Serious Black – Mirrorworld

“Gelungenes Zweitwerk von alten Hasen“

Artist: Serious Black

Herkunft: Deutschland, Vereinigte Staaten von Amerika, Griechenland, Österreich, Tschechische Republik

Album: Mirrorworld

Spiellänge: 36:06 Minuten

Genre: Melodic Metal, Metal

Release: 09.09.2016

Label: AFM Records

Link: https://www.facebook.com/seriousblackofficial/

Bandmitglieder:

Gesang – Urban Breed
Gitarre – Bob Katsionis
Gitarre – Dominik Sebastian
Bassgitarre – Mario Lochert
Keyboard – Jan Vacik
Schlagzeug – Alex Holzwarth

Tracklist:

  1. Breaking The Surface
  2. As Long As I’m Alive
  3. Castor Skies
  4. Heartbroken Soul
  5. Dying Hearts
  6. You’re Not Alone
  7. Mirrorworld
  8. State Of My Despair
  9. The Unborn Never Die

Serious Black - Mirrorworld

 

Da legen die Männer von Serious Black doch tatsächlich trotz sicherlich enger Terminkalender und vieler gespielter Shows, u. a. beim W:O:A, schon im Folgejahr des Debütalbums As Daylight Breaks den Nachfolger vor! Aber auch, wenn das hier jetzt erst das zweite Album der Band ist, würde die Bezeichnung „Neulinge“ bei den sechs Männern wahrscheinlich für ein schallendes Gelächter sorgen, denn allesamt sind schon sehr lange als Musiker unterwegs und spielen bzw. haben in verschiedenen anderen Bands gespielt. Und ja, ich fand es damals sehr schade, dass Urban Breed als Sänger bei Bloodbound raus war, wobei die ja einen würdigen Nachfolger gefunden haben. Und noch einmal ja, ich hoffe, dass das Engagement von Mario Lochert, der Serious Black mit ins Leben gerufen hat, nicht dazu führt, dass es mit Emergency Gate nicht mehr weiter geht. So viel zu den beiden, das muss reichen, jetzt geht es zum Album, das den Titel Mirrorworld trägt und am 09.09.2016 über AFM Records veröffentlicht wird.

Beim ersten Album gab es das noch nicht, aber hier werden wir erst einmal vom symphonischen Intro Breaking The Surface begrüßt. Kann man bei Live-Auftritten sicherlich gut nehmen, mittlerweile kommt ja kaum eine Band ohne aus. Danach kommen dann die beiden Songs, die man auch schon vorab mit Videos präsentiert hat. Zunächst As Long As I’m Alive, ein flottes Uptempo-Stück, das mit einem richtig gut gemachten Singalong-Refrain aufwarten kann. Noch ein wenig schneller daher kommt mit Castor Skies mein Lieblingstrack vom Album. Fliegende Finger flitzen über die Saiten, Alex darf mal ordentlich die Fußpedale bedienen, und die ebenfalls gut als Geigen identifizierbaren Keyboardeinlagen passen dazu wie A… auf Eimer.

Nachdem Serious Black zu Beginn des Albums mal ordentlich Tempo vorgelegt haben, kann man sowohl Heartbroken Soul als auch Dying Hearts schön bei Tempo 100 auf der Landstraße hören und sich dabei die vorbeirauschenden Felder anschauen. Auch nach mehrfachem Hören würde ich ja immer noch fast drauf wetten, dass Dying Hearts nicht von Urban Breed gesungen wurde, aber allzu hoch wäre mein Einsatz sicherlich nicht. Ansonsten warten auch diese beiden Songs mit schönem Gitarrenspiel, einem sich nicht in den Vordergrund drängenden Keyboardspiel, solidem Bassfundament und der natürlich über jeden Zweifel erhabenen Arbeit von Alex Holzwarth an den Drums auf.

Auch bei You’re Not Alone, von dem ich vom Titel her befürchtet hatte, dass es eine Ballade wäre, gibt es ein sehr gelungenes Keyboardspiel, das hier herrlich Retro klingt. Tolles Uptempo-Stück, bei dem der Kopf mal wieder mitnicken und der Fuß gern mitwippen kann. Der Titeltrack Mirrorworld, der mal etwas weg vom Metal und eher hin zum Rock geht, dürfte für Urban Breed der schwierigste gewesen sein, hier muss er stellenweise sehr hoch singen. Da bin ich gespannt, wie das live klingt, aber so top in Form, wie ich die Band im vergangenen Jahr erlebt habe, wird es wohl sogar noch besser klingen 😀

Bei den letzten beiden Tracks State Of My Despair und The Unborn Never Die gibt es dann noch einmal gediegenen Melodic Metal im Uptempo auf die Ohren, wobei The Unborn Never Die mittendrin völlig überraschend komplett auf die Bremse tritt und mit einem sehr ruhigen Break aufwartet. Die beiden Songs schmeicheln sich so watteweich durch die Gehörgänge, dass ich danach erst mal nachschauen muss, ob noch Flusen zurückgeblieben sind.

Fazit: Bei Melodic Metal, dem sich Serious Black verschrieben haben, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Es gibt natürlich trotzdem Bands, die es schaffen, dermaßen langweilige Songs zu schreiben, dass man nebenbei eher die Wohnung streicht oder am Auto schraubt. Aber das hier ist definitiv nicht der Fall. Ich würde mich zwar eher nicht speziell hinsetzen und mir das Album noch einmal so konzentriert von vorn bis hinten anhören, wie jetzt mehrfach für das Review, aber da haben es doch einige Songs auf meine Playlist geschafft. Schlicht und ergreifend gesagt, das Album macht Spaß.

Anspieltipps: As Long As I'm Alive, Castor Skies und You're Not Alone
Heike L.
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