Rising Insane im Interview

Sänger Aaron im Gespräch

Artist: Rising Insane

Herkunft: Schierbrock, Deutschland

Genre: Metalcore

Bandmitglieder:

Gesang – Aaron Steineker
Gitarre & Gesang – Florian Köchy
Gitarre – Sven Polizuk
Bass – Ulf Hedenkamp
Schlagzeug – Robert Kühling

Link: https://risinginsane.de/

Time For Metal / Anja:
Wie gefällt es euch in Franken? Ihr kommt ja aus Schierbrock, wo liegt das?

Rising Insane / Aaron:
Schierbrock ist in Niedersachsen.

Time For Metal / Anja:
Das ist ja dann schon eine etwas andere Kultur.

Rising Insane / Aaron:
Als Band bekommt man von der Stadt, in der man abends spielt, gar nichts mit. Wir haben uns vorgenommen, für die Europa-Tour, die dann wegen Corona leider ausgefallen ist, jeden Tag früh aus dem Tourbus rauszustolpern und eine Runde joggen gehen, um die Stadt kennenzulernen. Aber dazu kam es eben nie. Den Grund hab ich gerade eben genannt. Wir kennen es eben so, dass wir aus dem Tourbus rausfallen, die Show spielen und wieder in den Tourbus reinfallen.

Time For Metal / Anja:
Da könnt ihr ja gar nicht das fränkische Bier genießen.

Rising Insane / Aaron:
Also ich hab da im Kühlschrank schon was gesehen. *Gelächter* Das gibt’s nach der Show auf jeden Fall!

Time For Metal / Anja:
Die fränkischen Fans sind gute Metalfans. Da muss ich schon mal etwas Werbung machen für uns.

Rising Insane / Aaron:
Ich hoffe doch. Vor allem, weil wir nächstes Jahr auf eine Co-Headliner-Tour gehen.

Time For Metal / Anja:
Ja, ich weiß, das wäre meine nächste Frage gewesen.

Rising Insane / Aaron:
Na siehste mal.

Time For Metal / Christian:
Ich sehe Parallelen zu Insomnium.

Time For Metal / Anja:
Wir hatten erst vor kurzem ein Interview mit Insomnium und da fängt er auch an zu erzählen, wo ich mir dachte, das wäre eigentlich meine dritte oder vierter Frage erst gewesen.

Rising Insane / Aaron:
*Gelächter* Ich hab gar nix gesagt

Time For Metal / Anja:
Ist doch egal, dann drehen wir die Reihenfolge eben um. Ja, das mit der Tour ist echt klasse, da wir Setyøursails am Summer Breeze live gesehen haben und die da super fanden. Also quasi das perfekte Billing für uns und da werden wir natürlich auch am Start sein.

Rising Insane / Aaron:
Das freut uns.

Time For Metal / Anja:
Wenn wir schon dabei sind, wie kam es denn zu der Verbindung?

Rising Insane / Aaron:
Zu der Kombination Rising Insane und Setyøursails kam es durch unser Management Monster Artists. Wir haben gesagt, wir möchten eine Tour starten und dann kam unser Manager Dominik und meinte, wie wäre es mit einer Co-Headline Tour mit Setyøursails? Und wir haben sofort gesagt, klar, warum nicht. Das war eigentlich schon alles.

Time For Metal / Anja:
Kanntet ihr Setyøursails schon?

Rising Insane / Aaron:
Wir haben mit denen in Paderborn schon mal die Bühne geteilt. Das war so ein städtisches kleines Musikfestival, im Rahmen von den Paderborner Kulturtagen, ich weiß nicht mehr, wie das genau hieß – Asche auf mein Haupt, aber da haben wir die eben getroffen.

Time For Metal / Anja:
Dann seid ihr ja wieder hier in Nürnberg und wieder im Z-Bau. Da gehört ihr ja bald zu den Heimgästen. Da können wir euch ja schon fast als Lokalmatadoren bezeichnen.

Rising Insane / Aaron:
Ja, ist nicht mehr so lange hin, nur noch ein halbes Jahr.

Time For Metal / Anja:
Schön, dass ihr bei dieser Benefiz-Aktion dabei seid, aber wie kam es denn dazu. Habt ihr Verbindung zu Torrential Rain?

Rising Insane / Aaron:
Eigentlich hat mich Nick von Immunity angeschrieben, ob wir Bock hätten, hier zu spielen. Und ich hab gesagt, klar haben wir Bock, auf jeden Fall. Er hat mir dann auch gesagt, dass es um ein Benefizkonzert geht. Finde ich persönlich immer sehr geil, an so was mitwirken zu dürfen. Ich finde, man sollte so was als Privileg beachten, wenn man als Künstler die Möglichkeit hat, Menschen, die Hilfe brauchen, zu unterstützen, egal in welcher Art und Weise. Von daher finde ich es immer super, wenn man auf solchen Konzerten spielen kann und darf. Und jetzt sind wir eben hier.

Time For Metal / Anja:
Ich find’s auch schön, dass ihr hier seid. Ich hab gesehen, euch gibt es schon seit elf Jahren.

Rising Insane / Aaron:
Tatsächlich, ja.

Time For Metal / Anja:
So lange kennen wir euch jetzt noch nicht. Aber was ist denn so in dieser Zeit passiert? Wenn du rückblickend schaust, wie kannst du mich als Unwissende etwas aufklären?

Rising Insane / Aaron:
Ok. Ich überlege gerade, wie weit ich ausholen soll.

Time For Metal / Anja:
Was denkst du, was so prägnant ist?

Rising Insane / Aaron:
Die wichtigsten Punkte in unserer elfjährigen Karriere waren unter anderem der Release unseres ersten Albums Nation. Das hat uns damals so ein bisschen die Türen geöffnet, um aus unserem Norden, wo wir herkommen, etwas rauszukommen. Das hat uns die Möglichkeit gegeben, 2018 mit Annisokay auf Tour zu gehen. 2019 dann das Album Porcelain, was uns noch mal ein Stück vorangebracht hat. Haben dann unter anderem auf dem Impericon Festival in Leipzig gespielt. Das war auch ein riesen Meilenstein. Danach kam 2021 dann das Album Afterglow, wurden da aber durch Corona etwas ausgebremst. Wir konnten dann unsere erste Headline-Tour The Lost Kids wegen Corona nicht spielen. Wir wollten das dann aber etwas ausgleichen und haben deswegen Coversongs gemacht. Da ist dann das Cover von The Weekend Blinding Lights herausgekommen. Was, glaube ich, der größte Meilenstein für uns gewesen ist. Unser erfolgreichster Song nach wie vor. Anschließend kam dann die Recovered EP, wo wir drei weiter Coversongs mit aufgenommen haben. Und im Anschluss haben wir eben Afterglow herausgebracht. Das war bis dahin schon ein wilder Ritt. Aufgrund von Corona blieben dann eben die ganzen geplanten Touren aus. Deswegen schauen wir jetzt mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht der Unite & Conquer Tour 2024 entgegen.

Time For Metal / Anja:
Für eine deutsche Metalcore Band hört ihr euch schon recht international an. Ist es euch wichtig, dass ihr über Deutschland hinaus bekannt werdet?

Rising Insane / Aaron:
Es ist ja das Ziel eines jeden Künstlers, dass man seine Fühler weit in die Welt hinausstreckt. Wenn ich mich nicht ganz irre, dann ist das auch schon mehr oder weniger passiert. Es gibt Leute aus Kanada, USA, Russland, Japan, die uns anschreiben und fragen, wann wir denn mal wieder herkommen.

Time For Metal / Anja:
Das ehrt einen doch schon, oder?

Rising Insane / Aaron:
Das freut uns, das ehrt uns auf jeden Fall. Es ist bislang nicht geplant, also nicht absehbar, dass wir so weite Strecken auf uns nehmen, um zu reisen und dort dann eine Show zu spielen, wenngleich wir da schon extrem Lust darauf hätten. Aber ich denke, bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Aber nichtsdestotrotz, na klar, das Bestreben danach ist auf jeden Fall da.

Time For Metal / Anja:
Ich denke, mit Setyøursails ist es ein gutes Setting, was euch bestimmt auch wieder ein Stück weiter nach vorne bringen wird. Sind nach dieser Tour denn schon weitere Touren geplant?

Rising Insane / Aaron:
Dazu kann ich noch nix sagen.

Time For Metal / Christian:
Wie sieht’s mit einer neuen CD aus?

Rising Insane / Aaron:
Dazu gibt’s im nächsten Jahr neue News. Wir haben vor zwei, drei Wochen unsere neue Single High Hopes herausgebracht und weiteres gibt’s dann eben im Januar 2024.

Time For Metal / Anja:
Ist das Reisen denn euer Ding? Ist es so, wie ihr euch das vorstellt? Die meisten Bands sagen ja nach einer gewissen Zeit, jetzt ist mal wieder gut.

Rising Insane / Aaron:
Wenn man mehrere Tage auf engsten Raum zusammen gesessen hat, dann ist es, glaub ich, nur menschlich zu sagen, jetzt bin ich nach zwei, drei Wochen Tour zu Hause, jetzt reicht’s auch, wenn wir erst nächste Woche mal wieder miteinander reden. Das ist, glaub ich, völlig normal. Nichtsdestotrotz sind wir im stetigen Kontakt, weil wir nicht nur fünf Musiker sind, sondern auch fünf Freunde, die sich auch mal privat, abseits vom Bandgeschehen treffen. Von daher ist es vielleicht nicht so extrem, wie es mal woanders sein mag. Aber natürlich muss man mit einem Schmunzeln nicken und sagen, erst mal etwas Abstand und alleine leben. Man teilt ja quasi alles in dieser Zeit und dann mal wieder für sich sein, ist natürlich auch schön, na klar.

Time For Metal / Anja:
Aber kann man, wenn man dann mal weggeht, nicht über die Band sprechen? Geht das?

Rising Insane / Aaron:
Ja klar, schon auf jeden Fall.

Time For Metal / Anja:
Ich kenn es von meinen Arbeitskollegen. Wenn man nach der Arbeit was zusammen macht, spricht man doch immer wieder über die Arbeit.

Rising Insane / Aaron:
Man muss sich definitiv Mühe geben, um nicht ins Thema zurückzufallen. Aber natürlich, wenn wir uns zum Beispiel drei Stunden treffen, dann reden wir bestimmt mal zehn Minuten über die Band. Aber das bekommen wir dann ganz gut hin.

Time For Metal / Anja:
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Wir freuen uns auf euren Auftritt.

Rising Insane / Aaron:
Sehr gerne.