Quelle: Northerion

Northerion – Sky Above // Sea Below

Rückblick auf ein Newcomer Album aus dem letzten Winter

Artist: Northerion

Herkunft: Aurich, Deutschland

Album: Sky Above // Sea Below

Spiellänge: 46:08 Minuten

Genre: Heavy Metal

Release: 09.11.2019

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/northerionofficial

Bandmitglieder:

Gesang – Tim Gröger
Gitarre – Jörg Saathoff
Gitarre – Pascal Meinen
Bassgitarre – Harald Gerdes
Schlagzeug – Nikolai Neumayer

Tracklist:

  1. Intro
  2. To The Raging Tides
  3. Warriors
  4. The Valkyries’ Wings
  5. Under A Blazing Sky
  6. The Omen Of Fire
  7. Now That The Night Falls
  8. Last Alliance
  9. When The Blade For Us Will Fall
  10. She, The Ocean

Meine ostfriesischen Landsleute von Northerion haben im letzten Winter ein neues Album herausgebracht, welches wir heute noch mal in die Anlage legen wollen. Als Sky Above // Sea Below veröffentlicht wurde, gab es noch kein Corona und die norddeutsche Band konnte noch ganz ungezwungen musizieren, das sollte sich schlagartig ändern. Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr ist der Proberaum, den der öffentliche Träger zur Verfügung stellt, gesperrt und lässt die Musiker in ihrem Schaffen auf dem Trockenen sitzen. Das Artwork aus dem November 2019 zeigt noch einen kleinen Sturm, der über die Küste hinwegfliegt, schließlich ist erst richtig Wind, wenn das Schaf keine Locken mehr hat.

In zehn Stücken bringen die fünf Musiker einen Mix aus Heavy Metal und weiteren Subgenres des Metals zusammen, um für Abwechslung zu sorgen. Die Dreiviertelstunde Spielzeit führt durch englische Lyrics, die durch ein plattdeutsches Intro vom Stapel gelassen werden. Im Anschluss folgt der erste Titel der Eigenproduktion mit dem Namen To The Raging Tides. Dieser Titel greift in Warriors und offenbart wunderbar die Stärken und Schwächen der Formation. Tim Gröger drängt mit seinen Vocals in Refrainfolgen, die immer wichtig sind. Wie mein guter Kumpel sagt: „jeder guter Heavy Metal Song braucht einen prägnanten Refrain“ und damit liegt er weiß Gott nicht falsch. Dieses Rezept haben Northerion in ihr Sortiment mit aufgenommen, nur möchte es nicht wie gewünscht zünden. Ob die Hefe nicht warm genug gelagert wurde, kann ich nun nicht beurteilen, was jedoch auf der Hand liegt, ist die Tatsache, dass nicht nur die Lyrics sehr austauschbar sind. Das Auricher Quartett scheut jede Reibung und möchte aalglatt durch die Session laufen. Neben der Heavy Metal Handschrift dominieren Thrash Hooks und bissige, gegrowlte Passagen, die zwar Breite suggerieren, auf der anderen Seite immer am gleichen Punkt wieder zusammenlaufen. Bringen wir das auf einen Nenner, steht da eine absolut motivierte junge Band vor uns, die noch nicht so recht weiß, wo sie ihren persönlichen Stempel auflegen will und kann. Das größte Fragezeichen liefert da noch Tim Gröger, der nicht Fisch noch Fleisch werden möchte. Auf einer Seite fein poliert, bleibt die Komfortzone sein Zuhause, auf der anderen möchte er schon gerne mal die Sau rauslassen. Technisch machen die vier Kollegen viele Schritte und bringen einzelne Stimmungen auf den Punkt, die nur besser hervorgehoben werden müssen. Viel läuft immer wieder auf Tim hinaus, der einfach in der Kombination liefern muss und gerne an seine Grenzen kommt. So wie Northerion agieren, legen sie den Druck ganz schön in Herrn Grögers Verantwortungsbereich. Anstatt ihn zu entlasten, setzen sie ihn immer wieder ins Rampenlicht. Licht und Schatten gehen somit Hand in Hand durch Sky Above // Sea Below. Am positivsten bleibt da noch Under A Blazing Sky im Kopf. Potenzial haben die fünf Ostfriesen, nur fehlt das immer zwingende Salz in der Suppe, zu einfach läuft die Zeit, ohne die ganz großen Kracher zu servieren.

Northerion – Sky Above // Sea Below
Fazit
Für eine regionale Newcomer Band reicht eine Leistung wie von Sky Above // Sea Below völlig aus, um mit Kumpels und einer kleiner Fanbase zu feiern. Möchte man aus diesem Strudel ausbrechen, müssen Northerion, ob sie es wollen oder nicht, noch eine gute Schippe drauflegen, dafür ist die gerade startende Konkurrenz zu stark. 

Anspieltipps: To The Raging Tides und Under A Blazing Sky
René W.
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