Artist: Landmvrks
Herkunft: Marseille, Frankreich
Album: The Darkest Place I’ve Ever Been
Spiellänge: 38:13 Minuten
Genre: Metalcore
Release: 25.04.2025
Label: Arising Empire
Link: https://www.landmvrks.com
Bandmitglieder:
Gesang – Florent Salfati
Gitarre – Nicolas Exposito
Gitarre – Paul Cordebard
Bassgitarre – Rudy Purkat
Schlagzeug – Kévin D‘Agostino
Tracklist:
- The Darkest Place I’ve Ever Been
- Creature
- A Line In The Dust
- Blood Red
- Sulfur
- Sombre 16
- The Great Unknown
- La Valse Du Temps
- Deep Inferno
- Requiem
- Funeral
Landmvrks letztes Album, Lost In The Waves, welches bis dato ihr wohl unumstritten vielseitigstes, Bestes war, beförderte die Band in die Ohren vieler neuer Fans und gleichzeitig in die höchste Liga des internationalen Metalcores. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an das neue, vierte Werk The Darkest Place I’ve Ever Been, das am 25.04.2025 erschien. Können Landmvrks an den Vorgänger anknüpfen und den steilen Weg ihrer Kunst weiter fortsetzen?
Der erste Song begrüßt uns sehr ruhig mit Gitarrenklängen, bevor Vocalist Florent Salfati dazu sanft einsetzt. Die Töne lösen Unbehagen aus, als befände man sich selbst an einem dunklen, angsteinflößenden Ort. Genau das soll aber auch sein, schließlich trägt der Opener denselben Titel wie das Album, The Darkest Place I’ve Ever Been, und der Name ist Programm. Kurz darauf wird der Gesang etwas verzerrt, der Schmerz in der Stimme ist spürbar, die Spannung steigt. Ein Blastbeat löst diese abrupt auf und führt mit schönem Riff direkt in die erste Strophe. „Hey Yo, Check, Check, Landmvrks 2025, from the nightmares and monsters I have seen“ tönt die erste Zeile und lässt klar verstehen: Landmvrks sind bereit, mit uns in Abgründe zu tauchen, zu teilen, durch welche Höhen und Tiefen sie gegangen sind und ihre Musik persönlicher denn je zu gestalten.
Dass dieses Versprechen kein Leeres ist, zeigen uns die Jungs aus Marseille direkt im nächsten Song Creature, der durch eine auf Französisch gerappte Strophe heraussticht. Obwohl das im ersten Moment vielleicht etwas ungewohnt klingen mag, schafft es die Band, den schmalen Grat zwischen Metal und Hip-Hop zu gehen und beides zu etwas wirklich Gutem, Neuem zu verbinden. Doubletime Metal? Für mich ein mehr als gelungenes Experiment. Hier ist aber noch lange nicht Schluss. A Line In The Dust hat eine großartige Melodie, schöne Riffs, einen Chorus, der jedem im Ohr bleiben wird und bietet zusätzlich noch ein Feature mit Mat Welsh von While She Sleeps. Ein etwas klassischerer Landmvrks-Song ist dann aber auch schon wieder genug: Blood Red ist ein über die komplette Länge laufendes Wechselspiel zwischen Französisch und Englisch, Rap und Gesang, laut und leise, sowie zwischen ruhigen Parts und dem extremen Gegenteil davon. Überladen ist der Song hierbei trotzdem nicht, vielmehr hält die Varietät die Spannung während der gesamten Zeit auf hohem Niveau aufrecht. Noch mehr traut sich das Quintett in Sombre 16, komplett auf Französisch gerappt, komplett ohne Metal, und obwohl Rap normalerweise wirklich nicht meine Musik ist, zu Florent Salfati und der Herkunftsstadt Marseille passt es. Wem es nun immer noch nicht genug neue Klänge sind, auf den warten Sulfur und The Great Unknown mit mehr oder weniger starken Nu-Metal Einflüssen. Letzterer erinnert sogar etwas an Linkin Park, sowas haben wir nun wirklich noch nicht von Landmvrks gehört. Weitere starke Kontraste, diesmal zwischen Klavier und harten Riffs, aber wieder mit einem Chorus zum Mitschreien, gibt es in La Valse Du Temps, bevor wir zum Abschluss mit Deep Inferno und Requiem noch zwei Bretter in klassischer „Auf-die-Fresse-Manier“ serviert bekommen. Hardcore-Einflüsse, Blastbeats, Breakdowns, eine enorme Bandbreite an Vocals – diese Songs werden dem Publikum im Moshpit gefallen. Abgerundet wird das Album schließlich von Funeral, einer Ballade, bestehend nur aus Klavier und Salfatis Gesang. Hier stellt er, falls er das über das ganze Album hinweg nicht schon zur Genüge getan hat, seine enorm vielseitigen stimmlichen Fähigkeiten unter Beweis. Ob wie hier ruhig und voller Gefühl, Screams, Growls oder Rap auf Französisch und Englisch – dieser Mann kann einfach alles. Zusammen mit dem ruhigen Beginn von The Darkest Place I’ve Ever Been gibt das dem Gesamtwerk einen wunderbaren Rahmen, sodass man nach dieser verrückten Reise durch alle Facetten von Landmvrks wieder am Anfang ankommt.