“Der Weg führt in eine brutale Sackgasse!“
Artist: Shrike
Herkunft: Berlin, Deutschland
Album: Zeitgeist – Geistzeit
Spiellänge: 41:03 Minuten
Genre: Black Metal, Death Metal
Release: 02.11.2018
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/shrike.band
Bandmitglieder:
Gesang – Uwe
Gitarre – Jul
Bassgitarre – Fabi
Schlagzeug, Perkussion, Gesang – Moe
Tracklist:
- Der Anfang
- Im Schatten Des Seins
- Die Zeit Schafft Neue Wunden
- Zerrissen Im Wahnsinn
- Kontrolle Der Gedanken
- Versunken
- Pendel
- Das Ende
Die vier Berliner von Shrike sind Feuer und Flamme, was man bereits dem Cover entnehmen kann. Die Würger (engl. Shrike) haben ihr letztes Werk vor vier Jahren mit Sieben veröffentlicht und mein Kollege hat ihnen damals eine positive Entwicklung attestiert. Da wollen wir mal sehen, was sie auf dem vierten Langeisen Zeitgeist – Geistzeit zusammengebraten haben. Technisch laufen sie in einem grob riffigen Death Black Metal, der gerne holzige Strukturen annimmt und dadurch wohl noch brennbarer ist. Die Eigenproduktion kommt auf über 40 Minuten und greift acht deutsche Titel auf.
Als Intro läuft Der Anfang warm. Gleich dreschen die Vier los, als würde es keinen Morgen mehr geben. Ein lang gezogener Growl von Fronter Uwe und ab geht die Post. Schroff, sehr undergroundlastig dröhnen die brachialen Walzen ins Trommelfell. Dabei springt einem gleich die Kraft von Moe hinter den Fellen ins Auge, der gleich versucht unaufhaltsam den Takt vorzugeben. Wüst, wie auch ungehobelt, finden Liebhaber von ungeschliffenem Extreme Metal keinerlei technisches Schleifpapier. Die hineingesprochenen Texte erinnern an Gothic Bands und lassen leider an der Qualität etwas zu wünschen übrig – dadurch wird Zeitgeist – Geistzeit ein klares Stück abgewertet. Das wiederum verläuft deutlich weiter hinten in der Punkteskala, als mein Kollege noch Sieben gesehen hat. Der Funke, den man durch das Artwork bereits symbolisch vor Auge geführt bekommt, will über die gesamte Länge nicht überspringen. Platt, austauschbar und mit unnötigen Einspielungen versehen, ist das alles anders als berauschend. Egal, ob die schnellen Elemente oder die langsameren morbiden, fast Eisregen-ähnlichen Passagen können nicht überzeugen. In die Richtung der Thüringer driften die vier Männer aus der Hauptstadt immer weiter ab, ohne die Wege ernsthaft zu kreuzen – das betrifft vor allem das alte Material. Thrashig wie ein B-Movie holpert es an allen Ecken und Enden. Klar, die finanziellen Möglichkeiten dürften geringer als bei einigen Kollegen sein, die grundsätzliche Performance hinkt jedoch ein hörbar gutes Stück hinterher. Die Zeit Schafft Neue Wunden, Zerrissen Im Wahnsinn oder Kontrolle Der Gedanken haben alle spannende Titel, die dem nur sehr bedingt gerecht werden.