Misanthropik Torment – Murder Is My Remedy

Misanthropie als Eigentherapie!

Artist: Misanthropik Torment

Herkunft: USA

Album: Murder Is My Remedy

Spiellänge: 33:40 Minuten

Genre: Death Metal, Black Metal

Release: 01.04.2021

Label: Misanthropik Records

Link: https://misanthropiktorment.bandcamp.com/music

Bandmitglieder:

Gesang – Erick Draven
Alle Instrumente – Josh Freeman

Tracklist:

  1. Purge
  2. Misanthropik Mind
  3. King Of Fools
  4. M.I.M.R.
  5. Sadistic State Of Mind
  6. Zero Fucks
  7. Benighted & Death
  8. The Victim Has Died

Internationale Bands und Einzelkämpfer scheinen in der modernen Metalwelt ja mittlerweile Hochkonjunktur zu haben – warum auch nicht, man muss ja mit der Zeit gehen. Im Zeitalter der Digitalisierung ist so einiges möglich. Den Bandnamen Misanthropik Torment habe ich noch nie gehört. Okay, die Band gibt es auch erst seit 2017, aber dafür haben die schon so einiges herausgebracht. Hinter Misanthropik Torment steckt der Einzelkämpfer Erick Draven. Man kann nicht gerade behaupten, der Bursche würde nur rumsitzen. Im Jahre 2019 brachte er dann gleich drei Alben heraus. 2020 folgten eine EP und dann wieder drei Alben. Wow. Eine Compilation und vier Singles später folgte Album Nummer sieben in 2021 und nun liegt mir Album Nummer acht vor, nachdem der Amerikaner aus Lexington, Texas, vorher noch eine EP raushaute. Kürzlich hat sich Josh Freeman von der Band There’s Only One Elvis zu Misanthropik Torment gesellt, um eine Reise in den Geist des Geistesgestörten zu unternehmen.

Purge legt mit einer Geräuschkulisse los, es erfolgt eine verzerrte Stimme. Kurzes Antrommeln und los geht die wilde Reise. Die Vocals sind tief, es wird geballert und Midtempo Death Metal geboten. Nach zwei Minuten gibt es eine Tempoverschärfung, neben den Growls erklingen schmerzverzerrte Schreie und man wechselt wieder ins Midtempo, um am Ende noch einmal den Blast rauszuholen und alles und jeden niederzumetzeln. Das Riffing ist okay, genauso wie der Song, mehr leider aber auch nicht, was auch viel am schlechten Sound liegen mag.

Auch Misanthropic Mind kommt mit einem Intro. Es weht der Wind und eine düstere Stimme erklingt. Der Song ist sehr wild und hektisch und kommt mit technischem Riffing. Es erfolgt ein groovender, drückender Part und wahrscheinlich ein melodischer Gitarrenpart, so genau kann ich es nicht raushören. Leviathan grunzt ganz geil und keift ganz gut. Dieser melodische Part wird wiederholt und dazu bewegt er sich gerade vom Drumming her in einen galoppierenden Part. Der Gesang ist sehr dominant und viel zu laut. Am Ende noch einmal ein Ballerpart und dann ist auch schon Feierabend.

King Of Fools legt auch kurz mit einem kurzen Intro los und dann gibt es die volle Attacke. Langer Scream und dann geht es in einen schon fast nach Hate Eternal klingenden Part. Das Tempo wird hier sehr schön variiert, aber sobald der grunzende Gesang einsetzt, verschwinden die Instrumente im Hintergrund. Das Ganze klingt auch ein wenig vom Sicknessfaktor nach ganz alte Kataklysm, so zu Sorcery Zeiten, nur eben schlechter produziert. Wenn man ganz, ganz genau hinhört, ist der Song eigentlich ganz geil, aber so ist es eben wirklich anstrengend. Auch das Drumming klingt sehr steril und programmiert.

Der Anfang von M.I.M.R. ist abgehackt und sehr hardcorelastig und klingt nach Dying Fetus. Später wird ein melodisches Lead hinzugefügt und der Song weiter brutal gestaltet, obwohl der Gesang teilweise deplatziert klingt, kommt das Ganze im Zusammenspiel schon irgendwie echt deftig rüber. Auch das vorhandene Solo sitzt.

Und so schlägt er sich sehr impulsiv durch acht Songs und 33 Minuten.

Thematisch geht es über die Krankheit der Menschheit und was einen Menschen dazu bringt, einen misanthropischen Geist zu haben.

Die musikalischen Einflüsse von Misanthropik Torment reichen von vielen verschiedenen Genres des Metal und Rock wie z.B. Deicide, Morbid Angel, Cannibal Corpse, Death, Possessed, Ozzy Osbourne, Marilyn Manson, Korn, Iron Maiden, Megadeth, Queensrÿche, Twisted Sister, Skid Row, Obituary, Death Angel, Mayhem, Dark Throne etc. und so einiges wird auch verbraten, aber meistens ist er im Death Metal unterwegs.

Er selber schlägt sein Album Fans von Six Feet Under, Morbid Angel oder Dying Fetus vor. Das kommt schon hin, irgendwie. Kommt gar nicht mal so übel, wenn man sich so richtig reingehört hat. Am Sound muss er aber definitiv noch arbeiten.

Misanthropik Torment – Murder Is My Remedy
Fazit
Der Texaner Draven nutzt die Misanthropie als Eigentherapie und verwendet dazu Death Metal, Black Metal und ein paar andere Zutaten. Beim Sound muss man leider Abstriche machen, aber ansonsten sind ganz gute Ansätze vorhanden.

Anspieltipps: King Of Fools und M.I.M.R.
Michael E.
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