzerrte und wabernde Soundgebilde dominieren das Geschehen in den Songs. Mit starker und schwerer, fast in die Knochen gehender Intensität eröffnet Transcendence das Album. Ein Sound, der scheinbar aus einer anderen Welt kommt; total verzerrt. Ähnlich folgt Shiver, aber es wirkt fast noch schwerer. Einen noch größeren Schritt weiter geht Aporia. Der Song klingt wesentlich bedrohlicher als die Vorgänger, das mag auch an den dunkleren, fast Black Metal artigen, Vocals liegen.

Bei Arcane klingen die Vocals wieder klarer, zudem ist hier René Noçon an der Hammondorgel zu vernehmen. Apex erinnert von den Vocals her wieder ein Stück mehr an Aporia, besitzt für mich persönlich jedoch eine wesentlich unruhigere Struktur, die irgendwie auf mich apokalyptisch wie ein Feuerregen wirkt.

Wieder mehr ins Spirituelle zurück kommen wir mit Rivulets, wobei ich hier letztlich von einer spirituellen Unruhe sprechen möchte. Rivulets kommt mir fast so vor, als wolle man hier noch einmal in sich gehen, um erneut Kraft für eine Inspiration zu nehmen. Diese kommt dann in Form von Servants. Dies ist ein Song, der zwischen den musikalischen Welten dieses Albums regelrecht pendelt. Gleichsam einem Spektralwesen verlassen Grin geisterhaft mit Spectral die in diesem Album erzeugte eigene gespenstische musikalische Welt.

Grin – Phantom Knocks
Fazit
Was passiert wohl, wenn das Phantom anklopft? Hört einfach einmal in diese doch zuweilen sehr gespenstische Atmosphäre auf Phantom Knocks hinein. Grin helfen euch dabei, ein Gefühl dafür zu entwickeln. Wunderbares Heavy Psych Doom Kino. Das wird bestimmt nicht jeder „ertragen“ können.

Anspieltipps: Aporia, Arcane und Servants
Juergen S.
9.2
Leser Bewertung2 Bewertungen
9.3
9.2
Punkte