Daevar – Delirious Rites

Wahnsinnsdebüt der Stoner Doom Band Daevar

Artist: Daevar

Herkunft: Köln, Deutschland

Album: Delirious Rites

Genre: Stoner Doom

Spiellänge: 36:53 Minuten

Release: 27.01.2023

Label: The Last Dose Records

Link: https://www.daevar.de

Bandmitglieder:

Bass, Gesang – Pardis Latif
Schlagzeug – Moritz Ermen Bausch
Gitarre –  Caspar Orfgen

Gastmusiker

Gesang (Leviathan) – Jan Oberg

Tracklist:

  1. Slowshine
  2. Bloody Fingers
  3. Leila
  4. Leviathan
  5. Yellow Queen

Am 27.01.2023 erscheint das Debüt Delirious Rites der Kölner Doomer Daevar über The Last Dose Records als CD und in den limitierten Vinylvarianten Transparent Blue (200 Stück) und Black (100 Stück).

Aufgenommen wurde es im Hidden Planet Studio von Jan Oberg (Earth Ship, Grin, Slowshine) in Berlin, der zugleich auch noch das Mix- und Mastering übernahm. Zudem konnte er sich einen Gastauftritt beim Song Leviathan nicht nehmen lassen, schließlich ist er selbst auch noch der Chef des Labels The Last Dose Records. Vor der Veröffentlichung des Albums wurden mit Leila und Yellow Queen bereits zwei Singleauskopplungen veröffentlicht.

Latent atmosphärisch beginnt der Opener Slowshine, die Stimme von Pardif Latif gesellt sich wie gehaucht gleichermaßen dazu, bevor nach ca. einer Minute schwere Riffs einsetzen und wir in dem angekommen sind, was das Trio hier zelebriert: extrem schweren (Stoner) Doom. Ich schreibe absichtlich zelebriert, denn hier wird nicht einfach „nur“ gespielt, sondern das, was die drei Protagonisten hier machen, kommt fast einer Huldigung des Doom gleich. Wie dies in dieser schon fast vollkommenen Weise geschieht, erstaunt mich doch schon sehr.

Dass man da nicht schon blutige Finger bekommt! Und tatsächlich Bloody Fingers ist dann der zweite Song, der genauso mächtig beginnt, wie ich es mir nach dem Ausklang des Openers erwartet habe. Hammerharter, dabei quälend schleichender Stoner Doom, der in die Knochen geht. Jede Saite, die mit den Bloody Fingers angeschlagen wird, ist ein Bonebreaker. Dazu der Gesang von Frontfrau Pardis Latif, die irgendwie entrückt zur Mucke ihre (gesanglichen) Töne schwirren lässt. Dies zelebriert sie esoterisch anmutend gleichsam einer weißen Waldhexe und bringt damit einen extremen Spirit in das Geschehen. Die Schwere des Dooms erleichtert sich quasi in ihrer Stimme, während sie die Basssaiten tief dröhnen lässt.

Mit Leila kommen wir schon zur ersten Singleauskopplung, die genauso wie Yellow Queen bereits Ende letzten Jahres über YouTube veröffentlicht wurde. Diese Leila hat natürlich nichts mit Claptons Layla zu tun, sie klingt ja auch anders. Hatte ich eben noch von der weißen Waldhexe gesprochen, an die mich der Gesang von Pardis Latif erinnert, so könnte die Yellow Queen auch nur eine Illusion und in Wirklichkeit eine White Witch sein (schaut euch mal das Video dazu an). Aber egal, ein unheimlich atmosphärischer Song,

Zwischen Leila und Yellow Queen befindet sich mit Leviathan der längste Song auf Delirious Rites. Während die anderen Songs alle zwischen fünf und sechs Minuten lang sind, „quält“ Leviathan uns als geneigten Doom Fan über zehn Minuten genüsslich. Für mich persönlich das Herzstück auf dem Album. Hier wird das Tempo nochmals ein Stück weiter heruntergefahren. White Witch Pardis Latif schwebt quasi über diesen Song. Da bin ich ganz hin und weg. Auch Jan Obergs kurze gesangliche Unterstützung hat was und gibt dem Song noch einmal eine gewisse Würze.

Was ich so gut wie nie mache, hat man selbst im Promosheet gemacht und das FFO … gesetzt. Dem will ich jetzt nichts hinzufügen, denn zu viele Vergleiche schaden in der Regel doch eher. Bei der Nennung von Windhand möchte ich allerdings mit dem Kopf nicken, denn das trifft wie der Pfeil das Bullseye! Der Gesang der Windhand Hohepriesterin Dorthia Cottrell ist ebenso betörend wie der von Daevars White Witch Pardis Latif!

Daevars Gitarrist Caspar Orfgen, der sich auch für das Artwork des Albums verantwortlich zeigt, ist übrigens der Macher des über die Region hinaus bekannten Hoflärm Festivals, welches er in nur fünf Jahren zu einem der besten Stoner Events in Deutschland gemacht hat. Ein Interview mit der Band werden wir euch bald hier präsentieren.

Live könnt ihr übrigens Daevar am 15.05.2023 im Junkyard in Dortmund sehen. Dort supporten sie die japanischen Doomer Church Of Misery. Das werde ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.

Daevar – Delirious Rites
Fazit
Glanzvolles Debüt des neuen (Stoner) Doom Sterns Daevar, der in dieser Form schon sehr beeindruckt. Langsam, lieblich, quälender, schwerer Doom, der zäh wie Lava vor sich hinzieht. Dazu der esoterisch entrückte Gesang der White Witch Pardis Latif, der dir die Sinne raubt! Ein Muss für den Doom Fan und nicht nur für diesen!

Anspieltipps: Leila, Leviathan und Yellow Queen
Juergen S.
9.7
Leser Bewertung17 Bewertungen
9.5
9.7
Punkte