Artist: Iron Flesh
Herkunft: Bordeaux, Frankreich
Album: Limb After Limb
Spiellänge: 48:06 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 04.11.2022
Label: War Anthem Records
Links: https://ironflesh.bandcamp.com/
https://www.facebook.com/IronFlesh
https://www.instagram.com/ironflesh_official/
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Julien Helwin
Gitarre – Sylver Alexandre
Bassgitarre – Sebastian Lalanne
Schlagzeug – Guilhem Arbogast
Produktion: Das Album wurde von David Thiers im Secret Place Studio / Bordeaux aufgenommen, gemischt und gemastert. Das Cover-Artwork stammt von Skadvaldur (u. a. Cryptic Brood, Misthyrming, Sinmara, Ripped To Shreds)
Tracklist:
- Overthrow Ov The Sermon Ov God
- Cursed Within
- In Agony You Must Reborn
- Limb After Limb
- Blessed Be The Creators
- Sacrorum Profanationem
- Honor In Death
- To Become One With The Dead
- As Ghouls March On
- Procession Of Living Cadavers
Die Franzosen Iron Flesh werfen mit ihrem kommenden Album Limb After Limb den dritten Longplayer in den Ring. Nachdem mein geschätzter Kollege Michael E. im März 2021 das Vorgängeralbum Summoning The Putrid bereits mit vielsagenden neun Punkten bewertete, dürfen wir gespannt sein, ob sich dieser Silberling in ähnlich guter Verfassung zeigt.
Death Metal aus französischen Landen? Die Schar an Bands der härteren Gangart ist im Land der Gourmets und Rotweintrinker in der Tat eher überschaubar. Nur soll dies keineswegs ein Indiz für die Qualität der Musik darstellen. Iron Flesh selbst beziehen ihre Inspiration aus dem schwedischen Death Metal der 1990er-Jahre und verfeinern diesen mit eigenen Charakterzügen.
Nun, wo fange ich an und wo höre ich auf, ohne mich in einem Track-by-Track-Review zu verlieren? Nach dem ersten Durchlauf des Albums kann ich in jedem Falle attestieren, dass sich die vier Franzosen nicht zu schade sind, sprichwörtlich auf die Kacke zu hauen. Erwartungsgemäß hart und kompromisslos werden die insgesamt zehn Tracks vorgetragen. Was sich mir zu Beginn regelrecht aufdrängt, sind in erster Linie die rundweg melodischen Gitarrenharmonien und die dazu passenden räudigen, gutturalen Vocals. Die Gitarrenarbeit bedient sich hierbei des Öfteren diverser Elemente aus dem Blackened Death Metal, was sich in den Arrangements grundsätzlich positiv bemerkbar macht.
So werden die Songs generell von diesen Harmonien getragen. Darauf lässt sich instrumentell und auch gesanglich wunderbar aufbauen. Die Drums ballern nicht nur stoisch, sondern gehen auf die jeweiligen Songstrukturen entsprechend akzentuiert ein. Der Bass hämmert die Nägel dann schlussendlich noch richtig tief ins Holz. Das verleiht jeder Nummer ihren eigenen Charakter und gibt Identität. Als griffigstes Beispiel sei aus meiner Sicht hier Blessed Be The Creators genannt.
Das Songwriting im Ganzen betrachtet, wirkt extrem wuchtig und opulent. Iron Flesh verstehen es, die ganze Palette der dem Death Metal zugeordneten Merkmale auszuspielen. Seien es die abrupten Tempiwechsel oder eben auch die massiv treibenden Blastbeats. Alles zur rechten Zeit und in sich ausgewogen. Dies lässt den Longplayer deshalb zu jeder Zeit abwechslungs- und facettenreich erscheinen. Obendrauf wird dann eben dieser Gesang gesetzt, der einerseits zu erwarten war, andererseits aber erheblich zum Wiedererkennungswert dieser Stücke beiträgt.
Und ja, Iron Flesh sind herrlich im Old School Death Metal unterwegs. Dies stellt für meine Ohren As Ghouls March On unter Beweis. Der Gitarrensound ist dreckig, ein wenig übersteuert anmutend, vor allem aber dazu gedacht, den Blick in die vergangenen Tage zu lenken. Die technische Produktion hebt das Level des Albums zudem an. Auch die gestrichenen Töne zu Beginn von Procession Of Living Cadavers – was ein monumentaler Songtitel – leiten eine epische Death Metal Hymne ein, die selbst als Instrumental keinen Raum für welche Kritik auch immer zulässt.