Midnight – Rebirth By Blasphemy

Und ab geht die Post!

Artist: Midnight

Herkunft: Cleveland, Ohio, USA

Album: Rebirth By Blasphemy

Spiellänge: 33:49 Minuten

Genre: Blackened Speed Metal

Release: 24.01.2020

Label: Metal Blade Records

Links: http://midnightofficial.com
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https://www.instagram.com/midnightviolators/

Produktion: Athenar (alias Jameson Walters), Noah Buchanan

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Bassgitarre, Schlagzeug – Athenar

Tracklist:

  1. Fucking Speed And Darkness
  2. Rebirth By Blasphemy
  3. Escape The Grave
  4. Devil’s Excrement
  5. Rising Scum
  6. Warning From The Reaper
  7. Cursed Possessions
  8. Raw Attack
  9. The Sounds Of Hell

Oh Mann, schier wäre dieses Album durch unser Promosieb gerutscht. Schande über unser Haupt. Midnight legen mit Rebirth By Blasphemy nun ordentlich zünftig nach. Mastermind und Multiinstrumentalist Athenar, der Midnight quasi im Alleingang das Lebenselixier einhaucht, geht mit dieser Wiedergeburt abermals keinerlei Kompromisse ein und macht ebenso wenige Gefangene. Das sind wir alle, die Midnight insbesondere schon live erleben durften, bereits gewohnt. Es geht schlicht nur vorwärts, ohne Rücksicht auf Verluste. Und genau das ist, sicher nicht nur für mich, das Aushängeschild, sozusagen das Qualitätsmerkmal. Die Shows von Midnight sind von der ersten bis zur letzten Minute mitreißend und energiegeladen.

Insofern vermag Athenar sicher auch sein Songwriting dahingehend auszurichten. Im Zentrum seiner Kompositionen stehen die Einfachheit und das simple Fallenlassen in das, was ihm Spaß bringt. So und nicht anders kann ich mir die Herangehensweise an den Schaffensprozess seiner Songs erklären. Athenar liebt es, Musik zu machen. Und das dann bitte noch zahlreich und in kurzen Abständen. Seit seiner ersten Demo Midnight aus dem Jahre 2003, haben zwischenzeitlich 23 Veröffentlichungen den Weg in die geneigte Metalgemeinde gefunden. Darunter einige Demos, Splits, Compilations, Singles und Studioalben.

Athenar braucht nicht mehr zu suchen, er hat sich und seinen Stil gefunden. Es ist schnörkelloser Rock ’n‘ Roll, den er eben ungefiltert und in seiner technischen Produktion vollkommen roh der Meute zum Fraß vorwirft.

Gespickt mit reichlich Elementen des Black-, Speed- und puristischem Heavy Metal, garniert mit Anleihen des Thrash Metal, wirkt auch dieses Album beileibe nicht eintönig. Hier diverse Vergleiche zu anderen Bands heranzuziehen, die es zweifelsohne auch gibt, würde Athenar und somit auch Midnight nicht gerecht werden. Ich lasse ihm sehr gerne seine musikalische Individualität und finde ebenfalls großen Gefallen daran.

Die offenen Chords und die überwiegend zügigen Drums sorgen bei mir stets für körperliche Unruhe. Die Sache groovt schon standesgemäß, selbst dann, wenn ab und zu auch kleinere Unsauberkeiten zu hören sind. Das gehört meines Erachtens dazu. Alle Songs, mit Ausnahme der etwas dezenteren und langsameren Nummer Rising Scum, haben insgesamt eines gemein, sie gehen direkt auf die Zwölf. Gesanglich versieht Athenar seine Arrangements ausnahmslos mit aggressiver Modulation und seiner ganz speziellen Art des Ausdrucks. Seine Range ist zwar maximal limitiert, jedoch käme sein Gesang mit einer Anreicherung von vielen Oktaven und epischen Melodien eben nicht so dreckig und direkt rüber, wie es diese Musik und auch die Lyrics brauchen. Insofern passt auch hier der Deckel auf den Topf.

Midnight verpassen uns zehn Songs mit einer Gesamtspielzeit von gerade mal knapp 34 Minuten und schon deshalb weiß man, wes Geistes Kind Athenar ist. Er verschwendet keine Zeit für ebenso kurze und knackige Aussagen.

Und ob Rebirth By Blasphemy nun ein Fortschritt oder vielleicht nur eine halbgare Fortsetzung des bisherigen Sounds von Midnight ist, erscheint mir zweitrangig. Das darf gerne jeder für sich selbst herausfinden. Warum? Die Songs machen Spaß und werden mich zumindest, vor allem live, erneut überzeugen können. Metal Blade Records dürfen sich demnach glücklich schätzen, Midnight neuerlich unter Vertrag genommen zu haben

Midnight – Rebirth By Blasphemy
Fazit
Hier mag ich gerne Athenar zitieren: ,,Im Sinne einer Wiedergeburt gehe ich es mit einer Scheißegal-Einstellung an und gehe auf Tour, wie es sich gehört. Diese Musik muss live gespielt werden, und wer sich ordentlich die Trommelfelle kitzeln lassen will, ist herzlich willkommen."

Treffender könnte ein Fazit wohl kaum formuliert sein.

Anspieltipps: Fucking Speed And Darkness, Rebirth By Blasphemy und Rising Scum
Peter H.
9
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