Hazzerd – The 3rd Dimension

Wenn Thrash Metal von Iron-Maiden-Fans gezockt wird

Artist: Hazzerd

Herkunft: Kanada

Album: The 3rd Dimension

Spiellänge: 41:07 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 17.01.2025

Label: M-Theory Audio

Link: https://www.facebook.com/HazzerdThrash

Bandmitglieder:

Gesang und Schlagzeug – Dylan Westendorp
Gitarre – Nick Schwartz
Gitarre – Toryin Schadlich
Bassgitarre – David Sprague

Tracklist:

1. Interdimension
2. Scars
3. Unto Ashes
4. Deathbringer
5. TTT
6. Pagueis
7. ThArSh TiLl DeTh
8. Parasitic
9. A Fell Omen
10. Control

Der Januar 2025 scheint ein großartiger Monat für Kanadier zu sein. Jetzt nicht unbedingt wegen Trump, obwohl dessen Übernahmefantasie ja auch einen humorvollen Charakter hat, sondern für Thrash Metal Fans, die auf Thrash aus Kanada abfahren. Sacrifice haben ihr sechstes Album herausgebracht und eine Woche eher, am 17.01.2025, erschien das dritte Album dieses Quartetts aus der Olympiastadt Calgary. Hazzerd wurden 2012 als Forsaken gegründet, nannten sich dann im Jahr 2013 in Hazzerd X um und dann endgültig in Hazzerd. Gitarrist Toryin und Bassist David sind ansonsten noch bei den Heavy Metallern von Schädlich unterwegs und diese Eigenschaften bringen sie auch hier unter. The 3rd Dimension ist das dritte Album der Band und hat so natürlich einen passenden Titel.

Mit Interdimension starten wir in die dritte Dimension und nach einigen Drumstickakrobationen legen die Kanadier auch gleich fett los. Der Anfang, besonders das Riff, erinnert mich an die kongenialen Schweden Defleshed und den Song Under The Blade, dieses legt sich nach einiger Zeit wieder, aber man merkt, dass die Burschen es eilig haben und keine Gefangenen machen wollen. Straight forward und so soll es auch sein, gar keine Frage. Nach zwanzig Sekunden gibt es eine kurze Verschnaufpause, die Klampfe klingt wie eine Säge und dann wieder volle Attacke. So mag ich den Thrash Metal, immer weiter. Die Stimme ist sehr screamig und aggressiv. Immer wieder kleine Verschleppungen, aber es bleibt fix, bis man dann in die Slayer-Groove-Riffkiste greift, dieses aber auch zügig vorträgt, um dann einen fetten melodischen Part zu präsentieren. Sehr geil. Und dann wieder einen Slayer-Groove. Dieser Part wird schön ausgereizt und auch zu Recht, aber dann ist auf einmal Schluss. Ich habe aber definitiv ein Grinsen auf den Lippen, denn dieser Opener hier macht mal so richtig Spaß und ich habe so was von Bock auf mehr. Das Schöne ist, dass ich erst am Anfang bin.

Auch beim nachfolgenden Song Scars hört man, dass die Burschen ihre Instrumente beherrschen. Hier geht man zu Beginn etwas sachter zu Sache und holt ein verspieltes Riff heraus, welches auch einer Heavy Metal Band gut zu Gesicht stehen würde. Der ganze Song hat auch sehr viele Heavy Metal Trademarks, geht aber absolut ins Ohr. Das Drumming baut, wie auf dem ganzen Album, sehr viel Druck auf. Neben die thrashigen Vocals gesellen sich auch helle Stimmen. Passen gut ins Konzept. Hier zeigt man sich sehr detailverliebt, besonders bei der Gitarrenarbeit. Mir ist das an einigen Stellen echt zu verspielt, besonders die Gitarrenarbeit, aber schlecht ist es deswegen noch lange nicht.

Mit über sechs Minuten Spiellänge geht der Song Unto Ashes ins Rennen und hat ein fettes, melodisches Riff am Start. Wow, das ist mal ein Anfang. Nach einem Break spielt eine Klampfe vor und das thrashige Ungewitter kann starten. Jo, nun geht es wieder mehr zur Sache. Hier geht es fix und groovig zur Sache. Dabei vergisst man nicht, den Fokus auf interessante Riffs zu legen. Nach der ersten Runde erklingt wieder diese fette Melodie und man baut diesen Part ordentlich aus. Es entsteht so eine Art Refrainpart, der es echt in sich hat. Ja, der Song schockt und bleibt sitzen. Auch das Solo ist echt fett und ehe man sich versieht, sind die sechs Minuten auch schon wieder rum. Stimmung!

Verträumt und verspielt geht es bei Deathbringer los. Herrlich, welch eine geile Melodie. Die sitzt und einige aus dem Heavy Metal Bereich könnten sich hier definitiv eine Scheibe abschneiden. Das nachfolgende Riff wird auch recht melodisch vorgetragen und der Part lebt von diesem Moment. Geil. Trotz dieser Verspieltheit vergessen Hazzerd den Thrash Metal nicht und liefern genügend Aggressionen und dreschige Angelegenheiten. Das Solo ist wieder einmal ausgetüftelt ohne Ende und sehr lang. So was mögen sie absolut und bei diesen Geschichten wurden sie definitiv nicht vom Thrash Metal beeinflusst. Iron Maiden standen nicht nur hier Pate! Das Kunststück ist es doch, diese Sachen ordentlich zu kombinieren und das gelingt ihnen. Am Ende gibt es noch einen ganz hellen Scream und der Deathbringer hat Pause und dann Feierabend.

Das kurze und thrashige ThArSh TiLl DeTh kommt auch sehr geil aus den Boxen und liefert sogar eine Message. Anchecken.

Die Kanadier von Hazzerd liefern hier echt zehnmal ordnungsgemäß ab. Hinzu kommt noch eine gute Produktion. Da macht man nicht wirklich etwas verkehrt, wenn man sich das Teil zulegen möchte.

Hazzerd – The 3rd Dimension
Fazit
Auch auf dem dritten Album können die kanadischen Thrasher von Hazzerd echt überzeugen und verbreiten gute Laune. Hier und da ein wenig zu riffverliebt, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ansonsten dreschen sie echt mehr als amtlich. Viele melodische Momente werden mit eingebaut, und der Einfluss der Band Iron Maiden auf die Gitarrenarbeit ist nicht zu überhören. Die Mischung macht es und dieses gelingt ihnen echt ganz geil. Gelungener melodischer Thrash Metal!

Anspieltipps: Interdimension und Deathbringer
Michael E.
8
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