One Vision Of Queen feat. Marc Martel am 11.02.2020 in der Sick-Arena in Freiburg

Eine Hommage an eine der größten Stimmen der Rock-Geschichte

Event: The World`s Most Spectacular Queen Tribute Show-Europa Tour 2020

Band: One Vision Of Queen feat. Marc Martel

Ort: Sick-Arena (Messe), Neuer Messplatz 1, 79108 Freiburg im Breisgau

Datum: 11.02.2020

Kosten: 40,00 – 80,00 € AK

Genre: Rock

Veranstalter: Vaddi Concerts GmbH https://www.vaddi-concerts.de und Semmel-Concerts https://www.semmel.de

Link: https://www.facebook.com/events/336736907197578/

Setlist:
01. Intro
02. Tie Your Mother Down
03. Don`t Stop Me Now
04. You`re My Best Friend
05. Killer Queen
06. Hammer To Fall
07. Under Pressure
08. Play The Game
09. I Want To Break Free
10. Fat Bottomed Girls
11. Save Me
12. Ave Maria
13. Bohemian Rhapsody
14. One Vision
15. I Want It All
16. Crazy Little Thing Called Love
17. Another One Bites The Dust
18. Guitar Solo
19. Love Of My Life
20. Radio Ga Ga
21. Somebody To Love
22. We Will Rock You (Zugabe)
23. We Are The Champions (Zugabe)
24. Who Wants To Live Forever (Zugabe)


Kaum ein Sänger hat die britische Musikgeschichte so sehr geprägt, wie der am 5. September 1946 in Sansibar geborene Queen Frontmann Farrokh Bulsari alias Freddie Mercury zu seinen Lebzeiten. Queen gründeten sich 1970 aus der Band Smile heraus und blieben in der Frühbesetzung mit Freddie Mercury (Vocals, Piano), Brian May (Guitar, Vocals), Roger Taylor (Drums, Vocals) und John Deacon (Bass) mehr als zwei Jahrzehnte lang unverändert. Queen waren kontinuierlich international erfolgreich und sämtliche, nach ihrem Durchbruch im Jahr 1974 veröffentlichten Studioalben erreichten Platz eins der Charts. Mit über 200 Millionen verkaufter Alben gehören sie bis heute zu den weltweit kommerziell erfolgreichsten Bands überhaupt. Zu den bekanntesten und erfolgreichsten Songs gehören We Are The Champions, We Will Rock You, Another One Bites The Dust, Bohemian Rhapsody und Radio GaGa, die bis heute von allen Radiostationen weltweit gespielt werden. Ohne die einzigartige Stimme von Aushängeschild Freddie Mercury wäre aber all das nicht möglich gewesen. Von Natur aus ein Bariton, konnte er die verschiedenen Register seiner Stimme in vielfältiger Weise abschattieren und die Songs der Band mit großer stilistischer Vielfalt bereichern. Queen spielten in 16 Jahren mehr als 700 Konzerte, spielten jedoch die letzte gemeinsame ausgedehnte Tour im Jahr 1986. Nach schwerer, langjähriger Krankheit verstarb Freddie Mercury am 24. November 1991 an AIDS. Die Band Queen wurde nach Mercurys Tod nie offiziell aufgelöst und so spielten May und Taylor nach der Jahrtausendwende zuerst mit Paul Rodgers zusammen, später dann mit Adam Lambert, doch nie wieder wurde es wie mit der Kultfigur Mercury.

Seit Mercurys Tod wird ihm und seinem künstlerischen Schaffen immer wieder Tribut gezollt – sowohl die verbleibenden Originalmusiker als auch diverse Cover- und Tributebands nehmen sich seither des unglaublichen Repertoires an. Eines war jedoch lange klar: Eine Stimme wie die Freddie Mercurys wird es nie wieder geben. Daher staunte die Welt nicht schlecht, als vor etwa acht Jahren ein kanadischer Musiker namens Marc Martel auf den Plan trat und sein Musikvideo zu Bohemian Rhapsody, mit dem er sich für die von Brian May und Roger Taylor konzipierte Queen-Show Queen Extravaganza als Sänger bewarb, im Netz die Runde machte. Wer das Video einmal gesehen hat, der weiß, warum May und Taylor keine Sekunde zögerten, ihn zu verpflichten. Seitdem gilt Martel, der bis dahin mit der kanadischen Band Downhere unterwegs war, als die stimmliche Reinkarnation Freddie Mercurys und versetzt Publikum und Medien gleichermaßen in Staunen. Seine Videos wurden seitdem über 125 Millionen mal auf YouTube geklickt, alleine Bohemian Rhapsody erhielt über 24 Millionen Klicks. Martel legte danach in den USA und Kanada eine beispiellose Karriere hin, insbesondere als Stimme von Freddie Mercury.

Heute kommt nun Marc Martel zusammen mit One Vision Of Queen erstmals nach Freiburg und ich kann mich von der Stimmgewalt des Wunderknaben überzeugen. Eigentlich sollte ich heute im Bett bleiben, denn ich bin krank und pfeife aus dem letzten Loch, doch da sich die Gelegenheit bestimmt nicht so schnell wieder ergibt …, Augen zu und durch. Als ich um kurz vor 19:00 Uhr an der Messehalle vorfahre, ist noch nicht allzu viel los, nur eine Handvoll Autos stehen auf dem Parkplatz und vielleicht 80-100 Personen haben sich vor dem Eingang versammelt. Das ändert sich jedoch schnell, nachdem pünktlich um 19:00 Uhr die Türen geöffnet werden. Gut 20 Minuten müssen wir uns noch im Flurbereich der Messehallen aufhalten, bis dann die Türen zur Sick-Arena geöffnet werden, was sich aber an Merchstand und Theke völlig problemlos überbrücken lässt. Positiv schon mal, das Bier gibt es heute im Glas und nicht im Plastikbecher, allerdings dürfen die Getränke nicht mit in die heute komplett bestuhlte Halle. Da One Vision Of Queen ohne Support spielen, wird es sicherlich wieder zwei Sets geben, mit einer Pause mittendrin.

Ziemlich pünktlich um 20:00 Uhr verdunkelt sich dann die fast ausverkaufte Halle, nur ein paar vereinzelte Stühle sind frei geblieben. Nach einem kurzen Intro betreten die Musiker die Bühne und werden gleich mit Applaus empfangen. Als Letzter kommt der gebürtige Kanadier Marc Martel, ganz in schwarz, nicht annähernd so schillernd wie Freddie Mercury zu Lebzeiten, in Jeans, David Bowie T-Shirt und Lederjacke. Mit Tie Your Mother Down, Don`t Stop Me Now und You`re My Best Friend gelingt der Einstieg in den Abend und obwohl ich bis jetzt noch mit fotografieren beschäftigt bin, muss ich schon jetzt zugeben, der Mann kommt verdammt nah an den ehemaligen Queen Frontmann heran. Die Band klingt wie Queen und Martel, nun gut, der Mann aus Nashville sieht nicht aus wie Freddie, aber seine Stimme und sein Körpereinsatz überzeugen voll und ganz. Auch nimmt Martel ein erstes Mal am Flügel Platz und zeigt, dass er sich nicht ausschließlich auf das Singen versteht. Das Publikum, das heute weitestgehend bei Ü40 und darüber hinaus angesiedelt ist, ist begeistert und so erntet jeder Song den verdienten Applaus. Nicht wenige werden hier einfach die Augen schließen und mit der Musik von Queen in Erinnerungen der eigenen Jugend schwelgen und in längst vergessene Zeiten abtauchen. Andere wiederum würden nun sicherlich am liebsten Party machen und vor der Bühne tanzen, was aber leider durch die Bestuhlung ausgebremst wird. Auch ich muss mich nun zu meinem Platz rechts der Bühne begeben, doch selbst von hier habe ich einen guten Blickwinkel. Auf der Bühne wird nun Killer Queen angestimmt, welches vom Publikum begeistert aufgenommen wird, denn schon die ersten Textzeilen werden aus vielen Kehlen lauthals mitgesungen. Es sind vor allem die kleinen Gesten und Bewegungen, die diesen Auftritt perfekt machen, so streckt das Freddie Double zur Textzeile „Wanna try?“ einladend den Arm nach vorn in Richtung Publikum und am Ende der Nummer wird die Faust hochgereckt und er steht wie eine Statue am Bühnenrand. Der Kanadier erzählt im Laufe des Konzertes, dass er Queen vor ein paar Jahren, abgesehen von zwei bis drei Songs, eigentlich gar nicht kannte, kaum mit der Band in Kontakt gekommen ist. Sollte das tatsächlich so stimmen, so hat er in den letzten Jahren seine Hausaufgaben nahezu perfekt gemacht und den gebürtigen Sansibaren gut studiert, denn bei all diesen Posen muss man zwangsläufig an Freddie Mercury denken.

Auch beim anschließenden Hammer To Fall überzeugt wieder nicht nur die grandiose Stimme, sondern auch die Gestik und Körpersprache, denn zu den hart intonierten Gitarrenakkorden saust sein Arm immer wieder von oben herab wie ein Hammer und der Mann explodiert förmlich auf der Bühne. Auch das Zusammenspiel mit Gitarrist Boris Pelekh, alias Brian May, funktioniert perfekt. Im Gegensatz zu Bassist Mike Cohen, alias John Deacon, auf der linken Bühnenseite, ist Pelekh ziemlich agil unterwegs, läuft wild über die Bühne, post am Bühnenrand und zieht Grimassen beim Gitarrespiel. Doch auch auf Cohen ist dann der Scheinwerferspot gerichtet, als dieser den bestens bekannten Basslauf aus Under Pressure anstimmt. Nun ist dann auch klar, warum Martel hier heute im David Bowie Shirt angetreten ist, denn gemeinsam machten Queen und Bowie die Nummer Anfang der 80er Jahre zum Hit. Den Gesangspart von Bowie übernimmt heute Keyboarder Brandon Ethridge, was jedoch leider ein wenig untergeht, da das Interesse des Publikums wohl weitestgehend auf die Bühnenperformance von Martel gerichtet ist, der ganz ähnlich wie Freddie Mercury auf der Bühne überpräsent ist. Fast alles, was Queen angefasst haben, wurde international erfolgreich und so können auch One Vision Of Queen aus den Vollen schöpfen. Es folgt ein legendärer Hit auf den anderen, auf Play The Game folgt I Want To Break Free, Fat Bottomed Girls und Save Me. Zwischendurch erzählt der 43-Jährige, wie all das zustande gekommen ist und das es für ihn ein wahrgewordener Traum ist, Teil dieser Show zu sein. Nach einer mehrminütigen Rede, die im Fluss eher etwas störend ist, setzt er sich an den Flügel und stimmt Franz Schuberts Ave Maria an, welches er gefühlvoll und voller Pathos singt. Mit der passenden Lightshow aus sternenförmigen Lichtreflexen eine mitreißende und stimmungsvolle Einlage, und auch wenn diese Nummer natürlich nicht von Queen ist, so hat jeder im Saal das Gefühl, Freddie Mercury ist heute Abend in Freiburg. In Anschluss bleibt Martel am Flügel sitzen und es geht in einen Song über, der dafür mehr Queen ist, als jeder andere, Bohemian Rhapsody. Die Opern-Parodie aus dem Wayne`s World Film wird von Martel wieder mit typischen Freddie Gesten unterlegt, während er Unterstützung von einem zahlreichen Publikumschor erhält. Manch einem ist anzusehen, dass es ihn kaum noch auf dem Stuhl halten kann. Danach geht es dann in eine etwa 20-minütige Pause, denn man will heute Abend ja auch noch ein paar Getränke verkaufen.

Das zweite Set startet der inzwischen umgekleidete Martel mit One Vision und das Eröffnungs-Triple steht mit den Nummern I Want It All und Crazy Little Thing Called Love dem ersten natürlich in nichts nach. Bei I Want It All zeigt das Ausnahme-Talent dann noch ein weiteres Gesicht, denn er schnappt sich eine Akustik-Gitarre und liefert sich mit Pelekh einen Schlagabtausch. Mit dem Klassiker Another One Bites The Dust, eine der erfolgreichsten Queen Nummern überhaupt, sehe ich dann plötzlich nichts mehr, denn die Leute vor mir hält nun nichts mehr auf ihren Stühlen und ich blicke nur noch auf ein Meer aus Armen und Handys, sodass mir nichts anderes übrig bleibt, als mich auch zu erheben, obwohl für mich mit meiner Grippe das Sitzen ganz angenehm war. Immer mehr Personen springen auf und tanzen plötzlich in den Gängen zwischen den Stühlen, feiern die Band und singen lauthals mit und es ist, als wäre das berühmte Fass nun endgültig übergelaufen. Danach verlässt Frontmann Martel die Bühne und überlässt Gitarrist Pelekh das Feld, der ein mehrere Minuten andauerndes Solo aus dem Ärmel zaubert, das vor Energie und Virtuosität nur so strotzt. Er springt über die Bühne und wälzt sich auf den Brettern und wird laut bejubelt. Martel, mittlerweile im blauen Glitzer Jackett, setzt noch einmal zu einer längeren Rede an, die irgendwie too much ist, doch auch das kann die Stimmung nicht mehr ausbremsen. Mit Love Of My Life wird es kurzfristig noch einmal etwas ruhiger, bevor Radio Ga Ga rausgehauen wird, der Radiohit, den dann offenbar auch der Allerletzte mitsingen kann. Die Stimmung kocht über, dennoch geht der Abend langsam zu Ende. Nach Somebody To Love tritt die Band gemeinsam an den Bühnenrand und bedankt und verabschiedet sich. Sollte der Abend tatsächlich ohne We Will Rock You und We Are The Champions zu Ende gehen? Kaum vorstellbar und so bewegt sich natürlich kein Mensch Richtung Ausgang, sondern es wird gejohlt und applaudiert, bis die Band nach und nach auf die Bühne zurückkehrt. Das Publikum deutet stampfend und klatschend We Will Rock You an und bekommt es dann natürlich, gefolgt von We Are The Champions. Das war`s, die Band verlässt die Bühne erneut, einzig Marc Martel verbleibt auf der Bühne und tritt an den Bühnenrand, um sich noch einmal überschwänglich zu bedanken. Anstatt dann aber auch zu verschwinden, setzt er sich noch einmal an den Flügel und spielt mit Who Wants To Live Forever noch eine weitere sehr emotionale Zugabe. Ob das von Anfang an so geplant war, oder ob das spontan für das frenetische Publikum in Freiburg passiert, kann ich leider nicht sagen, denn ich hatte keine Möglichkeit, einen Blick auf die Setlist zu werfen.

Danach ist der Abend aber endgültig gelaufen und ich verschwinde als einer der ersten, um dem großen Parkplatz-Chaos zu entgehen. Alles in allem ein Abend, den sicherlich keiner der Anwesenden bereut hat. Marc Martel ist sicherlich kein einfacher Freddie Mercury Klon, denn er verzichtet auf all den Glamour des ehemaligen Queen Frontmanns, er braucht keine extravaganten Bühnenklamotten, keinen angeklebten Schnauzer und auch keine Krone. Er singt mit einzigartiger Stimme ganz einfach die Queen Songs, performt dazu auf der Bühne und das macht er fantastisch und sehr nah am Original! Vielen Dank an Vaddi Concerts GmbH für die immer wieder problemlose und angenehme Zusammenarbeit!

Wer den Abend in Freiburg verpasst hat, hat am 14.02. in Trier, am 15.02. in Neu-Ulm, am 16.02. in Augsburg, am 18.02. in Köln, am 19.02. in Nürnberg und am 21.02. in Stuttgart noch die Möglichkeit, die Show zu erleben.

Tickets unter: https://one-vision-of-queen.de