Klabautamann – Smaragd

“Schrecklich schön mit endlosen Weiten!“

Artist: Klabautamann

Herkunft: Bonn, Deutschland

Album: Smaragd

Spiellänge: 53:38 Minuten

Genre: Progressive Black Metal,  Post Black Metal

Release: 06.06.2017

Label: Zeitgeist Music

Link: https://www.facebook.com/pg/Klabautamann/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang und alle Instrumente – Tim Steffens & Florian Toyka

Tracklist:

  1. Into Depression
  2. My Terrifying Mirror
  3. In My Shadow
  4. Under Feral Skies
  5. As The Snow Melted
  6. The Murderers
  7. Enemies Blood
  8. Saturn
  9. Smaragd
  10. Frozen In Time

Klabautamann, das Bonner Duo Tim Steffens & Florian Toyka, ist nach sechs Jahren mit neuem Material am Start, welches Anfang Juni veröffentlicht wird. Das neue Album, das erneut über das bandeigene Label Zeitgeist Music veröffentlicht wird, wird auf den Namen Smaragd hören und kommt auf 54 Minuten Spielzeit. In der Szene haben die beiden Musiker einen sehr guten Ruf und konnten dadurch ohne Probleme interessante Gastmusiker für ihren Progressiven Black Metal gewinnen. Unter anderem dürfen Fans die warme Stimme von Anna Murphy genießen die man zum Beispiel von Eluveitie kannte. Zudem dreht sie ihre Kreise an der Drehleier und verpasst dem Album kleine aber feine Highlights. Fredy Schnyder, der wie Anna zur Zeit bei Nucleus Torn aktiv ist, spielt auf Smaragd die Hammond-Orgel. Für den Mix und das Mastering ist wie schon in der Vergangenheit Armin Rave (u.a. Darkened Nocturn Slaughtercult, Grabnebelfürsten, Pavor) verantwortlich.

Vor dem ersten Track und längstem Werk Into Depression ist das Cover sehr richtungweisend, es ziert ein Tiefseeboden düster und endlich weit und doch schrecklich schön. Gleiches darf auf die Kunst der Deutschen umgemünzt werden. Smaragd fährt immer wieder endlose Weiten auf, und verstrickt im harmonischen Klangmuster dringen die Künstler neben den Progressiven Anstrichen in Post Black Metal Strukturen ein. Der Spagat zwischen Clean und Growls könnte eingängiger kaum aufgefahren werden, dadurch werden die einzelnen Emotionen blendend unterstrichen, wovon Klabautamann lebt. Im Gefühlstaumel gen Meeresboden gesogen erlebt der Hörer ein tiefgründiges Album, wo das Songwriting das Herzstück darstellt. Komplex aufgebaut gibt es keine Kompositionen von der Stange. Mit vielen kleinen Details, alleine den sehr vielfältigen Vocals, den immer neu angelegten Geschwindigkeiten an den Instrumenten – von der Raserei bis in Doom-Modus findet man alles wieder. Alleine dem Opener könnte man stundenlang immer wieder aufs Neue verfallen. Etwas schroffer agiert My Terrifying Mirror.

Genregrenzen kennen Klabautamann natürlich keine, das macht Tim Steffens & Florian Toyka stark, und von Progressive Rock-Anschlägen bis hin zu Dark Metal ist im Black Metal alles vertreten, was  ein düsteres Antlitz verleiht. Doublebass-Attacken dürfen nicht fehlen, gleiches gilt für treibende klirrende Szenarien. Egal ob In My Shadow, The Murderers oder Saturn, jede einzelne Komposition ist absolut hörenswert. Die immer wieder neuen Gesichter auf höchstem Niveau machen für Genreliebhaber Smaragd zu einem Geheimtipp im Frühsommer 2017.

[youtube]TMEPjvc_wvk[/youtube]

 

Fazit: Alles andere außer Lagerfeuerromantik haben Tim Steffens & Florian Toyka auf Smaragd verarbeitet. Verbittert blickt man in das halb leere Bierglas, bekommt Wutausbrüche und wird schlussendlich mit der liebevollen Ehrlichkeit, das eben nicht alles Gold ist was glänzt, eingefangen. Klabautamann, die mit Patrick Schroeder einen Session-Schlagzeuger in ihren Reihen haben, machen die Hoffnung, dass man das neue Material auch live erleben darf, alles andere wäre eine Schande.

Anspieltipps: Into Depression, In My Shadow und Smaragd
Rene W.
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