Northern Light – Into The Dark (EP)

Schön abwechslungsreich

Artist: Northern Light

Herkunft: Düsseldorf, Deutschland

Album: Into The Dark (EP)

Spiellänge: 22:42 Minuten

Genre: Metalcore, Melodic Hardcore, Alternative Metal

Release: 21.05.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/Northern.Light2019/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Pascal Gose
Gitarre und Clean Vocals – Alexander Adelmeyer
Gitarre und Backgroundgesang – Johannes Esser
Schlagzeug – Jonas Grupe

Tracklist:

  1. Northern Light
  2. Self Destruction
  3. The Blind One
  4. Out Of My Mind
  5. Vicious Circle

Die Jungs von Northern Light haben ihr Gründungsdatum gleich mal in die Facebook-Adresse eingebaut, so wissen sie zumindest immer, wann ein Jubiläum ansteht. Jetzt steht aber erst mal kein Jubiläum, sondern das Release der EP Into The Dark an. Zu den ersten drei Songs wurden auch in der entsprechenden Reihenfolge vorab Singles veröffentlicht, wobei der Track Northern Light schon im August letzten Jahres erschien. Aus dem Song-Trio haben Northern Light jetzt also ein Quintett gemacht und haben sich auch von den widrigen Umständen, die ihnen das nun schon so lange grassierende Virus bereitet hat, nicht unterkriegen lassen. Allein vor diesem Durchhaltewillen ziehe ich ja schon meinen Hut.

Für mich ebenfalls bemerkenswert ist, dass auf Northern Light nicht ein Song wie der andere klingt. Northern Light sind musikalisch ziemlich breit aufgestellt. Sie spielen sehr gern mit Rhythmus- und Tempowechseln, und neben den unterschiedlichen Gesangsparts aus Shouts und Clean Vocals dürfen sich die (gleichen) Bandmitglieder auch mit ihren Saiteninstrumenten austoben. Das hört man schon beim Opener Northern Light. Dem haben die Jungs gleich mal fünf Minuten gegeben, und nutzen diese Zeit, um allen, die sich gerade in einer schwierigen Situation befinden, zuzurufen „nicht aufgeben, lass dich nicht unterkriegen, du schaffst das“. Sehr cool finde ich die Tempoverschärfung im Pre-Chorus, das wirkt fast wie ein Energieschub. So was wie einen Breakdown liefern die Jungs dann genauso wie eine ruhige Bridge mit einem schönen Gitarrensolo.

Nach dem überwiegend im Midtempo gehaltenen Northern Light legen die Jungs mit Self Destruction dann ordentlich Tempo vor. Das passt auch irgendwie zum Thema des Songs, denn leider sind wir ja auch ziemlich schnell dabei, unsere Lebensgrundlage, nämlich unseren Planeten Erde, zu zerstören und wenn wir nicht noch die Kurve kriegen, letztendlich auch uns selbst. Hier hängt sich dann auch mal eine der Gitarren an die Rhythmusfraktion aus Bass und Drums an und sorgt mit diesem Gleichklang für einen Solo-Moshpit meinerseits. Beim folgenden The Blind One bewegen sich die Jungs dann auch mal weg vom Core und wandeln eher auf Alternative Metal-Füßen. Die Clean Vocals kriegen einen wesentlich größeren Anteil, Shouts und Growls gibt’s eigentlich nur im Chorus. Da sind sie dann aber richtig, richtig geil. Sehr geil ist auch das Gitarrensolo, dem Drums und Bass noch den richtigen Vortrieb geben.

Beim Intro von Out Of My Mind könnte man denken, dass die Alternative Metal-Schiene weiter befahren werden soll, aber jetzt haben Northern Light doch mal wieder Bock auf ein ganz klein wenig Core. So geht’s dann zweigleisig weiter, wobei der Mix, auch mit den unzähligen Tempowechseln, für mich nicht wirklich funktioniert. Sehr gut funktioniert er dann aber wieder beim letzten Song Vicious Circle, der sich gleich beim ersten Hören zu meinem Favoriten entwickelt hat. Wieder mal ein saugeiles Intro – Intros können die Jungs wirklich –, sehr coole Riffs und ein letztes kleines Solo. Hammermäßige Growls in den Uptempo-Strophen und dann ein krasser Wechsel zum deutlich langsameren Chorus, der wieder mit Clean Vocals aufwartet.

Northern Light – Into The Dark (EP)
Fazit
Bei mir sind zugegebenermaßen mit der Dauer der Pandemie auch einige Sachen liegen geblieben oder haben zumindest länger gedauert. Umso mehr bewundere ich Menschen, die, so wie die Jungs von Northern Light, nicht aufgeben, die Zähne zusammenbeißen und weitermachen. Sie könnten unter normalen Umständen schon stolz auf das Ergebnis sein, in diesen Zeiten aber definitiv noch viel mehr. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr drauf, sie mit diesen Songs dann auch mal wieder live zu erleben.

Anspieltipps: Self Destruction, The Blind One und Vicious Circle
Heike L.
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