Artist: Neànder
Herkunft: Berlin, Deutschland
Album: Eremit
Genre: Doom Metal, Post Metal, Instrumental Rock/Metal
Spiellänge: 40:42 Minuten
Release: 09.10.2020
Label: Through Love Records
Link: https://www.facebook.com/neanderhorde/
Bandmitglieder:
Gitarre – Michael Zolkiewicz
Gitarre – Patrick Zahn
Gitarre – Jan Korbach
Schlagzeug – Sebastian Grimberg
Tracklist:
- Purpur (Prélude)
- Purpur
- Eremit
- Ora
- Clivina
- Atlas
Die aus Berlin stammenden Post Rock/Post Metal Instrumental Doomer Neànder sind ab dem 09.10.2020 mit ihrem Zweitwerk Eremit am Start. Das Quartett veröffentlicht das neue Album Eremit über Throug Love Records als CD und Vinyl in den Farben Mint (100 Stück), Dark Red (200 Stück) und Black (300 Stück).
Das Berliner Kollektiv Neànder wurde 2017 von Band- und Livemitgliedern solcher Bands wie Ånd, Patsy O’Hara, Earth Ship und Casper gegründet.
Bereits mit ihrem ersten, selbst betitelten Album konnten sie überzeugen. Für die Fertigstellung von Eremit setzte man auf einige Profis in der Szene. So wurden zum Beispiel die Drums in Berlin im Studio von Christoph Barthelt (Kadavar) aufgenommen. Jan Oberg (Earth Ship/Grin) produzierte und mischte das über 40 Minuten lange Werk in den Hidden Planet Studios in Berlin. Das Mastering übernahm Magnus Lindberg von Cult Of Luna in Stockholm.
Eremit beginnt mit einem Prélude zum dann folgenden Purpur. Dieses Prélude, das wahrscheinlich bei anderen Bands einen eigenen Song darstellen würde, führt sehr atmosphärisch mit ambienttypischem Sound in das Album ein. Es verströmt eine nüchterne, vielleicht auch kalte Einsamkeit.
Dann folgt mit Purpur ein sehr massiver Song. Tiefgestimmte Gitarren und das Schlagzeug setzen ein. Quälend langsam erhellt sich der dunkle Horizont nur ein wenig purpurfarben. Dies sehr schwer mit einem atmosphärischen Mittelteil.
Eremit – zurückgezogen und irgendwie von der Welt verabschiedet. Zunächst setzen nur die Becken ein. Dann Entsagen, Weltschmerz und Verlangen. Dieser Song ist schwer – er beinhaltet sämtliche Gefühle: sowohl den Schmerz, sich von dem Bekannten zu verabschieden, als auch das bewusste Entsagen. Der Titelsong ist für mich das Herzstück auf dem neuen Longplayer von Neànder. Abgeschieden und entrückt. Verweilend und rasend zum Ende des Songs hin.
Ora ist wie eine immerwährende Welle, die sich zum Ufer hinbewegt und an diesem zerbricht bzw. auseinanderbricht. Zunächst massiver Doom, der sich in atmosphärischem Post Rock/Post Metal auflöst und schließlich verebbt.
Hatten wir bei Purpur zu Beginn des Albums ein Prélude, so haben wir mit Clivina ein Interlude zum abschließenden Atlas. Atlas stellt mit fast zwölf Minuten für mich so etwas wie einen Monolith oder den Fels in der Brandung dar, der allen Witterungseinflüssen trotzt, an dem alles abprallt. Das Instrumental Quartett zieht beim abschließenden Track noch mal alle Register.
Neànder tauchen tief in ihren Sound ein. Langsame, schwere, doomige Riffs werden von epischen Teilen begleitet. Neànder zeigen sich auf Eremit intensiv wie ein Eremit, der in sein Innerstes eintaucht.