Artist: Saor
Herkunft: Glasgow, Schottland
Album: Amidst The Ruins
Genre: Atmospheric Metal, Black Metal, Folk Metal
Spiellänge: 58:52 Minuten
Release: 07.02.2025
Label: Season Of Mist
Link: https://www.saormusic.com/
Bandmitglieder:
Alle Instumente, Songwriting, Vocals – Andy Marshall
Gastmusiker:
Violine – Àngela Moya Serrat
Cello – Samuel C. Ledesma
Weiblicher Gesang, Tin Whistles, Low Whistles und Uilleann Pipes – Ella Zlotos
Schlagzeug – Carlos Vivas
Viola – Miguel Izquierdo
Live-Besetzung:
Gesang, Bass – Andy Marshall
Gitarre – Nicolas Bise
Gitarre – Martin Rennie
Tin Whistle, Low Whistle, Uilleann Pipes, Gesang – Ella Zlotos
Schlagzeug – Carlos Vivas
Tracklist:
- Amidst The Ruins
- Echoes Of The Ancient Land
- Glen Of Sorrow
- The Sylvan Embrace
- Rebirth
Seit Gründung im Jahr 2013 hat sich Saor – das schottische Soloprojekt von Multi-Instrumentalist und Songwriter Andy Marshall – einen festen Platz im Herzen der Atmospheric Folk/Black-Metal-Szene gesichert. Der Bandname, abgeleitet vom gälischen Wort für „frei“, ist Programm: Saor verbindet die Wucht des Black Metal mit der Schönheit folkloristischer Klänge und entführt Hörer und Fans in eine Welt, die von schottischer Geschichte, beeindruckenden Landschaften und Melancholie geprägt ist.
Andy Marshall versteht es, die Magie seiner Heimat musikalisch einzufangen und in ein atmosphärisches Soundgewand zu bringen. Mit epischen Texten, die Themen wie Natur, Sehnsucht, Trauer und die bewegte Geschichte Schottlands behandeln, hat sich Saor in der Szene einen Namen gemacht. Seine Diskografie umfasst mittlerweile fünf Alben, die sowohl Fans als auch Kritiker begeistern konnten. Mit Roots (2013), dem Debüt, setzte Andy Marshall den Grundstein für das Projekt, das in den darauffolgenden Jahren stetig gewachsen ist und immer neue Facetten zeigte.
Nun steht das sechste Studioalbum Amidst The Ruins in den Startlöchern, das am 7. Februar 2025 über Season Of Mist erscheinen wird. Die Eckdaten: Fünf Songs mit einer Gesamtlänge von knapp 59 Minuten, ein Werk also, das sich Zeit nimmt, um seine Geschichte zu entfalten. Es dürfte erneut eine Reise voller Emotionen und melancholischer Klanglandschaften werden – ein weiteres Kapitel in der Saga von Saor.
Der Titeltrack Amidst The Ruins eröffnet das Album mit einer knapp 13-minütigen Reise durch keltische Melancholie und triumphale Erhabenheit, und ich fühle mich gleich gefesselt und gefangen. Akustische Passagen, traditionelle Instrumente wie Pipes und Streicher, sowie Marshalls harsche, aber gefühlvolle Vocals verschmelzen zu einer ergreifenden Hommage an vergangene Zeiten. Der Song gleitet durch ruhige, fast meditative Momente, bevor er immer wieder in wuchtigen Riffs ausbricht.
Echoes Of The Ancient Land bringt mehr Dynamik ins Spiel und kombiniert rasende Blastbeats mit hymnischen Melodien. Hier zeigt Saor eine noch druckvollere Seite, ohne die charakteristische atmosphärische Tiefe zu verlieren. Die Balance zwischen aggressiven Rhythmen und filigranen Folk-Elementen macht diesen Song aus.
Ein weiterer Höhepunkt ist Rebirth, das mittelalterliche Klänge mit einem fast cineastischen Ansatz verbindet. Hier werden unter anderem traditionelle Folk-Elemente wie Flöten und akustische Gitarren nahtlos in das epische Soundgefüge integriert. Die wechselnden Stimmungen im Song, von aufwühlender Dunkelheit bis hin zu hoffnungsvoller Erneuerung, tragen zur erzählerischen Stärke des Albums bei.
Trotz der Länge der Tracks bleibt die Struktur des Albums klar und einnehmend. Selbst die epischsten Kompositionen sind mit einer gewissen Zugänglichkeit versehen. Amidst The Ruins mag weniger aggressiv sein als frühere Werke wie Guardians, doch die musikalische Weite und die sehr starke Produktion heben diese Kunst auf ein neues Niveau.
Das Album schließt mit The Sylvan Embrace, einem fast schon meditativen Track, der mit einem Cellospiel zusätzliche Tiefe gewinnt. Die Verbindung von melancholischen Folk-Klängen und den ausdrucksstarken Vocals schafft einen bittersüßen Abschluss, der lange nachklingt und bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.