Necrotted – Worldwide Warfare

“Auf die Fresse, fertig, los!“

Artist: Necrotted

Herkunft: Abtsgmünd, Deutschland

Album: Worldwide Warfare

Spiellänge: 36:40 Minuten

Genre: Death Metal, Brutal Death Metal, Technical Death Metal

Release: 27.10.2017

Label: Rising Nemesis Records

Link: https://www.facebook.com/pg/NECROTTED/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang – Fabian Fink
Gesang – Pavlos Chatzistavridis
Gitarre – Philipp Fink
Bassgitarre – Koray Saglam
Gitarre – Johannes Wolf
Schlagzeug – Markus Braun

Tracklist:

  1. Worldwide
  2. No War But Class War
  3. Hunt Down The Crown
  4. Vile Vermin
  5. The Lost Ones
  6. My Foray, Your Decay
  7. Unity Front
  8. Our Dominion
  9. Babylon
  10. Forlorn Planet

Das letzte Album Utopia 2.0 der Süddeutschen Formation Necrotted konnte im Gedächtnis bleiben. Nach drei Jahren Pause dürfen alle Anhänger des gepflegten Todesblei den Nachfolger Worldwide Warfare begrüßen, der am 27.10.2017 erhältlich sein wird. Die zehn Stücke führen den Käufer innerhalb von etwas mehr als 35 Minuten durch alle Untiefen des Brutal Death Metal bzw. Technical Death Metal. Im Genre Kettenhemd nicht gefangen, drücken die sechs Bengel zusätzlich nur zu gerne derbe Riffs heraus und lassen krachende Breaks fliegen.

Warum mit einem Intro langsam durchstarten, wenn man mit Worldwide gleich für klare Verhältnisse sorgen kann? Links und rechts einen guten Hieb in die Fresse und ab dafür. Necrotted einmal losgelassen fängt sie auf Worldwide Warfare wirklich keiner mehr ein. Das machen nach dem Opener No War But Class War sowie Hunt Down The Crown direkt klar. Ersterer dringt in fette Heaven Shall Burn Regionen vor. Die Break-Lawine losgetreten, gibt es neben den Melodiespitzen nur noch Haue. Klirrende Äxte von Philipp Fink und Johannes Wolf lassen keinen Platz zum Ausruhen, der Kopf fängt unweigerlich an kreisende Bewegungen zu vollziehen. Ebenfalls sehr stark inszeniert wie auch in Szene gesetzt: die beiden Sänger Fabian Fink und Pavlos Chatzistavridis. Das Stück Butter auf dem Brot gönnen sie sich gegenseitig zwar nicht, aber im Duett kommt dadurch nur noch mehr Hass ins Spiel. Gut gewürzt ziehen Titel wie Vile Vermin oder Unity Front auf. Roh, ungeschliffen, keinesfalls verschönert brauchen Necrotted keine langweiligen Floskeln – sie zocken dem Konsumenten unbarmherzig die Wahrheit ins Gesicht. Wer, wie meine Person, Utopia 2.0 schon verdammt cool fand, geht in Worldwide Warfare erst richtig auf. Aufhören soll man bekanntlich, wenn es am schönsten ist. Das haben die sechs Künstler eindeutig verstanden. Als die nächsten Highlights mit Babylon und Forlorn Planet aus den Boxen dringen, hat man die letzte Spur der Platte schon erreicht. Schade, das Verlangen nach zwei/drei weiteren Hymnen auf dem Niveau kann nicht gestillt werden. So bleiben zehn Brechstangen, die allesamt zum Millionen-Coup taugen.

Fazit: Wenn die Double Bass prasselt, Fabian und Pavlos um die Wette keifen und die Gitarren klirrend durch die Sequenzen fliegen, ist man in Worldwide Warfare von Necrotted angekommen. Wo die Kompositionen von Utopia 2.0 noch kleine Lücken gelassen haben, herrscht 2017 nur noch das blanke Entsetzten in Form von absolut tödlichen Walzen. Ganz positiv gesprochen, die sechs Recken zerlegen ihr viertes Oper nach allen Regeln der Kunst. Da können sich ganz andere Kapellen mal eine Scheibe von abschneiden, die immer noch von dem zehren was sie mal vor Jahrzehnten geschaffen haben. Necrotted hingegen leben jetzt und hier mit Worldwide Warfare. Hört rein und lasst euch zerdrücken.

Anspieltipps: Worldwide, Vile Vermin und Forlorn Planet
Rene W.
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