High Spirits – Escape

“Bedient das Klischee“

Artist: High Spirits

Herkunft: Chicago, Illinois, USA

Album: Escape

Spiellänge: 14:03 Minuten

Genre: Rock, Hard Rock

Release: 8. September 2017

Label: High Roller Records

Link: https://highspiritsmetal.bandcamp.com

Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre, Bass, Drums – Chris Black
Gitarre – Scott Hoffman (Live)
Gitarre – Mike Bushur (Live)
Bass – Bob Scott (Live)
Drums – Ian Sugierski (Live)

Tracklist:

  1. Escape
  2. Feels Like Rock And Roll
  3. Stagefright
  4. Lonley Nights

Hinter High Spirits steckt mit Mastermind Chris Black eigentlich nur ein Musiker. Sein Motto ist seit Gründung des Projekts 2009 positive Energie und gute Vibes mit seiner Musik zu verbreiten. In diesen 8 Jahren hat High Spirits drei volle Alben und unzählige EPs und Demos veröffentlicht. Kein Wunder, da Black sich terminlich an keine anderen Musiker halten muss und quasi neue Songs aufnehmen kann wie und wann er will. Dementsprechend veröffentlicht er regelmäßig neues Material. 2017 folgt mit Escape bereits die zweite EP des Jahres (Night Rock VÖ: Februar 2017) und das obwohl die letzte Platte Motivator erst im September 2016 erschienen ist. Die positiven Kritiken, die Motivator einheimsen konnte, haben Chris Black scheinbar motiviert, Escape knüpft nahtlos da an, wo er vor einem Jahr aufgehört hat.
Musikalisch zeichnet sich High Spirits durch schnellen Hard Rock mit positiver Grundstimmung und einer simplen Songstruktur aus. In der modernen Rock/Metal-Welt eine willkommene Abwechslung für jeden, der findet, dass viele Bands sich und die Welt zu ernst nehmen. Die Riffs sind Punk-geschwängert. Die Vocals im hohen Bereich angesiedelt und mit vielen Gang-Vocals ausgeschmückt. Der Bass steht erstaunlich weit im Vordergrund, was den treibenden, positiven Charakter der Songs untermauert und die Drums klopfen die schnellen Rhythmen routiniert ab. Einzig bei den Lead-Gitarren zeigt sich das Songwriting verspielt und experimentierfreudig, was zu vielen abwechslungsreichen Licks und ausgedehnten Soli führt. Leider ist das auch eines der wenigen abwechslungsreiche Elemente auf der Platte.
Lyrisch handeln die vier Songs von nächtlichen Romanzen (Escape), dem Rock ’n’ Roll-Lifestyle (Feels Like Rock And Roll), Lampenfieber (Stagefright) und Trennung/Verlust (Lonley Nights). Typische High Spirits-Thematiken eben, würde der letzte Song nicht so aus der Reihe tanzen. Auch musikalisch schraubt Lonley Nights das Tempo einen Gang zurück, behält aber sonst alle Elemente der anderen Songs bei. Eine Hand (fast) voll solider Songs, doch wer braucht so viel Output von einem einzigen Künstler?

Als Soundtrack zum Partymachen eignet sich Escape wunderbar, für mehr reicht es aber auch nicht. Während das letzte Album Motivator noch auf ganzer Linie zu überzeugen wusste, liefert diese EP keine Langzeitunterhaltung. Vielleicht sollte sich High Spirits/Chris Black bei der Frequenz seiner Veröffentlichungen mal eine Spur zurück nehmen und damit den guten Songs auf den EPs eine bessere Plattform bieten.
Carsten B.
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