Artist: Sanguisugabogg
Herkunft: USA
Album: Hideous Aftermath
Spiellänge: 47:27 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 10.10.2025
Label: Century Media Records
Link: https://www.facebook.com/sanguisugabogg/
Bandmitglieder:
Gesang – Devin Swank
Gitarre und Bassgitarre – Ced Davis
Gitarre und Bassgitarre – Drew Arnold
Schlagzeug – Cody Davidson
Tracklist:
1. Rotted Entanglement
2. Felony Abuse Of A Corpse (feat. Peeling Flesh)
3. Ritual Of Autophagia (feat. Todd Jones, Nails)
4. Heinous Testimony
5. Abhorrent Contraception (feat. Josh Welshman, Defeated Sanity)
6. Repulsive Demise
7. Erotic Beheading
8. Sanctified Defilement
9. Semi Automatic Facial Reconstruction (feat. Travis Ryan, Cattle Decapitation)
10. Paid In Flesh (feat. Dylan Walker, Full Of Hell)
Da sind sie wieder, die Amerikaner, deren Bandname sowohl schwer zu lesen als auch auszusprechen ist. Sanguisugabogg sind zurück. Die Band hat sich mittlerweile im Death Metal einen Namen gemacht und jede Menge Fans erspielt. Seit 2019 sind sie dabei und nach dem 2021er-Debüt namens Tortured Whole haute man gleich 2022 ein Livealbum heraus. Eher untypisch, aber warum nicht? Man traut sich was. Ein Jahr später erfolgte dann auch gleich Album Nummer zwei namens Homicidal Ecstacy. Damit erlangte man einen gewissen Status innerhalb der Szene, und das auch zu Recht, denn das Album knallt absolut. Man blieb in dieser Viererkonstellation zusammen und schrieb neue Songs – und diese liegen mir nun vor.
Die Amis legen dann auch gleich mit Rotted Entanglement ordentlich los. Altbacken und brutal. Die Gitarre schreddert, die Drums betonen, und ab geht die wilde Fahrt. Geballer und dann ins aggressive und kongeniale Midtempo. Hervorragend. Den ganzen Spaß wiederholt man, fügt noch einen absolut geilen Midtempopart ein und holt dann die absolute Slamkeule raus. Da bleibt definitiv kein Auge trocken. Die Vocals sind natürlich tief bis sonst was und der Sound ist dreckig und old schoolig. Ein langsamer Gitarrenpart, der von den Drums druckvoll begleitet wird, zieht einem die Fußnägel heraus. Fett. Langsam, aber eben brutal, irgendwie ein wenig hypnotisch. Und so agiert man dann weiter und weiter und geht wieder in die slammigen Gefilde, um einen komplett zu zerstören. Das kann man nicht nur so machen, das muss man auch so machen. Absolut. Vielleicht ist das Ganze ein wenig zu lang, aber ansonsten gibt es hier überhaupt nichts zu meckern, zumal sie am Ende das Tempo noch einmal verschleppen und verlangsamen. Irgendwie habe ich gedacht und gehofft, es folgt noch einmal der Anfang, aber auch das macht ja eine Band aus, dass man eben nicht das macht, was alle denken.
Felony Abuse Of A Corpse beginnt zwar auch langsam, aber extrem druckvoll. Im groovigen Tempo und mit fettem Riffing zaubert man nun herum und liefert doppelten Gesang ab. Die Drums drücken aufgrund der Produktion in der Magengegend herum und schieben die Eingeweide in die entgegengesetzte Richtung. Ein teilweise progressiver und technisch angehauchter Part bestimmt das Geschehen und man bleibt beim chilligen Tempo. Der Chillfaktor wird allerdings nur beim Tempo erreicht, ansonsten zwickt und drückt das Ganze. Kurze Tempoverschärfung im Drumbereich, bevor man dann zur Uftata-Attacke ausholt und diese mit Knüppelparts verbindet. Ein ziemlich langes Vorspiel führt dazu, dass das Energielevel dann noch höher ist. Ich muss natürlich nicht erwähnen, dass mir das absolut gut gefällt, zumal sie dann am Ende wiederum eine ganz andere Schiene fahren. Hier regiert der Slam – langsam lässt man das Teil austrudeln und reitet gen Sonnenuntergang, bzw. bereitet den nachfolgenden Song Ritual Of Autophagia vor.
Dieser ertönt dann im groovenden Midtempo und knallt wieder ordentlich rein. Sie schaffen es dabei, sehr viel Power und Energie zu verstreuen, und wenn ein Begriff zu den Burschen passt, dann ist es Druck. Zwischen Midtempo und langsamen Passagen wechselt man hin und her. Der tiefe Gesang entfaltet sich hier absolut als Glücksgriff, ansonsten natürlich auch. Auch hier klingt das schon an einigen Stellen progressiv, aber auch teilweise stumpf. Das stehengelassene Riff und dann das Growling darauf sprechen für sich. Das Teil ist, auch dank des doppelten Gesangs, ein einfaches Groovemonster.
Heinous Testimony ist ein Song, der die Qualitäten der Band absolut widerspiegelt. Dreckig und langsam zu Beginn und dann Tempo aufnehmen. Dabei agiert man immer recht unerwartet, aber konsequenter. Das Midtempo dient nur als Übergang in das Totenreich. Die Riffs sind geil und die Drums sind immer am Treiben. Aber so eine kleine Tempoverschärfung kann absolut nicht schaden, das ist klar, und so hat man alle Geschwindigkeiten in diesem Song durch, inklusive Slameinlagen. Immer kleine Breaks und Highlights werden als Gimmick mit eingebaut und dieses macht das Ganze absolut headbangfähig. Schockt. Was willste mehr?
Anno 2025 klingen Sanguisugabogg frisch ohne Ende und dürften jeden Death Metaller ansprechen. Auch die restlichen sechs Songs schlagen natürlich in die gleiche Kerbe und gehen runter wie Öl. Wie sehr sie in der Szene verwurzelt und angesagt sind, merkt man auch an den zahlreichen Gastauftritten.




