Mors Principium Est – Darkness Invisible

Darkness Invisible is more than an album. It’s a reckoning. A return. And a warning: the fire still burns

Artist: Mors Principium Est

Herkunft: Pori, Finnland

Album: Darkness Invisible

Genre: Death Metal, Melodic Death Metal

Spiellänge: 49:46 Minuten

Release: 26.09.2025

Label: Perception (Reigning Phoenix Music)

Link: https://www.facebook.com/MPEofficial

Bandmitglieder:

Gesang – Ville Viljanen
Lead Gitarre – Jori Haukio
Rhythmus Gitarre – Jarkko Kokko
Bass Gitarre – Teemu Heinola
Schlagzeug – Marko Tommila

 Tracklist:

1. Of Death
2. Venator
3. Monuments
4. Tenebrae Latebra
5. Summoning the Dark
6. Beyond the Horizon
7. The Rivers of Avernus
8. In Sleep There Is Peace
9. An Aria of the Damned
10. All Life Is Evil

Das neunte Studioalbum Darkness Invisible von Mors Principium Est markiert einen weiteren Meilenstein in der mittlerweile über 25-jährigen Karriere einer Band, die seit ihrer Gründung 1999 im finnischen Pori eine der wichtigsten Konstanten des Melodic Death Metal darstellt. Der lateinische Name bedeutet übersetzt „Der Tod ist [erst] der Anfang“, und treffender könnte man auch ihre musikalische Entwicklung beschreiben: Immer wieder haben Mors Principium Est inmitten von Besetzungswechseln, Labeländerungen und den stetigen Schwankungen in der Metal-Szene gezeigt, dass sie unbeirrt ihren Weg gehen. 2025 sind sie stärker denn je zurück und beweisen mit dem Album Darkness Invisible, dass sie nicht nur abgehalfterte Überlebende, sondern weiterhin auch prägende Gestalter der Szene sind.

Das Album erscheint über Perception, ein junges Label unter dem Dach der Reigning-Phoenix-Music-Familie, und ist gleichzeitig auch die erste Veröffentlichung von Mors Principium Est in dieser Kooperation. Für die Band bedeutet das eine neue Phase der Zusammenarbeit, die ganz offensichtlich beflügelnd wirkt, denn selten klang ein Album der Finnen so klar, wuchtig und zugleich detailverliebt. Aufgenommen wurde Darkness Invisible im Ansa Studio in Ulvila, Finnland. Für den Mix und das Mastering griff die Band auf Jens Bogren und Tony Lindgren zurück, die in den Fascination Street Studios in Örebro, Schweden, einmal mehr und wiederholt bewiesen haben, warum sie zu den gefragtesten Produzenten im Metal gehören. Das Ergebnis ist ein Sound, der gleichzeitig kompromisslos modern, dennoch verwurzelt und absolut authentisch wirkt: Die Gitarren sind aufgeräumt und druckvoll, die Drums präzise, aber nie steril, und Ville Viljanens unverkennbarer Gesang klingt wie ein zorniges und doch tief emotionales Leitmotiv.

Visuell wird die Musik durch ein Artwork von Álvaro Valverde Fernández ergänzt, das die düstere und existenzielle Stimmung des Albums perfekt einfängt. Surreale, gebrochene Formen, ein Spiel aus Dunkelheit und verzerrten Realitäten, spiegeln den lyrischen Kern wider: Isolation, psychologischer Druck und das unsichtbare Gewicht der eigenen Schatten.

Musikalisch gelingt der Band die vielleicht stärkste Balance ihrer Karriere zwischen kompromissloser Aggression und erhabener Melodik. Bereits der Opener Monuments wirkt entfesselt, fast wie ein Feuerwerk aus rasenden Riffs und orchestraler Erhabenheit, das unmittelbar klarstellt: Hier wird nichts dem Zufall überlassen und es werden keine Gefangenen gemacht. Der Song wirkt wie ein Manifest und vereint alles, was Mors Principium Est seit jeher auszeichnet – ein perfekter Start. Mit Summoning the Dark folgt einer der atmosphärisch dichtesten Titel der Platte, in dem elektronische Nuancen und fast cineastische Arrangements eine bedrückende Spannung aufbauen, die sich dann auch in brutalen Ausbrüchen entlädt. Aria Of The Damned führt dieses Spannungsfeld auf die Spitze: Melancholische Lead-Gitarren verweben sich mit wuchtigen Drums zu einer hymnischen Wucht. Auch die übrigen Stücke wie The Void Within, Crown Of Ashes oder der finale Titeltrack Darkness Invisible zeigen, dass die Band nicht in bloße Wiederholungen verfällt, sondern ihren Sound durch dynamische Brüche, orchestrale Elemente und atmosphärische Zwischenspiele kontinuierlich erweitert.

Lyrisch setzen sich die Songs auf Darkness Invisible mit Themen auseinander, die tief in der menschlichen Psyche verwurzelt sind. Es geht um Vergänglichkeit, innere Kämpfe, Unsichtbarkeit von Schmerz und den Verfall der eigenen Identität. Anders als viele Bands, die sich lediglich an dunkler Symbolik bedienen, gelingt es Mors Principium Est, eine echte emotionale Wucht zu erzeugen, die mehr ist als bloße Kulisse.

Auch in der Form der Veröffentlichung beweist die Band Nähe zu ihren Fans. Darkness Invisible erscheint als Digipak-CD mit einem exklusiven Bonustrack (Makso Mitä Makso), in verschiedenen limitierten Vinyl-Ausgaben, die vor allem Sammler ansprechen werden, sowie digital auf allen gängigen Plattformen. Damit bedienen Mors Principium Est sowohl die traditionelle Metal-Community, die physische Releases schätzt, als auch können sie damit eine modernere Fanschar erreichen.

Insgesamt ist Darkness Invisible ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass Mors Principium Est auch 2025 zur Speerspitze des Melodic Death Metal gehören. Die Band schafft es, sowohl ihre eigene Geschichte zu würdigen als auch mutig neue Pfade zu betreten. Besonders bemerkenswert ist, dass die Songs trotz technischer Brillanz und dichter Arrangements eine ungeheure Eingängigkeit besitzen, die im Gedächtnis bleibt und immer wieder zurück zum Album zieht. Dies verleiht dem Werk eine nachhaltige Wirkung, die weit über den ersten Eindruck hinausgeht.

Mors Principium Est – Darkness Invisible
Fazit
Mors Principium Est beweisen 2025 mit dem Album Darkness Invisible, dass sie nach über 25 Jahren noch immer an der Speerspitze des Melodic Death Metal stehen. Die Band ist weder museal noch repetitiv – stattdessen liefern sie ein Album, das Tradition und Moderne perfekt verbindet. Die eingängige Nachhaltigkeit der Songs, die inspirierende Wirkung der Melodien und die handwerkliche Perfektion in Produktion und Arrangement machen dieses Album zu einem Pflichtkauf.

Anspieltipps: Monuments, Summoning The Dark und An Aria Of The Damned
Dave S.
9.3
Leserbewertung5 Bewertungen
9.8
9.3
Punkte