Konvent – Puritan Masochism

Dänisches Frauenquartett erfolgeich auf den Spuren der Vergangenheit

Artist: Konvent

Herkunft: Dänemark

Album: Puritan Masochism

Spiellänge: 48:01 Minuten

Genre: Doom Death Metal

Release: 24.01.2020

Label: Napalm Records

Link: www.facebook.com/konventband

Produktion: Lasse Ballade – Ballade Studios

Bandmitglieder:

Gesang – Rikke Emilie List
Gitarre – Sara Helena Nørregaard
Bassgitarre – Heidi Withington Brink
Schlagzeug – Julie Simonsen

Tracklist:

1. Puritan Masochism
2. The Eye
3. Trust
4. World Of Gone
5. Bridge
6. Waste (ft. Tue Krebs Roikjer)
7. Idle Hands
8. Ropes Pt. I
9. Ropes Pt. II

Ja, in den Neunzigern, da war noch was los. Der Death Metal explodierte und weitere Genres eroberten das Licht der Welt, u.a. auch der Doom Death. Bands wie Paradise Lost, My Dying Bride oder die ganz langsamen Winter zermürbten den Erdball. Die Richtung entwickelte sich dann immer mehr in keyboardlastige Gefilde, teilweise ins Gothic, teilweise mit Cleangesang. Der Bösartigkeit des Death Metals ging viel verloren und nicht nur ich verlor das Interesse an dieser Richtung. Anno 2015 schlossen sich vier Däninnen zusammen, um etwas dagegen zu unternehmen. Back to the Roots und ich bin so was von mit dabei. 2017 kam ein Demo heraus und jetzt das Debüt via Napalm Records.

Puritan Masochism, der Opener, kommt auch daher gleich sehr fett um die Ecke und gibt die Marschrichtung vor. Sehr eingängiges und melodisches Riff, schön düster und absolut zermürbend. Das Tempo ist slowly, groovt und doomt um die Wette, mittendrin ein lang gezogenes und melodisches Riff. Die Vocals gehen ab in die Keller. Sehr guttural. Kombiniert und unterstützt werden diese mit fiesen und aggressiven Screams. So scheppert und schleppt man sich vor sich hin. Die Parts werden sehr lang gestaltet. Die Mädels lassen Erinnerungen an alte Tage hochkommen, als My Dying Bride oder Paradise Lost noch richtigen Doom Death gemacht haben.

The Eye geht genauso weiter. Markane Riffs, langsames Drumming dazu, tiefe Growls und giftige Screams. Vorspieler und wieder ab in den Keller …

Trust kommt mit einen kurzen Filmintro daher und geht dann in einen komplett langsamen Part über. Schön traurig und trocken. Dieser wird dann immer mit Vorspieler kombiniert. Kommt gut.

Bei Bridge hört man sehr geil lang gezogene und melodische Riffs, zermürbend und anmutig. Das Stück schleppt sich genauso vorwärts wie die anderen Songs. Separat betrachtet, kommt dieser Song aber auch wieder richtig geil. Mittendrin kommen sie dann mit einem nach Black Sabbath klingenden Doom Part daher, der so richtig fetzt. Gepaart mit richtig fiesen Screams und verschärft sogar mal das Tempo, aber schneller als Midtempo wird es nie. Und auch nur kurz. Außerdem hört man eine TV-Nachrichtenstimme mitten im Song. Sehr gut.

Waste (ft. Tue Krebs Roikjer) beginnt mit schnarrendem Bass und Screams. Mal was anders und sehr cool. Aber selbstverständlich geht man dann wieder ab in den Keller. Im Ganzen kommt der Song aber sehr bedrohlich daher, vor allem mit den Vorspielern und dem melancholischen, durchgezogenen Riffing und das Wechselspiel der Vocals.

Rope II; der Rausschmeißer. Welch geil melancholisches und düsteres Stück. Ab in eine Traumwelt und das Wechselspiel der Vocals genießen. Lecker und fettes Ende eines wirklich guten Albums. Eine sehr bedrohliche Kulisse wird aufgebaut, trotz des langsamen Tempos. Und der Song endet richtig mega, aber dieses müsst ihr selber hören.

Konvent – Puritan Masochism
Fazit
Konvent schaffen es, dem guten, alten Doom Death Metal wieder Leben einzuhauchen. Wer Bands wie Paradise Lost, Amorphis, My Dying Bride, Mythic oder Winter hinterhertrauert, der ist hier absolut richtig. Konsequent und melancholisch vorgetragen. Kriecht schön zermürbend aus den Boxen. Stark!

Anspieltipps: Puritan Masochism und Ropes Pt. II
Michael E.
8
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