Artist: Outburst
Herkunft: Deutschland
Album: Devouring The Masses
Spiellänge: 39:20 Minuten
Genre: Speed Metal, Thrash Metal
Release: 07.03.2025
Label: Violent Creek Records
Link: https://www.facebook.com/outburstmetal
Bandmitglieder:
Gesang – Philip Andreas
Gitarre – Nico Schröder
Gitarre – Max Von Lobeck
Bassgitarre – Phil Zimmermann
Schlagzeug – Tjorre Steffenson
Tracklist:
1. Intro To Your Nightmare
2. Written In Blood
3. Assaulter
4. Warfare
5. Devouring The Masses
6. Greed
7. Push The Button
8. Streams Of Death
9. Next To Die
10. Count Your Blessings
Die aus Flensburg stammende Formation Outburst erfreut sich ihrer Daseinsberechtigung seit dem Jahre 2019 und außer Basser Phil Zimmermann zockte keiner vorher in einer anderen Band. Zumindest nicht eine, die man kennen könnte. Phil war noch bei Decebrate unterwegs, konzentriert sich aber nun voll auf diese Combo hier. Frisches Blut und hundertprozentiger Fokus sind ja immer gut. Nach zwei Demos erschien im Jahre 2022 die erste EP namens With A Vengeance. 2024 haute man eine Single heraus, 2025 folgten zwei weitere und nun liegt mir dieses Debütalbum vor, welches in den Rad Toad Studios (u.a. Rezet) in Schleswig produziert, aufgenommen und gemischt wurde, unter der Regie von Ricky Wagner (Rezet,Violent Force). Einen Deal mit dem kleinen, aber fetten Undergroundlabel Violent Creek Records konnte man auch eintüten. Gute Voraussetzungen also.
Nach einem cleanen, beinahe schon romantischen, aber auf jeden Fall ein wenig verträumtem Intro, welches zum Ende hin ein wenig an Dramatik gewinnt, geht der Spaß mit Written In Blood los. Dieser Song wurde auch als Single veröffentlicht und das ist auch gut so, denn er geht gut ins Ohr. Das Tempo ist schön forsch und musikalisch befindet man sich irgendwo zwischen Speed und Thrash Metal. Die Vocals sind auf der einen Seite aggressiv thrashig, auf der anderen Seite gibt es sehr hohe Screams. Auch kleine Gangshouts werden mit eingebaut. Mit gutem Riffing treibt man wild sein Unwesen und besonders die Drums sind dafür verantwortlich, dass es zügig und rhythmisch aus den Boxen schallt. Ein Solo darf natürlich auch nicht fehlen und so reitet man für zwei Minuten eine Welle, die man sehr gut mitnehmen kann. Zur rechten Zeit fügen sie ein Break ein und lassen Gevatter Groove für sich sprechen. Eine gute Entscheidung, denn ansonsten hätte der Song vielleicht einen etwas langatmigen und langweiligen Verlauf genommen. Ist natürlich spekulativ und auch egal, denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Also ab in den Groovepart. Dieser ist richtig fett. Zwar nicht neu, aber er drückt ganz gut. So soll es sein. Mehrfachstimmen erklingen, es wird wieder speedig und dann darf wieder ein wildes Solo heran. Wieder ein Break vorweg und ab in den bekannten Speed Metal Part. Ja, nicht übel, auch wenn man nicht wirklich irgendetwas Neues bietet.
Kleines Basssolo und die Reise geht mit Assaulter weiter. Ich bin kein Fan von diesem hohen Gesang, aber da dieser mit anderen Gesangstilen kombiniert wird, gewöhne ich mich schnell dran und finde es sogar passend. Ist halt alte Schule, genauso wie die Mucke. Heavy-, Speed- und Thrash-Metal-Momente geben sich die Klinke in die Hand und das Zuhören macht einfach nur Spaß. Man fühlt sich an seine Jugendzeit erinnert. Ein geiles Solo muss natürlich auch her. Kommt ziemlich geil. Besonders die thrashigen, eher groovigen Elemente drücken ohne Ende und treiben. Macht Laune.
Hier kommen Freunde der alten Klänge absolut auf ihre Kosten. Wer in den Achtzigern oder auch Neunzigern metallisch zivilisiert wurde, wird dieses Ding absolut mögen, besonders die Vocals, die dann doch immer wieder an den guten Baloff von Exodus erinnern. Auch musikalisch, wie z. B. beim Song Warfare erinnern sie immer wieder an die Amerikaner. Hier wird am Anfang gegroovt, dann nimmt man schön Fahrt auf, treibt die Sau durch das Dorf und groovt wieder beim Refrainpart, welchen man natürlich lauthals und wild mitschreien kann, wenn man möchte. Verleitet wird man da allemal zu, gar keine Frage.
Eine spaßige Mischung aus Thrash und Speed Metal, wie man es z. B. von neueren Bands wie Evil Invaders kennt, ohne diese jetzt direkt miteinander vergleichen zu wollen.
Der Titeltrack Devouring The Masses hat eine Spielzeit von über sechs Minuten. Zwar recht lang für eine thrashige Granate, bleibt aber absolut hängen. Der treibende Rhythmus, der Wechsel ins Langsame, das groovige Element, das wilde Solo und die fetten Riffs lassen aber überhaupt kein Gefühl von Langeweile aufkommen. Schockt. Die Vocals stehen da natürlich auch im guten Licht. Dieses melodische Solo, welches ein wenig nach Helloween klingt, passt sehr gut ins Bild. Und natürlich kann man auch hier ordentlich mitbrüllen.
Bei Songs wie Push The Button oder Next To Die fehlt mir ein wenig die Durchschlagskraft und auch der Sound hätte ein wenig druckvoller sein können, aber ansonsten ist das hier eine echt amtliche Sache.