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Kaunis Kuolematon – Kun Valo Minussa Kuoli

28.11.2025 - Melodic Death Metal, Melodic Doom Metal - Noble Demon - 50:36 Minuten

Die finnischen Meister des melancholischen Melodic Death Metals, Kaunis Kuolematon, veröffentlichten am 28. November 2025 über Noble Demon ihr neues Studioalbum Kun Valo Minussa Kuoli. Schon vorab war allen Fans (zu denen ich mich auch zähle) klar, dass die Band aus Hamina erneut tief in jene Schnittstelle aus Melodic Death und Melodic Doom eintauchen würde, die ihren Stil seit 2012 maßgeblich prägt. Für mich persönlich hat diese Veröffentlichung einen besonderen Wert, nicht nur, weil ich dem finnischen Metal und seiner Charakteristik mitunter eng verbunden bin, sondern weil ich die Band besonders seit dem Album Syttyköön Toinen Aurinko (2020) intensiver verfolge. In der Corona-Zeit hatte ich damals genügend Raum und Zeit, dieses Werk aufzusaugen und lieben zu lernen. Entsprechend groß war die Vorfreude auf ihre neue Langrille.

Wurzeln einer beständigen Band

Kaunis Kuolematon gehören seit ihren frühen Tagen zu jenen finnischen Bands, die melancholische Härte nicht als Stilmittel, sondern als Ausdruck ihrer eigenen Identität, ihres Schaffens begreifen. Seit der Gründung 2012 ist die Besetzung unverändert, eine Besonderheit, die sich in der Geschlossenheit ihrer Kunst widerspiegelt. Die Vorgängeralben Kylmä Kaunis Maailma (2014), Vapaus (2017), Syttyköön Toinen Aurinko (2020) und Mielenvalta (2023) zeichnen den Weg der Band hin zu einem reifen, atmosphärisch dichten Sound.

Dass Kaunis Kuolematon oft in einem Atemzug mit Größen wie Amorphis, Insomnium, Omnium Gatherum oder auch Marianas Rest genannt werden, ergibt sich aus dem musikalischen in Finnland eh auch sehr enggestricktem Umfeld. Doch anstatt im Schatten dieser Namen zu stehen, zeigt ihr neues Album Kun Valo Minussa Kuoli, dass sie ihren eigenen, festen Platz in der finnischen Szene bereits eingenommen haben. Ich selbst bin Fan der finnischen Machart von Metal, und Kun Valo Minussa Kuoli liefert den Beweis, warum diese Szene weltweit prägt und begeistert.

Zwischen wuchtigen Welten und feinen Zwischentönen

Kun Valo Minussa Kuoli präsentiert sich wie auch die Vorgänger als anspruchsvoll, aber auch und wie gewohnt schnell zugänglich (wirkt aber zu keinem Zeitpunkt langweilig), man könnte fast meinen, es zündet sofort. Die Songs leben von starken Kontrasten: drückende Death-Metal-Passagen treffen auf ausladende Doom-Stimmungen, ergänzt durch klare Vocals, die jedem Fan unter die Haut gehen. Im ersten Drittel des neuen Werkes zeigt die Band eine beachtliche Aggressivität, bevor sich die Songs zunehmend in melancholische Weite entwickeln. Gerade diese dynamischen Übergänge machen das Album bei jedem Durchlauf zu einer Reise, die intensiv und in sich stimmig wirkt.

Atmosphäre & emotionale Tiefe

Der Song Merta ist auch die erste Single, dient als kraftvoller Einstieg und definiert sofort die thematische wie musikalische Richtung des Albums. Die Kombination aus druckvollen Riffs, emotionaler Melancholie und der markanten Dualität der Stimmen zeigt exemplarisch, was Kun Valo Minussa Kuoli auch als Gesamtwerk prägt. Der Titeltrack Kun Valo Minussa Kuoli legt noch eine emotionale Schicht an Intensität darüber: Er entfaltet sich langsam, beinahe bedächtig, bevor er in einer Welle aus melodischer Härte und weit geöffneten Harmonien gipfelt. Der Song gehört zu den Momenten, in denen Kaunis Kuolematon ihre eigene Handschrift besonders klar herausarbeiten, nicht zu verspielt, aber jederzeit detailreich und tief emotional.

Im weiteren Verlauf überzeugt der Song Hylkysyrjä mit einer fast greifbaren Spannung, die durch das Wechselspiel der Gitarren getragen wird. Auch Tuhon Tuulet zeigt auf, wie die Band ihre doomigen Wurzeln mit druckvollem Death Metal verbindet, ohne die melodische Ebene und Emotionen aus den Augen zu verlieren. Diese Songs stehen exemplarisch für den Facettenreichtum, den Kaunis Kuolematon kreieren und der sich wie ein Bogen über das gesamte Album spannt.

Besonders stark und nachhaltig wirkt das abschließende Aatos, das mit seinen akustischen Elementen einen nach innen gerichteten Ruhepol bildet. Der Song beschließt die Platte nicht nur einfach, er lässt sie ausklingen. Gerade diese Ruhe verleiht dem Album seinen nachhallenden Abschluss und unterstreicht, wie bewusst Kaunis Kuolematon ihre Art der Kunst wählen.

Aufgenommen in den Deep Noise Studios, profitiert das Album von einer Produktion, die Klarheit und Wucht miteinander verbindet. Das Mixing und Mastering verleihen den Songs genau das Maß an Tiefe, das den Spagat zwischen Schwere und Zerbrechlichkeit ermöglicht. Auch das Coverartwork greift diese Stimmungen & Emotionen auf und schafft eine visuelle Brücke zum musikalischen Konzept: kalt, introspektiv, aber nie resignierend.

Hier geht es für weitere Informationen zu Kaunis Kuolematon – Kun Valo Minussa Kuoli in unserem Time For Metal Release-Kalender. Das neue Album von Kaunis Kuolematon kann hier über Napalm Records bestellt werden.

Kaunis Kuolematon – Kun Valo Minussa Kuoli
Fazit zu Kun Valo Minussa Kuoli
Kun Valo Minussa Kuoli ist für mich ein eindrückliches Werk, das Kaunis Kuolematon als gereifte Band zeigt, die ihren Stil nicht nur gefunden, sondern weiter verfeinert hat. Die Balance aus Härte, Tiefe und typisch finnischer Melancholie macht das Album zu einem der stärksten Beiträge ihres bisherigen Schaffens. Für mich gehört es zu den Alben, die wachsen und lange nachwirken.

Anspieltipps: Merta, Aatos und Kun Valo Minussa Kuoli
Dave S.
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