Nocturnal Breed – Breed We Only Came For The Violence

In Oslo brennen die Kirchen wieder

Artist: Nocturnal Breed

Herkunft: Oslo, Norwegen

Album: Breed We Only Came For The Violence

Spiellänge: 49:07 Minuten

Genre: Thrash Metal, Black Metal, Thrash Black Metal

Release: 28.06.2019

Label: Folter Records

Link: https://www.facebook.com/pg/Thrashiac777NocturnalBreed/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang, Bass – S. A. Destroyer
Gitarre – V. Fineideath
Gitarre – Axeman I. Maztor
Schlagzeug, Gesang – Tex Terror

Tracklist:

  1. Iron Winter (Intro)
  2. Choke On Blood
  3. Nekrohagel
  4. We Only Came For The Violence
  5. Frozen To The Cross
  6. Desecrator
  7. Cannibalized By Fear (Intro)
  8. Sharks Of The Wehrmacht
  9. Limbs Of Gehenna
  10. War-Metal Engine
  11. Can’t Hold Back The Night
  12. Bless The Whore
  13. A Million Miles Of Trench

Attacke! Nocturnal Breed blasen zum Kalten Krieg. Damit ist nicht die Auseinandersetzung der USA mit Russland vor ein paar Jahrzehnten gemeint, sondern Breed We Only Came For The Violence, das neueste Geschoss der Norweger, welches nicht weniger feindselig um die Ecke kommt. In gut fünfzig Minuten schrauben die vier Männer aus Oslo an einem aggressiven Sound, der je nach körperlicher Verfassung nach wenigen Minuten zum Tod führen kann. Der Achtziger Thrash Metal küsst den Black Metal der ersten Stunde und schmiedet dadurch einen kultigen Klang, der an die Zeit der brennenden Kirchen in Skandinavien erinnert. Dieses Wochenende werden sie das sechste Album zudem auf dem Under The Black Sun gebührend feiern. Jeder, der die Möglichkeit hat, sollte diese auch nutzen. Mit der Demo Raping The Angels fing 1996 alles an, nur 23 Jahre später zieht S. A. Destroyer ein tonnenschweres Schlachtschiff durch Europa, das auf allen extremen Festivals gern gesehen ist. Unter Folter Records soll es wieder rappeln und nach Möglichkeiten noch deftiger als auf der letzten Scheibe Napalm Nights, die auch schon fünf Jahre alt ist.

Passender kann man ein Intro nicht benennen: Iron Winter (Intro) bringt den Winter schneller zurück, als gedacht. Kalt aber nicht zu frostig, leben die dreizehn Stücke von einem rasanten Thrash Ritt, der mit Wut zuschlägt. Kreischend leicht an Speed Metal der Achtziger angelehnt, blitzen selbst Heavy Noten aus der dunklen Tinktur. Einmal losgelassen, kommt man nur schwer hinterher. Nekrohagel prescht voran und hat die Äxte im Anschlag, im Gleichschritt folgt der Titeltrack. Was zusätzlich gefällt: dass Nocturnal Breed nicht die Standardschiene fahren. Satanisch, bestialisch und ohne Hürden macht das Quintett seinen eigenen Sound. Kann S. A. Destroyer das Niveau weiter halten? Bei Frozen To The Cross zeigt die Formkurve jedenfalls noch nicht nach unten. Stampfend mit einem Sprung zu noch prägnanteren Gitarrenmoves von V. Fineideath und Axeman I. Maztor wildert der Frontmann auch in den Lyrics tiefer im Black Metal Lager seiner diversen Landsleute. Heißer Scheiß ist hier nicht übertrieben – Desecrator lässt die Köpfe kreisen. Feine Black ’n‘ Roll piekes stehen Nocturnal Breed ebenfalls zu gut zu Gesicht. Da kommt Freude auf! Denn die vier Musiker ziehen ihren abwechslungsreichen hochwertigen Streifzug bis in den letzten Song durch. Höhepunkte bilden noch Titel wie Sharks Of The Wehrmacht, der nach einem Zwischenintro losgroovt, oder War-Metal Engine, der den nordeuropäischen Winter als Manifest für seine Kunst missbraucht. Klasse Scheibe mit diversen gelungenen Einlagen.

Nocturnal Breed – Breed We Only Came For The Violence
Fazit
Ob es das beste Album ist oder nicht, steht hier nicht zur Debatte. Meiner Meinung nach klopft es jedenfalls mehr als deutlich an der Spitze an und lässt auch bei der Konkurrenz nachdenkliche Falten zurück. Old School in allen Facetten, werden Genres nicht nur verbunden, sondern verschweißt. S. A. Destroyer drückt dem Ganzen noch seinen eigenen Stempel auf und punktet durch seine flexiblen wie markanten Vocals. Unverblümt, schroff und mit offenem Visier gibt es hier eine Menge Leichen zu beseitigen. Bei mir wird Breed We Only Came For The Violence definitiv öfter laufen.

Anspieltipps: Nekrohagel, We Only Came For The Violence und War-Metal Engine
René W.
8.5
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