Artist: Hooded Menace
Herkunft: Finnland
Album: Lachrymose Monuments Of Obscuration
Spiellänge: 46:53 Minuten
Genre: Death Metal, Doom Metal
Release: 03.10.2025
Label: Season Of Mist
Link: https://www.facebook.com/hoodedmenaceofficial
Bandmitglieder:
Gesang – Harri Kuokkanen
Gitarren und Bassgitarre – Lasse Pyykkö
Schlagzeug – Pekka Koskelo
Tracklist:
1. Twilight Passages
2. Pale Masquerade
3. Portrait Without A Face
4. Daughters Of Lingering Pain
5. Lugubrious Dance
6. Save A Prayer
7. Into Haunted Oblivion
Die Finnen von Hooded Menace sind schon lange keine Unbekannten mehr im weltweiten Metalzirkus. Seit dem Jahre 2007 sind sie jetzt schon dabei und sind durchaus fleißig. Das Trio ist in dieser Konstellation jetzt seit 2016 unterwegs, und eine gewisse Kontinuität macht sich ja eigentlich immer auch bezahlt. Sie mögen anscheinend auch gerne mit anderen zusammenarbeiten, anders kann ich mir die Anzahl von sieben Splits nicht erklären, u.a. mit Bands wie Asphyx oder Coffins. Ein Demo, zwei EPs, eine Kompilation und sechs Alben pflastern ihren Weg, Das letzte Album namens The Tritonus Bell ist nun aber auch schon wieder vier Jahre her. Also ran an den Speck, ab in die Katakomben und neues Material heraushauen. Here we go!
Auch auf ihrem siebten Album hat die Band sich ganz dem Horror verschrieben und so bleibt man sich textlich treu und verwendet alte Muster. Aber ist das auch bei der Musik so? Mitnichten, würde ich da mal sagen, mitnichten.
Los geht es (und so soll und muss es natürlich sein) mit einem Intro. Twilight Passages ist eine romantisch düstere und wohlklingende Einleitung, die sechzig Sekunden dauert und Erwartungen weckt.
Das Rennen startet also so richtig mit dem Song Pale Masquerade. Mit einem melodischen Part startet man, ein Growl erklingt, Synthies erklingen und langsam drückt man. Dieses langsame Riff zu Beginn erinnert mich an Amon Amarth. Nur das Riff, nicht die Spielweise. Diese ist eine Mischung aus Doom und Death. Dieses Riff ist sehr markant, wird dauerhaft wiederholt und nimmt den größten Teil des Songs ein, aber man variiert dabei. Dann holt man die Melodie vom Anfang wieder heraus. Die Vocals sind growlig angehaucht, und so schleppt man sich vorwärts. Ein Tremolo-Riffing folgt und man lässt ein Solo für sich sprechen. Die Gitarre spielt dann vor und nun wechselt man in den Heavy Metal Bereich, wobei die Vocals aggressiv bleiben und ein weiteres Solo aus dem Hut gezaubert wird. Die können definitiv was an den Instrumenten. Das klingt alles sehr flüssig. Die Riffs sind sehr imposant und bleiben hängen. Im langsamen Midtempo treibt es die Burschen vorwärts, bis man dann wieder die Anfangsmelodie wiederholt und weiterverarbeitet. Hier ist alles durchdacht. Wer außer meiner Mutter meine Reviews verfolgt, wird wissen, dass ich nicht besonders Bock auf längere Songs habe, aber Hooded Menace beweisen hier, dass man auch in acht Minuten viel bewegen kann. Am Ende geht man mit Synthie-Klängen und harmonischem Gesang heraus.
Auch Portrait Without A Face kommt zu Beginn mit einer melodischen Einheit daher, die sehr Heavy-Metal-lastig um die Ecke kommt. Nach einer kurzen deathigen Einheit wird es ganz ruhig und Synthie und Bass übernehmen die Kontrolle. Es erfolgt erneut der Wechsel in eine etwas härtere Welt. Das nachfolgende, melodische Riff und die drückenden Drums, die langsam vorgetragen werden, machen Laune und ich bin auch gerade absolut dafür in Stimmung. Ich glaube, das ist auch wichtig. Dann klingt die Stimme etwas screamig, bevor man dann wieder diesen melodischen Death-Metal-Part mit Growls und doomigen Momenten herausholt. Der nachfolgende Part kommt aus den Nichts und zeigt sie von der technischen Seite. Klingt ein wenig vertrackt, aber man wechselt natürlich wieder und lässt ein Solo die Aufgabe übernehmen. Nun drückt man ein wenig im Midtempo auf die Tube, um dann wieder einen doomigen Moment zu erzeugen, der aufgrund des melodischen Momentums absolut lecker ist. Man wiederholt sich noch einmal und nach sieben Minuten ist dann Schluss. Synthies-Klänge beenden den Spaß. Den Song hätte ich mir tatsächlich etwas kürzer gewünscht. Die Verwendung eines Cellos muss noch absolut positiv erwähnt werden.
Dieser bombastische und melodische, düstere Anfang von Daughters Of Lingering Pain sucht seinesgleichen. Langsam, atmosphärisch und mit choralem Gesang im Hintergrund agiert man und geht dann in einen deathigen Doom-Part über. Man hört, dass die Burschen nicht erst seit gestern in dieser Art von Musik zu Hause sind. Diese Mischung aus Death Metal und Doom, aufgebaut auf einem Heavy-Metal-Gerüst, ist schon etwas genial, muss ich sagen. Diese Riffs, gerade wenn sie düster melodisch sind, haben absolut etwas für sich und machen eigentlich jeden Song zu etwas Besonderem. Dann spielt auf einmal die Gitarre vor, man prescht im Midtempo vor und fährt die deathige Kante, aber nur kurz, denn dann spricht wieder die Melodie und die tragende Wand, bevor man dann erneut ganz langsam wird und die richtige, melancholische Grundstimmung erzeugt. Aber auch dieser Song ist mir zu lang. Man hätte das Ende auch schon eher finden können, aber das ist wahrscheinlich mal wieder nur mein Problem.
Auch der Rest des Albums passt sich nahtlos an und kann echt überzeugen, obwohl mir persönlich die erste Hälfte besser gefällt. Natürlich ist der Rausschmeißer namens Into Haunted Oblivion geil, aber mir, und wer hätte das nach diesem Review (mit fast zehnminütiger Spielzeit) gedacht, ist das natürlich etwas zu lang. Aber ansonsten fetzt die Mischung und der Song, so wie das ganze Album, hat es echt in sich.
Aufgenommen wurde das Ganze von Heikki Marttila in den Guru Studios und das absolut gelungene Artwork stammt von Wes Benscoter.