Artist: Ministry
Herkunft: Chicago, USA
Album: Hopiumforthemasses
Spiellänge: 42:32 Minuten
Genre: Industrial Metal
Release: 01.03.2024
Label: Nuclear Blast Records
Link: https://ministryband.com
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre, Programming, Keyboards – Al Jourgensen
Keyboards – John Bechdel
Gitarre – Sinhue Quirin
Schlagzeug – Thomas Holtgreve
Bass – Tony Campos
Gitarre – Monte Pittman
Tracklist:
- BDE
- Goddamn White Trash
- Just Stop Oil
- Aryan Embarrassment
- TV Song 1/6 Edition
- New Religion
- It’s Not Pretty
- Cult Of Suffering
- Ricky’s Hand
Psalm 69 dürfte für viele Fans bis in alle Ewigkeit unerreichbar bleiben. Seit dem Klassiker haben die Amerikaner von Ministry bereits mehr als ein Dutzend Studioalben veröffentlicht, mit ganz verschiedenen Resultaten. So stehen The Last Sucker, AmeriKKKant oder Animositisomina auf der positiven Seite, andere Platten versinken jedoch eher in der breiten Masse ihrer Veröffentlichungsflut. Einziger positiver Effekt, wirklich schwache Alben hat Al Jourgensen mit seinem stets wechselnden Line-Up nie abgeliefert. Hopiumforthemasses kombiniert erneut aktuelle gesellschaftliche US-Probleme. Ohne politische Statements kann die Industrial Metal Institution nicht und auch die Drogenproblematik, die über Nordamerika gleitet, bekommt ihren Platz. Das Artwork ist zwar schlichter als von anderen Platten, greift jedoch ganz geschickt viele musikalische Merkmale der Tracks auf. In 42 Minuten bringt Al Jourgensen neun Werke zum Tragen, die seit Freitag über Nuclear Blast Records verfügbar sind.
Als Opener fungiert BDE. Typische Ministry-Riffs, Industrial Hooks, gesprochene Lyrics und recht lockere Riffs ziehen sich durch die vier Minuten, die direkt den Finger in die eitrige amerikanische Wunde stecken. Der Refrain ist cool und legt geschickt für die zweite Nummer Goddamn White Trash auf. Vorher walzt die Nummer in gestandener Manier durch die Spielzeit. Kernig, wild und abwechslungsreich lässt BDE nichts anbrennen und im Fokus steht natürlich Mister Jourgensen. Ein dichtes Keyboard-Gewitter begleitet Goddamn White Trash, der politisch den ideologischen Fleischwolf anschmeißt. Eine der lautesten Metalbands im Business wird einfach nicht leise. Sowohl in ihrer Meinung als auch auf ihren Konzerten. Ohne Tinnitus verlässt man keine Show, nach der man verstörter als zum Beginn den Saal verlässt und sich fragt, was zur Hölle die Amis wieder geritten hat. Auf eine solche Show müssen wir aktuell noch warten, eine Tour ist bislang nur auf ihrem Heimatkontinent geplant. Zurück zu Hopiumforthemasses und der dritten Nummer Just Stop Oil. Das Trio zu Beginn entpuppt sich als Zugpferd, denn im Anschluss verflacht der Silberling leider hörbar. Hits, die es ins Set der Shows finden könnten, findet man eher am Anfang von Hopiumforthemasses. Ein Höhepunkt im Mittelteil hört auf den Namen TV Song 1/6 Edition, der den Hörer noch mal von null auf hundert katapultiert. Etwas uninspiriert wird der Hörer zum Ende mit It’s Not Pretty, Cult Of Suffering und Ricky’s Hand in die Freiheit entlassen.