Artist: Mnemocide
Herkunft: Schweiz
Album: Feeding The Vultures
Spiellänge: 40:00 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 15.05.2020
Label: Czar Of Crickets Productions
Link: https://mnemocide.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Matthias
Gitarre – Richy
Gitarre – Chris
Bassgitarre – Denge
Schlagzeug – Laurent
Tracklist:
- Manifest
- Crash & Burn
- To The Nameless
- In Pain
- Prologue
- Like Ghosts
- Again
- Let Me Feed You
- Dead Men Walking
- Fear Me
- Interlude
- Revolution Required
Mnemocide wurden 2017 von fünf Freaks aus der Region Basel, Schweiz gegründet. Klingt nach Neulingen, ist aber nicht so, denn sie waren alle schon vorher jahrelang aktiv. 2018 kam eine EP heraus und nun also das Debütalbum. Der Basser Denge von Total Annihilation ist auch dabei, die ja letztes Jahr ein geiles Album herausgebracht haben.
Das Manifest leitet mit einer weiblichen Stimme und bedrohlicher Hintergrundbegleitung das Geschehen ein. Erinnert mich ein wenig an Terminator. Das Gesprochene kann im Booklet nachgelesen werden.
Ab geht die Post und spätestens nach dem Opener Crash & Burn wird jedem klar, dass die Schweizer nicht gerade Freunde des gepflegten Blastbeats sind, sondern eher die groovige und allerdings auch druckvolle Variante des Death Metals lieben. Fettes Riff und Midtempodrums, kräftige und verständliche Vocals kommen aus den Boxen gekrochen. Der Refrainpart ist schon beinahe im Doom angesiedelt und kommt mit einem melodischen Lead daher. Natürlich darf auch ein ziemlich geiles Solo nicht fehlen. Klingt echt gut und die Drums schleppen sich da so runter. Wieder in den Midtempo und ab dafür. Und aus, ja, druckvoller Song.
Druckvoll, das ist das Stichwort. Wenn man das Tempo schon eher drosselt, dann muss aber Power aus den Boxen kommen und das hat Herr Brandes aus den Iguana Studios mal wieder super hinbekommen. Freunde des gepflegten Undergrounds kennen seine Arbeit, u.a. für The Spirit, Necrophagist oder Unlight.
Nach einer kurzen Einladung kommt To The Nameless mit einem messerscharfen Riff um die Ecke, welches im Midtempo vorgetragen wird. Die kräftigen und recht tiefen Vocals lassen schnell den Entschluss zu, dass es sich weiterhin um eine Death Metal Band handelt. So ist es natürlich auch, alles andere wäre Quatsch. Nach einer Minute erhöht man kurz das Tempo, indem man einen schönen Doublebasslauf mit einbaut. Ja, so gefällt mir das. Und wieder in den druckvollen Midtempopart, gepaart mit der Doublebassattacke, von einem fetten melodischen Riff unterstützt. Tempo raus, bedrohliche und langsame Stimmung erzeugen mit wiederum einem fetten Riff und wieder in den Midtempopart, der wiederum von dem Doublebass gefolgt wird. Ihr kennt das Spiel. Und am Ende lässt man es mit orientalischen Klängen ausfäden.
Im Grunde wird dieser Pfad weiter verfolgt. Bei In Pain klingen sie besonders am Anfang nach Gorefest, dieses ändert sich allerdings während des Songs. Der Song plätschert aber irgendwie so an mir vorbei.
Ein weiterer Prologue folgt mit einer flüsternden Sprachsequenz.
Like Ghosts fängt schön druckvoll und bangfreundlich an und klingt sehr geil. Für mich sind sie schon fast am stärksten, wenn die Doublebass den Druck erzeugt. Darüber läuft meistens ein richtig geiles Riff und erzeugt somit ein großes Aggressionslevel. Hier wird die Liebe zu Bolt Thrower zum ersten Mal so richtig deutlich. Eine Band, die man immer nennen muss. Mittendrin wird ein Slayerriff mit hackenden Drumparts bearbeitet und dann mit einem Solo versehen. Geiles Brett, schockt.
Again ist gleich zu Beginn eine Hommage an Bolt Thrower. Schönes Riffing, kommt aber natürlich nie an das Original heran. Hier und da schimmern dann noch Grave durch.
Am Ende folgt noch ein Interlude, welches dann das Ende in Form von Revolution Required einleitet. Gut durchdachtes Konzept. Auch hier herrscht natürlich der Groove und klingt nach Jan Chris de Koeyer und Gorefest und kommt mit einem geilen Refrainpart um die Ecke.